Amt Kleine Elster. Ende August übte der Ortsverband (OV) des Technischen Hilfswerkes (THW) Herzberg zusammen mit dem Berliner Ortsverband Steglitz- Zehlendorf am Bergheider See die Sicherstellung der Wasserversorgung über eine lange Wegstrecke. Um auch zugleich die Kraftfahrer im Fahren mit Sondersignalen zu schulen, erfolgte die Anfahrt vom Standtort Herzberg aus bis in das angenommene Einsatzgebiet unter Blaulicht, wie der Ortsverband Herzberg mitteilte.
Vor Ort angekommen wurde, wie bei allen Hilfsorganisationen üblich, zunächst eine Lageerkundung durchgeführt. Zugleich wurde auch eine Führungs- und Verpflegungsstelle eingerichtet. Nach Einweisung aller Einsatzkräfte in das Übungsszenario wurde die Großpumpe des Landkreises Elbe- Elster, welche durch das THW OV Herzberg betrieben wird, im Hafengelände auf der Slipanlage* postiert.
Nun hieß es für alle Frauen und Männer des OV Schläuche ausrollen. Zum Einsatz kamen insgesamt 600 Meter Schlauchmaterial der Größen A (Durchmesser 110mm) und F (Durchmesser 150mm). Am Ende der Förderstrecke wurde ein Pufferbehälter mit einem Fassungsvermögen von 30.000 Liter errichtet. Im Realeinsatz kann hier die Übergabe von Löschwasser an die Feuerwehren erfolgen. So ist es zum Beispiel möglich große Mengen an Wasser über eine längere Strecke zu pumpen und hierdurch Fahrwege einzusparen gegenüber dem bekannten Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen.
Die Ortswehr Crinitz nutzte die Chance gemeinsam mit dem THW zu üben und probte die Wasserentnahme aus dem Pufferbehälter, wodurch eine kontinuierliche Wasserabnahme, wie sie zum Beispiel bei der Brandbekämpfung auftritt, dargestellt wurde. Die Übung am Bergheider See diente dem OV Herzberg auch dazu die Leistungsfähigkeit der Großpumpe auszutesten und neue Erkenntnisse für die Wasserförderung über eine lange Wegstrecke zu sammeln. So wurde zum Beispiel zwischenzeitlich die Förderstrecke, also die Entfernung zwischen Pumpe und Wasserabgabestelle, verändert. In Spitzenzeiten erreichte man einen Durchfluss von 4000 Litern je Minute, wie der Ortsbeauftragte Florian Schönherr mitteilte. Nachdem alle genutzten Schläuche sowie die Pumpe zurückgebaut worden waren, ging es wieder als geschlossene Kolonne zurück an den Standort in Herzberg. Hier wurde von den THW- Kräften die Einsatzbereitschaft wiederhergestellt. (RRS)
*Bei einer Slipanlage handelt es sich um eine befestigte und befahrbare Rampe, wo Boote zu Wasser gelassen werden können. Hierfür wird durch ein Zugfahrzeug der Bootsanhänger so weit in das Gewässer geschoben, bis dieses aufschwimmt und den eigenen Antrieb nutzen kann. Ebenfalls werden die Boote hier auch wieder an Land geholt.