„Ylenia“ & „Zeynep“: Über 330 Einsätze, zwei verletzte Kameraden und kein Ende in Sicht

Landkreis Elbe – Elster. Nachdem am Mittwoch die Einsatzkräfte aus der Verbandsgemeinde Liebenwerda (insbesondere Falkenberg/Elster) gefordert waren (Blaulichtreport Elbe – Elster berichtete), ließ die Prognose für die kommende Nacht nichts gutes erwarten.

Gegen 03:00 Uhr am Donnerstagmorgen erreichte das Sturmtief „Ylenia“ den Landkreis Elbe – Elster. Somit gingen auch Zahlreiche Notrufe in der Regionalleitstelle Lausitz in Cottbus ein. Ein Schwerpunkt hierbei war u. a. die B101 zwischen der Kreisstadt Herzberg (Elster) und dem Ortsteil Wiederau der Stadt Uebigau – Wahrenbrück. Laut dem Pressesprecher der Herzberger Feuerwehr, Björn Horn, kippten in der o. g. Ortslage gleich 13 Bäume auf die Bundesstraße. Die Einsatzkräfte waren allein an diesem Einsatzort insgesamt über fünf Stunden lang im Einsatz. Für die Aufräumarbeiten musste die B101 tagsüber mehrere Stunden gesperrt werden. In welch eine Gefahr sich die Einsatzkräfte bei Sturmereignissen begeben, war hier deutlich sichtbar.

Im Falkenberger Ortsteil Kleinrössen deckte es von einer ansässigen Firma das Dach ab. Zwischen Falkenberg und Großrössen geriet die Hinterachse eines LKW`s, als er wenden wollte, von der Straße ab und fuhr sich fest. Mit Hilfe einer Seilwinde des Tanklöschfahrzeuges konnte dem Kraftfahrer geholfen werden, anschließend wurde der querliegende Baum entfernt.

Im Amt Schlieben wurden leider zwei sich im Einsatz befindliche Kameraden verletzt, als ein großer herabstürzender Ast ein Löschgruppenfahrzeug traf. Der getragene Feuerwehrschutzhelm rettete einem Kameraden höchstwahrscheinlich sein Leben. An dieser Stelle wünscht das Team vom „Blaulichtreport Elbe – Elster“ eine schnelle und vollständige Genesung.

Einen weiteren lebensgefährlichen Einsatz mussten die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Möglenz (Verbandsgemeinde Liebenwerda) abarbeiten. Hier fiel ein Baum in eine stromführende Oberleitung, welche sich sodann auf Augenhöhe der Kameradinnen und Kameraden befand. Für die Bergung musste ein Energieversorger angefordert werden.

Bis in den Donnerstagabend hinein, mussten die ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren im Landkreis Elbe – Elster insgesamt 158 gemeldete Rettungs- und Feuerwehreinsätze abarbeiten, welche offiziell über die Leitstelle Lausitz eingingen. Die eigenständig abgearbeiteten Einsätze der Ämter- und Städte ist deutlich höher.

 

Deutlich ruhiger verlief die Nacht des vorangekündigten Sturmtief „Zeynep“ von Freitag zu Samstag. Gegen 20:30 Uhr wurde im Ortsteil Frankena (Doberlug – Kirchhain) ein Baum entwurzelt und kippte auf ein Wohnhaus. Dieser konnte mit Hilfe eines Teleskopladers und anschließend mit dem Rüstwagen gesichert sowie entfernt werden.

Aufgrund weniger Verkehrsteilnehmern wurden die Schäden in der Nacht kaum gesichtet. Somit machte es sich bereits ab 5:00 Uhr bemerkbar, als die ersten Bürgerinnen und Bürger zur Arbeit fuhren, dass das Einsatzaufkommen wieder steigt. Mehrere Befehlsstellen mussten ab 08:00 Uhr wieder besetzt werden, um die Leitstelle in Cottbus zu entlasten. Die Schwerpunkte des Sturmes im Landkreis lagen in den Städten Herzberg, Schönewalde, Schlieben, Doberlug-Kirchhain und Finsterwalde. Gegen 05:15 Uhr löste sich ein Blechdach eines Bürogebäudes in Sonnewalde, flog auf die Bundesstraße 96 und schlug in ein gegenüberliegendes Wohnhaus ein. Die Feuerwehr richtete auf der Bundesstraße eine Sperrung ein und beräumte sowie sicherte die losen Blechplatten sowie Dämmung.

In Herzberg hielt ein Blechdach einer Schule nicht mehr stand und flog am frühen Vormittag in eine Gartensparte. Die Feuerwehr musste mit einem Trennschleifer die Dachbleche zurecht schneiden und vor dem Sturm sichern. Bis in die Mittagsstunden befanden sich die Kameradinnen und Kameraden im Dauereinsatz. In der Verbandsgemeinde Liebenwerda mussten bis 19:00 Uhr weitere zehn Einsätze abgearbeitet werden. Aufgrund immer wiederkehrender Windböen, haben die Feuerwehren im Landkreis Elbe – Elster noch alle Hände voll zu tun. Bis circa 15:00 Uhr des Samstags mussten 172 Rettungs- und Feuerwehreinsätze abgearbeitet werden. Die Aufräumarbeiten werden bis in die kommende Woche andauern.

Aktuell liegt eine erneute amtliche Warnung vor Sturmböen vor: Es treten, von Sonntag 20:00 Uhr bis Montag 18:00 Uhr, Sturmböen mit Geschwindigkeiten zwischen 70 km/h (20m/s, 38kn, Bft 8) und 85 km/h (24m/s, 47kn, Bft 9) anfangs aus südwestlicher, später aus westlicher Richtung auf. In Schauernähe sowie in exponierten Lagen muss mit schweren Sturmböen um 100 km/h (28m/s, 55kn, Bft 10) gerechnet werden.

Daher gilt folgendes:
Achten Sie weiterhin auf herabfallende Gegenstände wie z. B. Äste, Dachziegel, Antennen usw. Besondere Vorsicht wird auch auf der B101 zwischen Herzberg und Wiederau geboten, hier wurde di Geschwindigkeit bereits auf 50 km/h herunter geregelt.

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