Doberlug – Kirchhain. Es sind Bilder, die sich für die Einsatzkräfte im Landkreis Elbe – Elster wiederholen. Erst im vergangenen Jahr kam es in Falkenberg und Uebigau zu zwei Bränden von zwei Einkaufsmärkten, welche beide vollständig zerstört wurden (Blaulichtreport Elbe – Elster berichtete). Dieses Szenario wiederholte sich in der Nacht zum Samstag nun in Doberlug – Kirchhain. Die Polizei meldete der Leitstelle Lausitz in Cottbus den Brandausbruch in einer LIDL-Filiale. Gegen 02:20 Uhr wurden die Kameradinnen und Kameraden aus Doberlug, Kirchhain, Werenzhain, Frankena, Lugau, Finsterwalde und Schönborn am vergangenen Samstag alarmiert. Den hellen Feuerschein sah man bereits auf der Anfahrt. Als die Kräfte vor Ort eintrafen, stand das Objekt bereits in voller Ausdehnung in Flammen. Für die Einsatzkräfte galt es zunächst den daneben liegenden Getränkemarkt vor den Flammen zu schützen. Hierfür baute man mit massivem Wassereinsatz eine Riegelstellung auf.
Während die Brandbekämpfung durch die eintreffenden Einsatzkräfte aufgebaut und begonnen wurde, bauten nachrückende Kameradinnen und Kameraden bereits die Wasserversorgung von gleichzeitig drei Wasserentnahmestellen, in diesem Fall Feuerlöschbrunnen, auf. Hierfür mussten zwischen den Entnahmestellen mit zahlreichen B-Schläuchen* lange Wegstrecken aufgebaut werden. Um diese Maßnahmen durchführen zu können, musste auch der Bahnübergang zwischen Doberlug und Kirchhain für den Straßenverkehr gesperrt werden.
Die Teleskopleiter mit Rettungskorb (TLK 23/12) aus Finsterwalde positionierte man zunächst vor dem Sozialtrakt um eine Brandbekämpfung von oben beginnen zu können. Ihre Wasserzufuhr erhielten die Kameraden hierbei vom Tanklöschfahrzeug (TLF 16/45) der Kirchhainer Wehr. Mit mehreren Monitoren* von weiteren Tanklöschfahrzeugen und handgeführten C-Rohren brachte man das Feuer, unter umluftunabhängigen Atemschutz, unter Kontrolle. Der Übergriff auf den anliegenden Getränkemarkt konnte verhindert werden. Im weiteren Verlauf des Einsatzes kam es für die Einsatzkräfte zu einer neuen Herausforderung, da eine Brandschutztür den Zugang zum Kühlraum versperrte. Nur mit schwerem hydraulischem Rettungsgerät sowie groben Werkzeug gelang es in den Raum hinter der verschlossenen Tür zu kommen. Hierfür musste unter Anderem ein Stück der Wand mittels eines Schlaghammers entfernt werden. Anschließend konnte die brennende Dämmung im Kühlraum gelöscht werden.
Neben den zahlreichen Freiwilligen Feuerwehren befand sich auch die Polizei, der Rettungsdienst, der DRK Katastrophenschutz aus Doberlug – Kirchhain, das Ordnungsamt, das Feuerwehrtechnische Zentrum sowie das Landeskriminalamt im Einsatz. Der Einsatzleiter Lutz Grünberg möchte sich besonders bei der Bäckerei Gäbler bedanken, welche am Morgen des Samstages belegte Brötchen und Kaffee, für die im Einsatz befindlichen Einsatzkräfte, sponserte. Die Grundversorgung in der Nacht mit Getränken und kleinen Snacks hatte die Ortsfeuerwehr aus Hennersdorf sichergestellt.
Als praktisches Führungsmittel erwies sich vor Ort der Kommandowagen der Brandschutzeinheit des Landkreises Elbe – Elster, welcher unter Anderem durch den stellvertretenden Stadtbrandmeister Uwe Roland besetzt wurde. Hiermit konnten die Führungsunterstützungsaufgaben durchgeführt sowie der Funkverkehr abgewickelt und dokumentiert werden, was den Einsatzleiter Lutz Grünberg unterstützte. In den Mittagsstunden meldete sich das letzte Fahrzeug wieder einsatzbereit, somit konnte der Einsatz gegen 11:00 Uhr für offiziell beendet erklärt werden.
*B-Schläuche: Dies sind Schläuche mit einem Innendurchmesser von 75 Millimetern. Sie werden hauptsächlich zur Wasserfortleitung über mittellange Distanzen genutzt oder wenn Verbraucher mit einem hohen Volumenstrom versorgt werden müssen, z.B. Wasserwerfer.
*Monitor: Hierbei handelt es sich um einen großvolumigen Wasserwerfer. Mit einer leistungsstarken Wasserversorgung kann eine hohe Wurfweite erreicht werden. (SV/RRS)
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