Volles Haus auf dem Ausbildungsgelände

Herzberg (Elster). Am Samstag, den 23.10.2021, war großer Andrang im Feuerwehrtechnischen Zentrum (FTZ) in Herzberg (Elster) und auf dem benachbarten Übungsgelände. Neben der Atemschutzbelastungsübung fand zeitgleich ein Kreislehrgang für Technische Hilfeleistung und ein Lehrgang für Truppführerinnen und Truppführer statt.

25 Kameraden und Kameradinnen nahmen an der Belastungsübung teil. Bunt gemischt kamen Sie aus den Ortswehren Ahrenzhain, Breitenau, Elsterwerda, Goßmar, Lebusa, Neuburxdorf, Schlieben, Sonnewalde und Winkel. Nach einer kurzen theoretischen Wiederholung und Einweisung bereitet sich jede Kameradin und jeder Kamerad selbstständig vor. Dies bedeutet, dass ein Pressluftgerät auf seine Einsatzbereitschaft kontrolliert und die Persönliche Schutzkleidung (PSA) vervollständigt werden muss. Nachdem die Ausrüstung angelegt wurde, erfolgt der Sporttest. Jeden Teilnehmer erwartet dort je eine Minute Stepper und Fahrrad fahren, anschließend 2x 10 Meter Endlosleiter und 2x 100 Meter Laufband. Im Anschluss müssen in einer Nebelkammer truppweise zwei Gegenstände gesucht und herausgeholt werden. Bevor der Raum betreten werden darf, muss die Türöffnung korrekt ausgeführt werden. Dies dient der Sicherheit des vorgehenden Trupps, denn im Einsatz weiß Niemand was die Einsatzkräfte hinter der Tür erwartet. Möglicherweise das Feuer selbst oder vielleicht auch nur Rauch. Im Anschluss an die Nebelkammer geht es in das Herzstück der Belastungsübung. Ein individuell aufgebauter Käfig in einem komplett abgedunkelten Raum mit zahlreichen Hindernissen und Schikanen warten auf die Kameradinnen und Kameraden.

Die über 50 Meter lange Strecke wird vorrangig kriechend zurückgelegt. Hin und wieder blitzen Lampen auf um die Orientierung etwas zu erleichtern und zeitgleich das Flackern von Flammen nachzustellen. Der genannte Käfig ist in zwei Ebenen labyrinthartig aufgebaut. In ihm soll die Orientierung, sowie Kommunikation und gegenseitige Rücksichtnahme innerhalb des jeweiligen Trupps geübt werden. Zudem werden alle Kameradinnen und Kameraden auf ihre Stressresistenz getestet, denn mit jedem Atemzug sinkt der Vorrat in der Pressluftflasche auf dem Rücken. Bei Verlassen der Anlage muss ein messbarer Restdruck in der Flasche noch vorhanden sein. Zu Beginn müssen alle Atemschutzgeräte einen Flaschendruck zwischen 270 und 300 Bar aufweisen. Abschließend muss noch eine sogenannte Hitzekammer durchquert werden. Auch hier ist ein Kriechkäfig eingebaut. Zudem sind auch hier zwei Gegenstände ins Freie zu befördern. Die Kameradinnen und Kameraden werden während der gesamten Übung durch einen Mitarbeiter des FTZ, welcher zugleich der Bediener der gesamten Anlage ist, einen Kreisausbilder für Atemschutz und einen Assistenten überwacht.

Auf dem Freigelände waren die Aufgaben nicht weniger anstrengend. Die Ausbildung in der Technischen Hilfeleistung wurde durch Ausbilder Sascha Kössling von der Ortswehr Elsterwerda geleitet, unterstützt wurde er durch Kamerad Oliver Liefeld von der Ortswehr Plessa. 17 Kameradinnen und Kameraden nahmen an der Ausbildung teil. Sie kamen von den Ortswehren Doberlug-Kirchhain, Elsterwerda, Hohenleipisch, Massen, Oppelhain, Schraden und Stolzenhain an der Röder. Am folgenden Sonntag konnten alle erfolgreich Ihre Leistungsüberprüfung absolvieren und sind somit nun geschult in der technischen Hilfeleistung, wie sie beispielsweise nach schweren Verkehrsunfällen nötig ist, wenn Personen aus ihren Fahrzeugen befreit werden müssen.

Am Truppführerlehrgang nahmen insgesamt 14 Kameradinnen und Kameraden aus Doberlug-Kirchhain, Falkenberg (Elster), Gröden, Hennersdorf, Hirschfeld, Schmerkendorf, Werenzhain und Wiederau teil. Geleitet wurde der Lehrgang vom Ausbilder Marcus Weber aus der Ortswehr Bad Liebenwerda. Unterstützt wurde er dabei von Stefanie Mirbach, Mathias Bauer, Martin Neumann, Philipp Wolf und Julian Stephan, allesamt ebenfalls aus der Ortswehr Bad Liebenwerda. Den zukünftigen Truppführern wurde am FTZ ein kurzer Einblick in die Technische Hilfeleistung und den Einsatz von Schaummitteln gegeben. Auch alle Teilnehmer dieser Ausbildung absolvierten am Sonntag erfolgreich Ihre Leistungsprüfung, sodass diese nun berechtigt sind Trupps zu führen, dass heißt die Ihnen unterstellten Kameradinnen und Kameraden (in der Regel maximal zwei Einsatzkräfte) anzuleiten. Dabei tragen die Truppführerinnen und Truppführer aber auch die Verantwortung, weshalb dieser Lehrgang inhaltlich sehr vielfältig ist. (DT)

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