Senftenberg. Am Mittwoch, den 13.07.16, besuchten 5 Blaulichtreporter und 4 Gäste die ADAC Luftrettungsstation in Senftenberg. Anlass für unseren Besuch war, sich einmal über die Arbeit der Luftrettung am Standort Senftenberg zu informieren. Die Station ist mit 2 Rettungshelikoptern besetzt, einer für die Primärrettung, dieser fliegt beispielsweise zu Einsätzen, indenen ein Notarzt benötigt wird, und ein weiterer Hubschrauber für die Sekundärrettung. Die Sekundärrettung sieht das Verlegen von Patienten in andere Krankenhäuser oder Spezialkliniken vor. Somit ist die ADAC Luftrettungsstation in Senftenberg die Einzige, die mit einer Primär- und Sekundärmaschiene ausgerüstet ist. In der Regel werden mit beiden Maschinen zwischen 2800 und 3000 Einsätze im Jahr geflogen. Auf der Luftrettungsstation befinden sich insgesamt 12Piloten, wovon durchgehen 2-3 Piloten den Standort besetzen.
Ein Highlight unseres Besuches war, dass sich 3 Rettungshubschrauber auf dem Standort befanden, denn der Standort wird mit einem neuen Intensivtransporthubschrauber (ITH) zur Sekundärrettung der Patienten ausgerüstet. Es handelt sich um eine Maschine des Typs H145 und übernimmt den Funkkennung des alten Intensivtransporthubschrauber Christoph 71. Die Anschaffung des Hubschraubers kostete der ADAC Luftrettung ca. 9 Millionen Euro. Durch das Vorhandensein von Instrumenten für den Nachtflug kann Christoph 71, oder auch Christoph Brandenburg genannt, rund um die Uhr zum Einsatz kommen und ist auch 24 Stunden am Tag besetzt. Christoph 71 wurde als Verlegungshubschrauber für das Land Brandenburg angeschafft und legt regelmäßig Flüge nach Berlin zurück, auch während unseres Aufenthalts befand er sich im Rahmen einer Verlegung von Potsdam nach Berlin im Einsatz. Der Leiter der Station Herr Bartzok berichtete uns, dass sie bereits Verlegungen bis nach Schwerin vollzogen haben. Der Hubschrauber wird tagsüber mit einem Piloten, einem Rettungsassistenten und einem Notarzt besetzt, nachts mit 2Piloten, einem Rettungsassistenten und einem Notartz.
Zur Primärrettung kommt eine Maschine des Typs EC 135 P2 zum Einsatz und ist unter dem BOS-Funkkenner Christoph 33 bekannt. Die Maschine ist eine 17 Jahre alte bayrische Polizeimaschine, die vor ca. 2-3 Jahren, umgebaut zu einem Rettungshelikopter, an den Standort Senftenberg kam. Da Christoph 33 keine Instrumente für den Nachtflug besitzt, ist sein Einsatz an die Tageszeit gebunden. Seine Einsatzbereitschaft beginnt erst 30 Minuten vor Sonnenaufgang und endet mit dem Sonnenuntergang. Der Einsatzradius beträgt ca.70 Kilometer, wird also im Osten von der Neiße, im Süden vom nörlichen Rand Dresdens, im Westen von der Elbe und im Osten von der Stadt Lübben eingegrenzt. Dabei überlagern sich die Anfluggebiete allerdings auch mit anderen Luftrettungsstationen. In Ausnahmefällen flogen die Piloten auch schon bis an die tschechische Grenze oder bis nach Berlin zu Einsätzen. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von knapp 260 Km/h benötigt er nur 15 Minuten Flugzeit bis Finsterwalde, 20 Minuten bis Dresden und Herzberg, sowie nur 30 Minuten bis Berlin. Am Tag unseres Besuches wurde Christoph 33 zu 8 Einsätzen angefordert und wir konnten sogar eine Livealarmierung nach Vetschau miterleben. Christoph 33 wird mit einem Piloten, einem Rettungsassistenten und einem Notarzt besetzt und muss spätestens 2 Minuten nach der Alarmierung in der Luft sein.
A. Polster, Teamleiter und Reporter von Blaulichtreport, zum Besuch: „Wir wurden mit offenen Armen vom Team der Luftrettung empfangen. Es war ein sehr lehrreicher Nachmittag dort, denn wir durften einmal hinter die Kulissen der Luftrettung schauen. Ein besonderer Dank geht an den Herrn Bartzok, der uns über den Standort führte und uns auf alle unserer Fragen eine Antwort geben konnte. Auch möchte ich mich bei unserem Reporter K. Treppe bedanken, der den Kontakt zur Luftrettungsstation herstellte und diesen Nachmittag organisierte.„