Doberlug – Kirchhain. Am vergangenen Freitag, den 09.09.2016, alarmierte die Leitstelle Lausitz mit dem Stichwort „Brand Sonderobjekt“ mehrere Feuerwehren aus dem Stadtgebiet Doberlug – Kirchhain und Elsterland. Kurze Zeit später, wurde auch die Rettungshundestaffel aus Finsterwalde alarmiert. Im Gebäude und auf dem gesamten Gelände der HIL GmbH wurden nach der Explosion sowie Brandausbreitung drei Personen vermisst. Diese mussten von den Hunden der Rettungshundestaffel aufgespürt und gefunden werden. Nach 9 Minuten der Alarmierung, kam auch schon das erste Tanklöschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Doberlug – Kirchhain. Für die Einsatzkräfte vor Ort war schnell klar, dass es sich hier zum Glück nur um eine Übung handelte. In den Planungszeitraum besprach man, dass auch die Stützpunktfeuerwehr Schönborn und die Rettungshundestaffel Finsterwalde mitwirken sollten.
„Als schwierig stellte sich während der Planung die Geheimhaltung der Übung dar, da es sich bei der HIL um einen Militärischen Sicherheitsbereich handelt und man für die Vorbereitungstreffen ja triftige Gründe an der Wache angeben musste. Auch unsere Kameradinnen und Kameraden wussten nix von dieser Übung.“, so stellv. Stadtbrandmeister R. Wunderlich. Aufgrund des Umfanges der Übung wurden der Amtsbrandmeister C. Passin und sein stellv. G. Schmidt aus dem Amt Elsterland, sowie der stellv Stadtbrandmeister R. Wunderlich in die Planung mit einbezogen.
Unter realitätsnahen Bedingungen rückten die Einsatzkräfte mit Sonder- und Wegerechten zur Einsatzstelle an. Die Aufregung bei den Bewohnern in der Stadt war groß, als sie den Katastrophenschutz aus Doberlug – Kirchhain und die Rettungshundestaffel sahen. „Was ist denn in Doberlug passiert?“, „Hier sind gerade vier Fahrzeuge der Feuerwehr entlang gedüst, müssen wir uns Sorgen machen?“ oder „Feuerwehr ohne Ende, Katastrophenschutz… Was ist hier los?“ sind nur einige Zitate, die in den Netzwerken rum schwörten.
„Das Einsatzszenario war eine Explosion in der Schweißerei bei Schweißarbeiten mit darauffolgender Brandentstehung in dieser 3 vermisste Personen in einer Halle in der die Schweißerei integriert ist.“, so stellv. Stadtbrandmeister R. Wunderlich. Das Ziel dieser Übung war u. a. die Evakuierungsübung der Mitarbeiter des Werkes durch die Werkssirene, welche im Brandfall durch die Leitstelle Lausitz angesteuert wird, das Verhalten und die Arbeitsweise der Ersthelfer und der Brandschutzhelfer der HIL, die Überprüfung der Rettungs- und Evakuierungspläne sowie die Überprüfung der Tageseinsatzbereitschaft der Feuerwehren, die Vertiefung der Zusammenarbeit der Stützpunktfeuerwehr Doberlug-Kirchhain/ Elsterland und der anderen HiOrgs und die Überprüfung des Alarmierungssystems und der Alarmierungskette innerhalb der HIL mit absetzen des Notrufes durch die Wache der HIL GmbH.
Es wurden zwei Einsatzabschnitte mit separater Löschwaserversorgung aus Flachspiegelbrunnen gebildet. Nachdem die Halle durch die vier Angrifftrupps (gestellt durch Feuerwehr Lugau, Doberlug, Kirchhain und Schönborn) und noch eine Person vermisst wurde, wurden die Rettungshunde und das Einsatzquad der Doberluger Feuerwehr zur Personensuche im Werksgelände beauftragt. Die Hunde Cody und Limit konnten die vermisste Person dann auch schnell finden.
„Aus meiner Sicht war es eine gelungene Einsatzübung! Die Zusammenarbeit mit den Feuerwehren im Umkreis wird immer besser und professioneller. Vor ein paar Jahren, war dies noch nicht so, ein großen Beitrag habt denke Mal auch ihr von „Blaulichtreport“ beigetragen, denn durch euch konnten wir uns Stück für Stück annähern – wir gehören jetzt irgendwie auf einmal mit dazu und arbeiten bei vielen Einsätzen oft zusammen. Das finde ich echt super und es zeigt, dass die ehrenamtlichen Rettungskräfte im Landkreis Elbe – Elster ein starkes Team sind, worauf man sich verlassen kann. Bei unserem Eintreffen in Doberlug und Meldung an den Einsatzleiter, hatten wir die Aufgabe, nach einer vermissten Person außerhalb der Halle zu suchen. Insgesamt zwei Teams begannen sofort mit der Suche und fast zeitgleich zeigten die beiden Flächensuchhunde „Limit“ und „Cody“ die vermisste Person an. Umgehend begannen wir mit der Erstversorgung. Wirklich eine gelungene Übung mit den Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Doberlug – Kirchhain.“, so Staffelleiter der Rettungshundestaffel Finsterwalde A. Wagner.
„Die Beobachter waren mit dem Einsatzverlauf durchaus zufrieden und lobten die Einsatzbereitschaft der Kameraden. Erwähnen muss man hierbei auch die tatsächlich stattfindende Chaosphase, dies wurde aber zügig durch das Koordinierungsgeschick des Einsatzleiters überwunden und der Einsatz lief danach in geordnete Bahnen. Im Ernstfall eines solchen Szenarios wären weitaus mehr Feuerwehren alarmiert worden und ein ELW 1 wäre mit der Einsatzführung beauftragt worden. Zu Danken ist jedem Arbeitgeber der seinen Mitarbeitern für einen Feuerwehreinsatz freistellt. Ohne diese unkomplizierte Freistellung wäre die Feuerwehrarbeit nicht ansatzweise gewährleistet. Einer dieser vorbildlichen Arbeitgeber ist die HIL GmbH selbst.“, fügte stellv. Stadtbrandmeister R. Wunderlich noch hinzu.
Im Einsatz befanden sich 36 Kameradinnen und Kameraden, 5 ehrenamtliche Sanitäter der Rettungshundestaffel sowie 4 Einsatzkräfte des DRK Ortsverband Doberlug – Kirchhain.
Das Team von „Blaulichtreport Elbe – Elster“ bedankt sich bei allen Organisatoren für die gute Zusammenarbeit und das stetige Vertrauen.