Feuerwehren setzen immer häufiger Drohnen ein

Foto: Blaulichtreport Elbe – Elster

Herzberg/Elster. Wenn es im Wald oder im Moor brennt, verlieren Einsatzkräfte vom Boden aus schnell die Übersicht. Immer wieder flammen Glutnester auf oder weht der Wind das Feuer in eine andere Richtung. Der Einsatz von Flugdrohnen hat sich in den vergangenen Wochen sowie Monaten bei den Waldbrandeinsätzen in der Region sowie darüber hinaus bewährt. Immer häufiger kam es dazu, dass Einsatzleiter entschieden die Drohnen der Johanniter-Unfall-Hilfe vom Regionalverband Südbrandenburg aus Cottbus anzufordern. Bis zu 10 Mal musste die Schnell-Einsatz-Gruppe F. L. I. G. H. T. in diesem Jahr bereits ausrücken, wie der Chefpilot Jens Rohloff gegenüber „Blaulichtreport Elbe – Elster“ mitteilte. Seit September 2016 gibt es diese Einheit, welche aktuell einen Mitgliedsstand von 14 Personen besitzt. Die unbemannte Aufklärung aus der Luft mittels Drohnen war früher ausschließlich Sache des Militärs. Seit 2016 halten die Johanniter in Südbrandenburg im Rahmen des Katastrophenschutzes drei Drohnen inkl. geschultem Personal für indizierte Einsatzzwecke vor. Die Aufklärung, Einsatzführung, Beweissicherung und Dokumentation an Einsatzstellen mittels Drohnen ist sinnvoll, da somit viele Orte ungefährdet für den Menschen erreicht und begutachtet werden können. Bereits ein Mal musste die Einheit im Landkreis Elbe – Elster bei dem Großbrand in der Annaburger Heide zum Einsatz kommen (Blaulichtreport berichtete). Alarmiert worden sie hier durch den digitalen Meldeempfänger sowie per SMS – Alarmierung auf dem Handy.

„Der Einsatz in der Annaburger Heide war sehr eindrucksvoll und speziell. Das Einsatzgebiet selbst befand sich im Gebiet von Sachsen Anhalt, aber zunächst erst einmal von den Einsatzkräften aus Elbe – Elster geleitet, wenig später dann für Sachsen-Anhalt geflogen. Trotz dessen konnten wir zügig Lagebilder liefern, es war ein sehr gutes Arbeiten und Miteinander. Wir konnten mit Hilfe der Drohnen neue Brandstellen entdecken, welche sofort bekämpft werden konnten. Auch die Suche nach Glutnestern hat mit der Wärmebildkamera stattgefunden. Die Herausforderung an Mensch und Technik ist bei Waldbränden immer sehr groß. Der Flug selbst fand unmittelbar im Brandgebiet statt – für uns eine Herausforderung durch Qualm, Staub ohne Ende, Hitze sowie unberechenbare Thermik. Der Einsatz dauerte für uns mehrere Tage.“ teilte Leiter Jens Rohloff mit.

Auch Kreisbrandmeister Steffen Ludewig zeigte sich mit dem Einsatz der Drohnen in der Annaburger Heide äußerst zufrieden. Eine Fehlentscheidung diese Einheit alarmieren zu lassen, konnte er schnell ausschließen.

„Schon in der Anfangsphase, kurz nach den ersten Lageerkundungen und Kräfteeinsatz haben wir uns für den Einsatz der Drohne entschieden, so dass noch vor Einbruch der Dunkelheit das Bildmaterial vorlag. Dieses war unsere Basis für die Entscheidungsfindung bezüglich der Einsatztaktik und die Bildung von Abschnitten. Die Einheit war in nur knapp einer Stunde vor Ort – die Zusammenarbeit einfach nur perfekt.“ betonte er gegenüber „Blaulichtreport Elbe – Elster“.

Foto: Blaulichtreport Elbe – Elster

Aber nicht nur bei Waldbränden kommen sie zum Einsatz sondern auch z. B. bei Personensuchen, beim Hochwasser, bei Unfallsituationen in schwer zugänglichem Gelände oder Sichtungen von Sturmschäden an Gebäuden, Brücken, Türmen. Aufgrund der Möglichkeiten einer Drohen sind viele weitere Einsatzszenarien gegeben. Die von den Johannitern eingesetzten Drohnen sind/können z.B.: Wärme- und Infrarotaufnahmen bei Dunkelheit erstellen oder Ausleuchtmöglichkeit mit Scheinwerfern sowie Foto- und Videoaufnahmen aufzeichnen. Auch andere Einsätze sind denkbar. Der Quadrocopter könnte mit einem angehängten Gasmessgerät zum Beispiel bei einem ABC-Alarm erkennen, ohne dass Menschen in die kontaminierte Zone müssten, um welchen Gefahrstoff es sich handelt. Größere Drohnen könnten auch Lasten wie etwa Scheinwerfer mit Akku tragen, bei Schnee, Starkregen oder stärkerem Wind fliegen oder mit hochwertiger Optik bei Nebel oder völliger Dunkelheit „sehen“. Die Entwicklung geht eindeutig in diese Richtung, der Einzug der unbemannten Flugsysteme bei den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben hat begonnen. „Die Tendenz der Einsatzzahl ist aktuell steigend, mit zunehmender Bekanntheit und Akzeptanz sind wir gefragt, auch durch Berichterstattungen.“ fügte Jens Rohloff hinzu.

 

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