Herzberg/Elster. Am Samstag, den 28.10.2017 fand in Herzberg/Elster auf dem Gelände des Kreisausbildungszentrum eine Ausbildungsveranstaltung der besonderen Art statt. Diese Veranstaltung war in dieser Form eine große Premiere und diente als Startschuss für ein Pilotprojekt.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren Führungskräfte nahezu aller freiwilligen Feuerwehren des Landkreises Elbe – Elster, Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr Torgau und aus dem Landkreis Teltow – Fläming sowie Mitarbeiter des Eigenbetrieb Rettungsdienst Landkreis Elbe – Elster. Das Hauptanliegen bestand darin, die Einsatzkräfte gegenseitig in den Maßnahmen zu schulen, welche bei einem Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen unbedingt von Nöten sind, welche Gefahren auftreten und welche Abläufe wann in Gang zu setzen sind. Außerdem was die Technische Hilfe seitens der Feuerwehr und was die Medizinische Versorgung seitens des Rettungsdienstes für vorrangig hält. Langfristig soll ein Standardeinsatzkonzept für entsprechende Einsatzlagen entwickelt werden. Dies soll gewisse Abläufe vereinheitlichen und die Zusammenarbeit insgesamt zwischen den verschiedenen Hilfsorganisationen stärken.
Die Ausbilder an diesem Tag waren seitens der Feuerwehr Kamerad Silvio Blumberg (Kreisausbilder Technische Hilfeleistung) sowie seitens des Rettungsdienstes Herr Silvio Prisk (Praxisanleiter) und Herr Christian Mauer (Notarzt). Während am Vormittag die Einsätzkräfte im großen Sitzungssaal die Theorie studierten, Azubis des Rettungsdienstes des Landkreis Elbe – Elster verschiedene Rettungshilfsmittel wie Stifneck, Combi-Carrier oder KED-System (Rettungskorsett) vorführten und diverse Gedanken zu Themen wie Führungsstruktur und Kommunikation an der Einsatzstelle austauschten, lag der Schwerpunkt am Nachmittag in der praktischen Einsatzübung. Dazu wurde auf dem Übungsgelände des Feuerwehrtechnischen Zentrums ein Verkehrsunfall mit eingeklemmten realen Personen inszeniert, welcher Stück für Stück gemeinsam abgearbeitet wurde. Hierzu ließen sich Auszubildende aus dem ersten Lehrjahr des Rettungsdienstes fachmännisch als Unfallopfer durch Kameraden der Schnelleinsatzeinheit-Plessa schminken. So wurde allen Beteiligten anschaulich gezeigt, was mit den technischen Gerätschaften der Feuerwehr, zum Beispiel mit den hydraulischen Rettungsgeräten, möglich ist. Auch wurden neue Methoden gezeigt, welche weniger Zeit in Anspruch nehmen, was im Endeffekt bedeutet, dass der Patient schneller in ein geeignetes Krankenhaus verbracht werden kann. Im Gegenzug nutzen die Notfallsanitäter-Azubis des dritten Lehrjahres die Chance ihr erlangtes Wissen während der Übung abzurufen und versorgten als eingesetzte Rettungswagen-Besatzung die Unfallstatisten realitätsnah.
„Es ist geschafft, der erste Schritt ist vollbracht. Die Zusammenarbeit zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr muss gestärkt werden und gemeinsame Ausbildungen gehören dazu. Mit diesem Seminar sind wir auf einen guten Weg. Sicher gibt es an der ein oder anderen Ecke noch Bedarf um den gewissen Feinschliff zu verbessern. Aber die große Beteiligung hat gezeigt, dass beide Seiten Interesse an solchen Ausbildungen haben. Ich bin sehr Zufrieden über das Feedback der Teilnehmer. Es werden 2018 weitere Ausbildungen dieser Art stattfinden, Ziel soll es sein den Feuerwehrkameraden und den Mitarbeitern des Rettungsdienst eine praxisnahe Weiterbildung zu ermöglichen. Es ist wichtig am Ball zu bleiben, die Aufgaben die uns an der Einsatzstelle erwarten sind immer wieder neue Herausforderungen. Danke an allen Helfern und Unterstützern die im Hintergrund agiert haben.“ erläuterte der Kreisausbilder Silvio Blumberg.