Luftwaffenstandort blickt auf Ereignisse im Jahr 2018 zurück

Foto: Landkreis Elbe – Elster

Schönewalde/Holzdorf. Oberstleutnant Andreas Springer hatte erst mit einem militärischen Zeremoniell am 18. September 2018 das Kommando über den Einsatzführungsbereich 3 am Luftwaffenstandort Schönewalde/Holzdorf übernommen und übernahm gleichzeitig die Funktion des Stadtortältesten. Im Namen der Kommandeure und Dienststellenleiter des Standortes begrüßte er nun am 22. Januar 2019 erstmals rund 300 Gäste zum diesjährigen Neujahrsempfang. Der Jahresrück- und Ausblick konzentrierte sich auf wichtige Ereignisse, die in puncto Sicherheitspolitik auch den Fliegerhorst in Holzdorf betreffen. Oberstleutnant Springer führte die Gäste durch eine bebilderte Reise durch das Jahr 2018 und gab so Eindrücke in die innere und äußere Struktur des Standortes und dessen Aufgaben im vergangenen Jahr. Höhepunkte waren die Besuche der Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am 24. Juli und 9. November. Bei letzteren Termin versprach sie, dass sie sich um mehr Mittel bemühe und ihre Prioritäten auf die Personalentwicklung und die persönliche Ausstattung der Soldaten setze, auch der von Holzdorf.

Foto: Standortältester Andreas Springer, Jürgen Dannenberg Landrat aus Wittenberg und Elbe-Elster-Landrat Christian Heinrich-Jaschinski am Tisch von Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff, der sich ins Goldene Buch eintrug.

Momentan werden etwa 33 % des Verteidigungshaushaltes für Personal, 13 % für Beschaffung und 8,7 % für Wartung ausgegeben. Das sollte sich anhand der genannten Prioritäten in Zukunft verschieben. Auch der Fliegerhorst wird davon profitieren. Nach den Investitionen der vergangenen Jahre werden bis 2024 noch einmal rund 66 Mio. Euro in Infrastrukturmaßnahem in den Standort fließen. Sehr zur Freude der 1.400 Soldaten und der 700 Zivilangestellten. Am Bundeswehrstandort Schönewalde/Holzdorf ist zum einen der Einsatzführungsbereich 3 mit seinen Einrichtungen zur Luftraumüberwachung beheimatet und zum anderen die Lufttransportgruppe des Hubschraubergeschwaders 64 mit seinen CH-53-Transporthubschraubern. Auch der Tag der Bundeswehr mit rund 33.000 Besuchern war für Oberstleutnant Springer ein erfolgreicher Tag. Unter dem bewährten Motto ,,Willkommen Neugier“ präsentierte die Bundeswehr mit 1.000 Soldaten ihre Fähigkeiten in den verschiedenen Waffengattungen. Geprägt war 2018 auch durch Einsätze bei Großbränden der Region. So in der Annaburger Heide oder bei Lieberose. Neben der Bundeswehr eigenen Feuerwehr unterstützen die Piloten mit 296 Flügen die Brandbekämpfung.

Mit dem Schwerpunkt Infrastrukturmaßnahmen beschäftigte sich eine Tagung des Städtebundes. Die den Standort Holzdorf umgebenden Städtebünde Elbe-Elsteraue und Dübener Heide sowie die Landkreise Wittenberg, Elbe-Elster, Nordsachsen und Anhalt-Bitterfeld forderten hier länderübergreifende Entwicklungen. Seit mehr als zehn Jahren ist es das Ziel der umliegenden Kommunen, vorhandene Nachteile der jeweiligen Randlage in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen auszugleichen und die Bedingungen für eine nachhaltige Regionalentwicklung zu verbessern. In Holzdorf verständigten sich die Landkreise im Rahmen der Neuaufstellung des Bundesverkehrswegeplanes zur Linienführung der Bundesstraße B 6n sowie zur Entwicklung der länderübergreifenden Verkehrsinfrastruktur. Oberstleutnant Springer weiß selbst, 80 Kilometer tägliche Anfahrt zum Arbeitsort in den Fliegerhorst sind keine Seltenheit. Doch der Standort auch sei wichtiger Arbeitgeber für Unternehmen der Region. Allein 2018 wurden für Bauunterhaltung und Sanierungen 5,8 Mio. Euro ausgegeben, 2019 werden es 3,2 Mio. sein. Dazu kommen 2,8 Mio. Euro für den Umbau einer Luftfahrzeughalle in eine Ausbildungswerkstatt. Fünf Lehrausbilder bilden hier derzeit 48 Lehrlinge aus.

Foto: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff würdigte die Arbeit der Soldaten am größten Luftwaffenstandort der Bundeswehr in Holzdorf.

Rein militärisch stand die Bundeswehr als Einsatzarmee weltweit in 15 Einsätzen, bündnissolidarischen Maßnahmen und in Bereitschaft für die schnellen Eingreifelemente von NATO und EU. Auch Soldatinnen und Soldaten des Holzdorfer Standortes waren und sind an diesen Einsätzen beteiligt. Lob erntete der Standort vom Ehrengast des Neujahrsempfanges. Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, lobte die Truppe als Armee, „die an vielen Stellen Frieden schaffe oder ihn wieder herstelle.“ Sein Dank ging an alle diejenigen Soldaten des Standortes, die dafür oft genug ihr Leben einsetzten. Er sagte: „Wir alle erachten es als selbstverständlich das wir im Frieden leben und andere für uns in lebensgefährliche Missionen starten, quasi die Kohlen aus dem Feuer holen.“ Aber auch er wusste um die Probleme in der Infrastruktur des Standortes. Ernst, aber mit einem Lächeln sagte er:“ Wir können hier nicht so weiter machen und müssen diese Maßnahmen beschleunigen. Wir planen und arbeiten jahrelang an Genehmigungsverfahren, doch erst unsere Enkel haben etwas von neuen Straßen- und Zugverbindungen“.

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