Effektive Ausbildung zur Waldbrandbekämpfung im Naturschutzgebiet

(Foto: Blaulichtreport Elbe-Elster/JK)

Theisa. Am Samstag, den 28. September 2024 fand im Naturschutzgebiet Liebenwerdaer Heide, im Bereich des „Forsthaus Prösa“ eine umfassende Ausbildung zur Vegetationsbrandbekämpfung statt. Von 8 bis 15 Uhr arbeiteten die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren intensiv an den Schwerpunkten „Sicherstellung einer stabilen Wasserversorgung“ und „Einsatz von Kreisregnern“. Bei dieser Ausbildungseinheit kamen die Kreisregner, welche bei den Ortswehren Maasdorf (Verbandsgemeinde Liebenwerda) und Lebusa (Amt Schlieben) vorgehalten werden, zum Einsatz. Im Laufe des Tages gab es zudem Besuch von der unteren Naturschutzbehörde (uNB) unseres Landkreises Elbe-Elster.

Foto: Einweisung in Örtlichkeiten und Aufgaben (Blaulichtreport Elbe-Elster/JK)

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Ausbildung trafen sich zu Beginn am Sportplatz in Theisa, der im Ernstfall bei Brandeinsätzen in diesem Waldgebiet einen der möglichen Bereitstellungsräume für die Einsatzkräfte darstellt. Nach einer kurzen Begrüßung und Einweisung vom Organisator, dem Ortswehrführer der Ortsfeuerwehr Maasdorf, René Walther, sowie dem stellv. Verbandsgemeindewehrführer, Martin Neumann, ging es Richtung „Alte Kommandantur“/ Birkenallee. Vor Ort wurden die Abschnittsleiter und Gruppenführer in die Örtlichkeiten und ihre Aufgaben eingewiesen. Anschließend ging es im gebildeten Einsatzabschnitt Zwei auch schon mit dem Aufbau los.

Foto: Wasserentnahmestelle Tiefbrunnen/ Zisterne (Blaulichtreport Elbe-Elster/JK)

Dort übernahmen die Kameraden der Ortswehr Dobra die Inbetriebnahme eines Tiefbrunnens sowie der dazugehörigen Zisterne, die ein Fassungsvermögen von 95 Kubikmetern (95.000 Liter) aufweist. Ebenso erfolgte der Aufbau einer langen Wegestrecke von der Zisterne zu den Faltbehältern. Für den Aufbau der zwei faltbaren Ausgleichsbehälter mit einem Fassungsvermögen von jeweils 5.000 Litern, waren die Ortswehren Maasdorf und Prieschka zuständig. Parallel dazu sorgten die Kameraden der Ortswehren Winkel und Bad Liebenwerda für die Bereitstellung und Verlegung des Schlauchmaterials. Die Arbeit wurde so aufgeteilt, dass gleichzeitig auch mit dem Aufbau der Kreisregner begonnen werden konnte. Gegen 09:30 Uhr meldete der Gruppenführer der Löschgruppe Dobra die Fertigstellung der Schlauchleitung von der Wasserentnahmestelle zu den Faltbehältern. Gegen 09:45 Uhr konnten die Faltbehälter gefüllt und anschießend die Regner in Betrieb genommen werden. Mit einem Notstromaggregat wurde hierbei der Tiefbrunnen von der Ortswehr Dobra betrieben. Das geförderte Löschwasser wurde vom Tiefbrunnen in die Zisterne gepumpt und von dort direkt wieder entnommen, um es mit der Tragkraftspritze (TS) Richtung Faltbehälter zu befördern. Das Wasser wurde mit einem Druck von sieben bar Richtung Faltbehälter gepumpt und kam mit ca. fünf bar, aufgrund des Druckverlustes der langen Wegestrecke, bei den Faltbehältern an. Mit etwa 1100 Litern pro Minute wurden zunächst zwölf Kreisregner der Feuerwehr Maasdorf mit Wasser versorgt, im Laufe der Übung wurde auf insgesamt 24 Regner erhöht, sodass in Übungsabschnitt Zwei mit 24 Regnern bei einem Abstand von 30 Metern zwischen den Regnern, eine Strecke von 700 Metern abgedeckt werden konnte.

