Neuer SAR 87 geleitet a. D. gehender Legende letzten Flug

Foto: Bundeswehr Holzdorf

Schönewalde/Holzdorf. Mehr als 50 Jahre lang war die „Huey“ immer da, wenn sie gebraucht wurde. Doch nun ist der Hubschrauber vom Typ Bell UH-1D endgültig durch den Airbus H145 abgelöst worden. Im Beisein von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer wurde am 12. April in Holzdorf das letzte der drei SARSearch and Rescue-Kommandos auf den neuen hochmodernen Nachfolger umgestellt.

Seit fast einem halben Jahrhundert war das markante Geräusch des liebevoll „Teppichklopfer“ genannten Rettungshubschraubers Bell UH-1D der Bundeswehr am Himmel zu hören. Ab 1968 beschaffte die Bundeswehr nach und nach 340 UH-D1. Die Maschinen kamen beim Personentransport, bei der Bekämpfung von Waldbränden und Hochwasser sowie im Such- und Rettungsdienst (SARSearch and Rescue, engl.: Search and Rescue) zum Einsatz. Jahrelang durch die Luftwaffe betrieben, wird dieser Auftrag seit 2013 vom Deutschen Heer ausgeführt. Coronabedingt wurde die Ablösung der UH-1D am Montag, den 12.04.2021, nur in sehr kleinem Rahmen und unter umfassenden Auflagen vollzogen.

Foto: Bundeswehr Holzdorf

Oberst Andreas Springer als Standortältester von Schönewalde/Holzdorf und Oberst Peter Göhringer, der Kommandeur des Transporthubschrauberregiments 30, das in Niederstetten in Baden-Württemberg stationiert und mit der Dauereinsatzaufgabe SARSearch and Rescue (Land) beauftragt ist, begrüßten gemeinsam Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer am SARSearch and Rescue-Kommando Holzdorf. Trotz Wehmut angesichts der Ausmusterung der legendären UH-1D bezeichnete sie in ihrer Rede den Waffensystemwechsel als guten Tag für den Such- und Rettungsdienst der Bundeswehr. Ein Symbol der Bundeswehr, das über 50 Jahre zu sehen und zu hören war, würde damit verschwinden. „Das ist eine Legende, die wir heute in den Ruhestand verabschieden“, so die Ministerin. Ein würdiger Nachfolger in Form der H145 stünde jedoch bereit.

Als Nachfolgemodell für die „Huey“ wurde im Dezember 2018 die H145 LUH SARSearch and Rescue der Donauwörther Firma Airbus ausgewählt und die Auslieferung des ersten Hubschraubers erfolgte bereits ein Jahr später. Inzwischen sind alle sieben bestellten Maschinen an das Heer übergeben und die Schulung aller 51 Pilotinnen und Piloten ist bereits vor Weihnachten vergangenen Jahres abgeschlossen worden. Während eines pressewirksamen Events im Beisein des Inspekteurs des Heeres wurde am 6. Juli der erste Waffensystemwechsel von UH-1D auf H145 am SARSearch and Rescue(L) in Niederstetten feierlich vollzogen, dem der Wechsel in Nörvenich am 7. Dezember folgte. Die „Operation am offenen Herzen“, also die Umstellung auf ein neues Waffensystem bei gleichzeitiger Beibehaltung des Bereitschaftsdienstes an allen drei SARSearch and Rescue(L)-Kommandos, ist zwar einen weiterer wichtiger Schritt, aber als abgeschlossen sieht Göhringer den Wechsel noch nicht. Er strebt 2021 im Schwerpunkt eine Professionalisierung der Besatzungen sowie den Ausbau der Fähigkeiten im Bereich Gebirgsflug an.

Foto: Bundeswehr Holzdorf

Die Bell UH-1D wird noch bis Ende Juni 2021 am Himmel über Deutschland zu sehen sein. Anlässlich der Außerdienststellung wurde ein Hubschrauber mit einer Sonderlackierung versehen, der beim Besuch der Ministerin ebenfalls zu sehen war. Bei einer „Goodbye Huey Tour“ wird sich der „Teppichklopfer“ von ausgewählten Flugplätzen in Deutschland verabschieden, sofern die Beschränkungen der Covid19-Pandemie dies zulassen. Danach wird die „Goodbye Huey“ endgültig nur noch im Hubschraubermuseum in Bückeburg zu bewundern sein.

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