Organisationsübergreifende Einsatzübung bei Thalberg

Thalberg. Am Freitag, den 18.03.2022, fand bei Thalberg eine groß angelegte Einsatzübung für den Zug Nord der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Bad Liebenwerda (Verbandsgemeinde Liebenwerda) statt. Diese Übung wurde bewusst hilfsorganisationsübergreifend gestaltet. Zusammen mit der DRK- Rettungshundestaffel aus Bad Liebenwerda, dem Katastrophenschutz (Schnelleinsatzeinheit- Sanität aus Plessa) und dem Eigenbetrieb Rettungsdienst des Landkreises Elbe- Elster wurde eine sogenannte MANV- Lage geübt (Massenanfall an Verletzten*). Gestartet wurde die Übung zunächst mit dem Stichwort „Verkehrsunfall LKW/ Bus“*.

Bereits im vergangenen Jahr 2021 begannen die ersten Planungen zu dieser Übung durch die Kameradin Katrin Breunig (Zugführerin Einheit Nord Bad Liebenwerda). Es musste festgelegt werden, was genau geübt werden sollte und welche Ziele man mit der Übung verfolgen beziehungsweise erreichen wollte. Die verschiedenen beteiligten Hilfsorganisationen mussten angefragt und die Ziele untereinander abgestimmt werden. Benötigtes Übungsmaterial sowie die Fahrzeuge mussten organisiert werden.

Foto: Blaulichtreport Elbe-Elster (DT)

Darsteller für verletzte Personen mussten gefunden werden. Dies ist an dieser Stelle nur ein kleiner Einblick in die umfassenden Planungen einer solchen Übung. Hinzu kommt schließlich die große Schwierigkeit der Geheimhaltung, denn es sollen so wenige Informationen wie möglich nach außen dringen.

Am Übungstag selbst fanden sich gegen 16:00 Uhr die Darsteller und Ausbilder langsam an der Feuerwehr in Thalberg ein. Die Darsteller wurden geschminkt, während die Ausbilder letzte Absprachen trafen. Um ein realistisches Verletzungsbild darzustellen, unterstützte Ronny Mathews in der Funktion als ORGL RD (Organisatorische Leiter Rettungsdienst) durch das Zuarbeiten von Verletzungsmustern. Um ca. 17:50 Uhr wurden die Unfallfahrzeuge und Darsteller in Position gebracht und nach einer letzten Absprache mit der Leitstelle Lausitz wurde um 18:06 Uhr der Alarm ausgelöst. Gerüchten zufolge gingen einige Einsatzkräfte bis zu diesem Zeitpunkt von einer Übung im Themenbereich Gebäudebrand aus, sodass die Überraschung mit dem Erhalt des Stichwortes „Verkehrsunfall LKW/ Bus“ dem Einen oder Anderen ins Gesicht geschrieben stand. Den Eindruck eines Realeinsatzes verstärkten auch die heulenden Sirenen und die piependen Meldeempfänger. Nach dem Eintreffen an der Einsatzstelle mussten innerhalb kürzester Zeit durch die Einsatzkräfte viele Informationen erkannt und abgearbeitet werden. Gemeinsam mussten alle Kräfte 19 verletzte Personen sichten, aus den Unfallfahrzeugen befreien und medizinisch erstversorgen. Im nachgelagerten Behandlungszelt wurden die Patientinnen und Patienten dann soweit stabilisiert, dass diese transportfähig waren. Weitere Aufgaben an der Einsatzstelle waren das Auffangen von

Foto: Blaulichtreport Elbe-Elster (SZ)

auslaufendem Gefahrgut, die Einrichtung und Ausleuchtung der Einsatzstelle sowie eines Hubschrauberlandeplatzes und die Suche nach drei vermissten Personen durch die DRK- Rettungshundestaffel. Alle beteiligten Einsatzkräfte wurden zudem durch einen, extra engagierten, Schaulustigen auf Trapp gehalten. Hierdurch sollte einerseits zusätzlicher Stress erzeugt werden aber auch die Thematik von störenden Personen an der Einsatzstelle beleuchtet werden. Nach knapp drei Stunden erfolgte der Funkspruch „Übungsende“, sodass alle beteiligten Einsatzkräfte ihre Materialien auf den Einsatzfahrzeugen wieder verlasten und schließlich in die Depots zurückkehren konnten. In einer ersten Auswertung wurde die sehr gute Zusammenarbeit aller beteiligten Einsatzkräfte an dieser nicht alltäglichen Übung gelobt. Wenngleich die Abarbeitung eines solchen Szenarios in der Realität anders verlaufen kann, wurden alle versteckten Schwierigkeiten und Fehlerquellen schnell entdeckt und professionell bearbeitet. (DT/ RRS)

* Ein Massenanfall an Verletzten, abgekürzt als MANV, beschreibt eine nicht alltägliche Notfallsituation, die die Kapazitäten des sogenannten Regelrettungsdienstes überschreitet. Dabei wird dieser in drei Kategorien unterteilt:

– MANV klein mit fünf bis neun betroffenen Personen

– MANV mittel mit zehn bis 19 betroffenen Personen

– MANV groß mit mehr als 20 betroffenen Personen.

Je nach Kategorie werden unterschiedliche Einsatzpläne und Einsatzmittel aktiviert.

* Das Stichwort „Verkehrsunfall LKW/ Bus“ beschreibt recht allgemein einen Verkehrsunfall mit Beteiligung von mindestens einem LKW oder Bus. Dabei ist es egal ob der Unfall solo oder mit Beteiligung eines zweiten Fahrzeuges (z.B. Pkw) stattgefunden hat

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