Finsterwalde. Am 26. Januar begrüßte der stellvertretende Stadtbrandmeister Andy Hoffmann die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr zur Jahreshauptversammlung im Gerätehaus Mitte, zu der sich zahlreiche Mitglieder aber auch Gäste zusammen gefunden hatten.Neben Bürgermeister Jörg Gampe, dem Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung Andreas Holfeld und Sven Heller, Abteilungsleiter für öffentliche Sicherheit und Ordnung, waren auch Peter Marschner (Leiter Rettungswache Finsterwalde), Florian Schoenherr (THW Herzberg), Sonnewaldes Stadtbrandmeister Hans-Joachim Sprotte, André Wagner (Rettungshundestaffel) und David Freundt (Schatzmeister des Kreisfeuerwehrverbandes) der Einladung gefolgt.
Zu Beginn wurde traditionell der in diesem Jahr verstorbenen Kameradinnen und Kameraden gedacht. Ihnen zu Ehren begann die Versammlung mit einem Moment der Stille.
„Retten. Löschen. Schützen. Bergen“ – nannte Stadtbrandmeister Michael Kamenz zu Beginn seines Jahresberichtes noch einmal die Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr. Dass die Finsterwalder Feuerwehr im vergangenen Jahr damit reichlich zu tun hatte, ist unbestritten. Die 114 Mitglieder der aktiven Wehr verzeichneten 2017 eine extreme Steigerung der Einsatzzahlen. 327 waren es am 31. Dezember. Bereits die 188 Einsätze im Jahr 2016 waren ein trauriger Rekord, der nun bei weitem übertroffen wurde. Michael Kamenz blickte bis auf 2008 zurück und machte deutlich: „Seitdem steigt und steigt die Zahl der Einsätze“. Hinzu kommt die Zeit, die in die Ausbildung, Absicherung und in Lehrgänge investiert wird. Zwei besonders kräftezehrende Einsätze seien der Brand im Haus der Freundschaft im September und der Wohnungsbrand im November gewesen, bei denen sich die gute Zusammenarbeit in der Stützpunktfeuerwehr gezeigt habe, so der Standbrandmeister. An die „große Politik“ richtete Michael Kamenz noch ein paar Hinweise: eine Zusatzrente für Feuerwehrleute, Steuervergünstigungen oder eine Aufwandsentschädigung seien bei den vielen Stunden, die die Kameradinnen und Kameraden im Dienst verbringen, aus seiner Sicht nur angemessen. Um „Retten. Löschen. Schützen. Bergen.“ zu können, braucht es die richtige Ausrüstung. In dieser Hinsicht kann Michael Kamenz zwei gute Nachrichten überbringen: voraussichtlich am 5. Februar wird ein neuer Einsatzleitwagen (ELW 1) an die Freiwillige Feuerwehr Finsterwalde übergeben, bis zum April soll es neue Einsatzkleidung geben. Erfreulich für alle ist die steigende Mitgliederzahl, es sind sieben Kameraden mehr in der aktiven Wehr als 2016.
Der positive Höhepunkt des vergangenen Jahres sei die Ehrung aller Kameradinnen und Kameraden mit der Louis-Schiller-Medaille gewesen. Dafür und für die stets und ständig vorhandene Unterstützung und sein großes Interesse dankte der Stadtbrandmeister Bürgermeister Jörg Gampe, der die Dankesworte gern zurückgab: „Egal wann und wo es brennt – auf Euch ist Verlass. Für die vielen Stunden anspruchsvoller und kräftezehrender Arbeit kann man eigentlich gar nicht genug Danke sagen. Auch den Familien, die die Kameradinnen und Kameraden unterstützen und oft zurück stecken müssen, wenn der Pieper losgeht gilt ein großes Dankeschön.“ Eine gerahmte Kopie der Urkunde über die Verleihung der Schillermedaille wurde an alle Löschzüge übergeben, sodass die Ehrung in jedem Gerätehaus ausgehangen werden kann.
Andy Hoffmann, der über die Arbeit der Jugendfeuerwehr informierte, hob vor allem den Tag der Ausbildung und die Teilnahme an verschiedenen Veranstaltungen wie den Landesjugendtagen hervor. Weiterhin lobte er die Jugendabteilung für deren Anpacken beim Arbeitseinsatz im Mai. Die Werbeaktion in 2016, die neue Mitglieder für die Arbeit der Jugendfeuerwehr begeistern sollte, trug ihre Früchte, sodass sich nun 36 Mitglieder in der Jugendabteilung der Freiwilligen Feuerwehr engagieren. 2016 waren es 32.
Auch Feuerwehrhistoriker Henri Sickora blickte auf ein erfolgreiches Jahr 2017 mit Sonderveranstaltungen und Sonderöffnungszeiten im Finsterwalder Feuerwehrmuseum zurück. Den zahlreichen Besuchern konnten verschiedene Höhepunkte geboten werden, darunter auch der fast 90 Jahre alte Steigerturm an der Doppelturnhalle der am internationalen Denkmaltag zum Besuch geöffnet wurde.
Einstimmig entlasteten die Kameradinnen und Kameraden ihren Kassenwart Frank Hartnick, der gut gehaushaltet hat, sodass am 27. Oktober das alljährliche Wehrvergnügen stattfinden kann.
Im Anschluss an die Berichterstattung folgte der traditionelle Jahresrückblick in Bilder und der Höhepunkt des Abends: ganze neunzehn Beförderungen konnten ausgesprochen werden. Besonders erfreulich war die Beförderung von zwei Anwärtern. John Laurisch wurde zum Feuerwehrmann sowie Nancy Zeinert zur Feuerwehrfrau befördert und damit von der Jugendfeuerwehr in die aktive Wehr übernommen. Michael Dockter wurde als neues Mitglied ebenfalls zum Feuerwehrmann ernannt.