Einsatzübung in Erstaufnahmeeinrichtung

Foto: Blaulichtreport Elbe- Elster (SZ)

Doberlug-Kirchhain. Am vergangenen Freitag, den 18.06.2021, alarmierte die Leitstelle Lausitz gegen 14:30 Uhr die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Doberlug- Kirchhain zu einem gemeldeten Gebäudebrand- groß nach Kirchhain, in die Erstaufnahmeeinrichtung (ZABH) des Deutschen Roten Kreuzes.

In der integrierten Großküche sollte es zu einer Verpuffung gekommen sein, wobei mehrere Personen verletzt und weiterhin eine Person im Gebäude vermisst wurde. Der in der Einrichtung befindliche Sicherheitsdienst sowie Betriebssanitäter führten die erste Evakuierung der Bewohner und medizinische Sofortmaßnahmen bei den Verletzten durch.

Wenige Minuten später trafen die ersten Einsatzkräfte der Kirchhainer Wehr mit ihren Fahrzeugen ein. Der Einsatzleiter begab sich mit seinem Melder zur ersten Lageerkundung, währenddessen sich der erste Angriffstrupp mit Atemschutz ausrüstete. Nach der Lageerkundung durch die FF und einer groben Einweisung durch den Küchenchef der Einrichtung, wurden erste Schritte in dieser dynamischen Lage festgelegt. Der Südeingang des Speisesaals wurde als erster Zugang genommen. Hier begab sich folgend der erste Angriffstrupp unter Atemschutz und mit einem C- Rohr vorrangig zur Menschenrettung in das Objekt. Parallel trafen weitere Kräfte aus Doberlug, Werenzhain und Frankena an der Einsatzstelle ein. Diese begaben sich nach dem vorgegebenen Einsatzplan an ihre Standorte um beispielsweise Wasserentnahmestellen in Betrieb zu nehmen und weitere Angriffstrupps sowie Sicherungstrupps an den Nebeneingängen zu positionieren.

Foto: Blaulichtreport Elbe- Elster (SZ)

Der sich im Gebäude befindliche Angriffstrupp kam nach einigen Minuten im Küchenbereich an, wo noch eine Person vermisst wurde. Während der Durchsuchung der Räumlichkeiten kam es zu einem nicht ganz lapidaren Zwischenfall, denn hinter dem Angriffstrupp knallte unerwartet eine Tür zu. Diese Tür ließ sich jedoch von Seiten des Angriffstrupps nicht öffnen, da aufgrund des örtlichen Sicherheitskonzepts sämtliche Türen im Einbahnstraßen- System nur in eine Richtung öffnen können. Nun musste Plan B herhalten, denn der Trupp hatte in diesem verschlossenen Raum die vermisste Person gefunden. Ein direkter Fluchtweg bat sich durch ein Fenster, um die Person und sich selbst in Sicherheit zu bringen.

Weitere Angriffstrupps konnten im Nachgang gezielt durch einen Innenangriff den Brand bekämpfen. Nachdem das Objekt mittels Belüftungsaggregaten vom Rauch befreit worden war, konnte in dem großen Speisesaal eine anschließende Einsatznachbesprechung erfolgen. Der Stadtbrandmeister René Wunderlich fasst zusammen: „Dieses Einsatzszenario, welches wir als Übung ausgesucht haben, ist Gott sei Dank nicht alltäglich. Umso wichtiger ist es dieses zu üben, damit im Ernstfall alle Handgriffe sitzen. Da in der ZABH alle Parameter fest vorgegeben sind und der vorbeugende Brandschutz vorbildliche Arbeit geleistet hat, zeigte sich ein vorab besprochener Einsatzplan für dieses Gelände als sehr hilfreich. Die erkannten Schwierigkeiten an der Zugänglichkeit zu den einzelnen Räumlichkeiten nahm der Kreisbrandmeister, Herr Ludewig auf und wird auf eine Lösungsfindung drängen. Die Kameradinnen und Kameraden lieferten eine gewohnt vorbildliche Arbeit ab, was bei den hohen Temperaturen allen Respekt abverlangt. Ich bedanke mich für die stetige Einsatzbereitschaft, so Rene Wunderlich abschließend.“

Anmerkung: Aus Hygienegründen musste die Übung ohne den realen Einsatz von Löschwasser durchgeführt werden. Grundsätzlich gilt Wasser, welches durch Armaturen der Feuerwehr fließt als kontaminiert, sodass nach einer Wasserabgabe die gesamten Räumlichkeiten grundgereinigt werden müssten. (SZ/RRS)

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