Elektrofahrzeug verunfallt: Schwerer Verkehrsunfall mit unsichtbarer Gefahr

Foto: Blaulichtreport Elbe – Elster (SV)

Amt Schlieben. Am vergangenen Samstag, den 14.03.2020, wurden die Einsatzkräfte des Amtes Schlieben gegen 21:30 Uhr zu einem schweren Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen auf die Bundesstraße B87 nach Kolochau gerufen. Noch während der Anfahrt der Einsatzkräfte zu dieser Einsatzstelle ging ein weiterer Notruf bei der Leitstelle Lausitz ein. Es sollte sich laut Angaben der Leitstelle Lausitz ein weiterer Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen ebenso auf der Bundesstraße B87 bei Naundorf ereignet haben. Dieser Notruf jedoch, wurde durch das im Fahrzeug integrierte automatische  Notrufsystem “eCall“ ausgelöst. Nach einem schweren Aufprall, wobei die Airbags auslösen, wird automatisch der Notruf durch das System ausgelöst. Hierbei wird eine Sprachverbindung zwischen dem verunfallten Fahrzeug und der zuständigen Regionalleitstelle hergestellt. Ebenso werden notwendige Fahrzeugdaten wie z.B. die aktuelle Fahrzeugposition sowie die letzten zwei vorherigen Positionen, die Fahrtrichtung und ungefähre Anzahl der Insassen (vorausgesetzt es sind alle angeschnallt) an die Leitstelle übermittelt.

Foto: Blaulichtreport Elbe – Elster (SV)

Beim Eintreffen der Einsatzkräfte, musste die erste Alarmmeldung bestätigt werden. Ein PKW vom Typ BMW mit Elektroantrieb prallte aus noch bisher ungeklärter Ursache gegen einen Baum auf der B87 zwischen Abzweig Polzen und Kolochau. Die Einsatzkräfte des Rettungsdienstes des Landkreises Elbe-Elster wurden mit ihren Rettungstransportwagen (RTW) aus Herzberg, Werchau und Uebigau, dem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) aus Herzberg sowie dem Organisatorischen Leiter (OrgL) des Rettungsdienstes zur Einsatzstelle alarmiert. Des Weiteren wurden aus dem Landkreis Dahme-Spreewald ein weiterer Rettungstransportwagen und das Notarzteinsatzfahrzeug aus Luckau hinzu gerufen.

Der Fahrer konnte zügig aus dem Unfallfahrzeug befreit und durch den Rettungsdienst im RTW versorgt werden. Der Beifahrer sowie eine weitere Insassin, welche sich auf der Rücksitzbank befand, waren eingeklemmt und mussten durch eine aufwendige technische Rettung durch die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren befreit werden. Die Insassin auf der Rücksitzbank konnte zeitnah befreit und an den Rettungsdienst übergeben werden. Der Fahrer und die Insassin wurden folgend bodengebunden mit Rettungstransportwagen in die umliegenden Kliniken nach Herzberg/Elster und Luckau verbracht. Die medizinische Versorgung und die technische Befreiung des Beifahrers gestaltete sich aufgrund der Fahrzeugdeformierung und seiner Verletzungsmuster anspruchsvoll. Nachdem die Rettungsöffnung über die Beifahrerseite durch die Feuerwehrkräfte aus Schlieben und Hohenbucko geschaffen wurde, konnte eine schonende Rettung mittels KED-System und Combi Carrier erfolgen. Das KED-System ist ein Rettungs-Korsett, welches zur Wirbelsäulenstabilisierung um den Oberkörper des Patienten geschnallt wird und die Bewegungsmöglichkeit stark einschränkt. Der Combi Carrier ist ein teilbares Rettungsbrett, welches zur wirbelsäulenschonenden Rettung und zum anschließenden Transport genutzt wird. Es wird unter bzw. hinter den Patienten geschoben und dieser vorsichtig drauf gezogen, um Folgeschäden an der Wirbelsäule vorzubeugen.

Foto: Blaulichtreport Elbe – Elster (SV)

Während dieser Maßnahmen wurde der Intensiv-Transporthubschrauber (ITH) Brandenburg – Christoph 71 aus Senftenberg nachalarmiert. Der Beifahrer wurde nach der Rettung im RTW weiterbehandelt. Hierzu gehörte eine umfassende Ganzkörperuntersuchung (Bodycheck) um multiple lebensbedrohliche Verletzungen ausschließen zu können. Anschließend wurde der Patient für den Transport stabilisiert. Nun konnte man ihn schonend und luftgebunden  mit dem Hubschrauber (ITH Brandenburg) in ein Klinikum der Maximalversorgung nach Dresden verfliegen. Die Polizei nahm die Ermittlungen zur Unfallursache auf. Es befanden sich insgesamt ca. 50 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Schlieben, Hohenbucko und Naundorf; des Rettungsdienstes des Landkreises Elbe-Elster und Landkreises Dahme-Spreewald, die ADAC-Luftrettung aus Senftenberg sowie die Landespolizei Brandenburg im Einsatz.

Das Team von Blaulichtreport Elbe-Elster wünscht den Verunfallten alles Gute und eine schnelle und vollständige Genesung. Ebenso bedanken wir uns bei allen Einsatzkräften für die stetige Einsatzbereitschaft und gute Zusammenarbeit. (SZ/RRS)

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