Foto: Faltbehälter Übungsabschnitt Zwei (Blaulichtreport Elbe-Elster/JK)

In Übungsabschnitt Eins wurde gegen 09:20 Uhr mit dem Aufbau gestartet. Die Ortswehr Freileben (Amt Schlieben) übernahm die Wasserentnahme aus einem Flachspiegelbrunnen an der Birkenallee sowie den Aufbau ihres Faltbehälters mit einem Fassungsvermögen von 15.000 Litern. Dabei unterstützten die Kameraden der Ortswehr Thalberg, die außerdem für den Aufbau der Kreisregner das Schlauchmaterial bereitstellten. Die Ortswehren Theisa und Lebusa (Amt Schlieben) sorgten für den Aufbau der Regner, die in Lebusa stationiert sind. Gegen 10:15 Uhr konnte der Befehl „Wasser marsch“ an den Maschinisten an der Wasserentnahmestelle gegeben werden. Hier wurden zunächst zehn Kreisregner in Betrieb genommen, später dann auf 15 erhöht. Mit einer Kapazität von 60 Litern pro Minute bewässerte jeder Regner der Strecke das Waldstück an der Birkenallee. Abschnittsleiterin Kathrin Bräunig lobte die gute Kommunikation über Funk zwischen den Abschnitten sowie zwischen den verschiedenen Feuerwehren.

Foto: Kreisregner Übungsabschnitt Eins (Blaulichtreport Elbe-Elster/JK)

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei diesem Waldgebiet um ein Naturschutzgebiet, genauer gesagt, um ein Naturschutzgebiet der Kategorie III (Naturmonument; zum Schutz von Naturerscheinungen). Aufgrund dessen gestaltet sich der abwehrende Brandschutz schwierig, da in diesem Bereich keine weitere Bewirtschaftung stattfindet, so Martin Neumann. Nadine Kolbe, Mitarbeiterin der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Elbe-Elster, besuchte die Übung am Samstagvormittag. Sie schaute sich die Gegebenheiten im Bereich der Alten Kommandantur / Birkenallee in der Praxis an, um zu analysieren, wo ggf. doch Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Arbeit der Einsatzkräfte im Ernstfall zu erleichtern. Wo muss Platz geschaffen werden für die großen Feuerwehrfahrzeuge? Wo sind große Bäume, Büsche oder enges Gestrüpp, die den Lichtraum einschränken? Könnte ggf. irgendwo ein Löschhubschrauber landen?

Foto: Übungsabschnitt Eins (Blaulichtreport Elbe-Elster/JK)

Die Übung wurde durch den Einsatz einer Drohne von der Feuerwehr Falkenberg unterstützt, die das Übungsgeschehen aus der Luft überwachte. Am Boden arbeitete das Führungshilfspersonal mit Karten des Waldgebietes und protokollierte den Ausbildungstag mit den Informationen, die über Funk gegeben wurden. Zur Stärkung der Kameradinnen und Kameraden hatte die Versorgungseinheit der Verbandsgemeinde Liebenwerda, stationiert in Theisa, Makkaroni mit Tomatensoße vorbereitet. Nach der verdienten Mittagspause ging es an den Abbau der Kreisregner und langen Schlauchleitungen. Eine Auswertung zur Übung soll an einem separaten Datum stattfinden, um genügend Zeit zu haben, Erfahrungen auszutauschen, positive und negative Punkte der Übung zu besprechen und ggf. Optimierungen vorzunehmen. Schon jetzt kann aber gesagt werden, dass die Ausbildungsmaßnahme einmal mehr gezeigt hat, wie wichtig Übung und eine gut koordinierte Zusammenarbeit der verschiedenen Einheiten, auch amtsübergreifend, bei der Wandbrandbekämpfung ist. (JK)

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