Herzberg/Elster. Meterhohe Flammen, glutroter Nachthimmel und explosionsartige Geräusche: Ein Großbrand in der Kreisstadt Herzberg/Elster hat von Montag auf Dienstag für eine unruhige Nacht gesorgt. Bei einer ansässigen Agrargenossenschaft gerieten aus noch ungeklärter Ursache zwei Lagerhallen in Brand. Als die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr an der Einsatzstelle eintrafen, standen die Gebäude bereits in Vollbrand. In den Objekten befanden sich ein Strohlager sowie mehrere Fahrzeuge. Der helle Feuerschein und die Rauchwolke war bereits auf der Anfahrt der auswärtigen Einsatzkräfte sichtbar. Gegen 02:35 sind die Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Herzberg/Elster, Falkenberg sowie Schönewalde alarmiert worden. Auch der Rettungsdienst wurde von der Leitstelle Lausitz mit zwei Rettungstransportwagen (RTW) sowie einem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) alarmiert. Wie der Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Herzberg mitteilte, befanden sich über 70 Einsatzkräfte im Einsatz. Die Wasserversorgung erfolgte über eine lange Wegstrecke, diese zog sich insgesamt etwa 1 Kilometer hin. Damit diese stabil gewährleistet werden konnte, wurden drei Flachspiegelbrunnen sowie ein offenes Gewässer zur Löschwasserentnahme verwendet. Zur Ablösung für den Regelrettungsdienst (2xRTW+1xNEF) wurden die Einsatzkräfte der DRK Bereitschaft Doberlug – Kirchhain mit einem Krankentransportwagen (KTW) alarmiert. Diese lösten den Rettungsdienst ab und befanden sich anschließend in Bereitstellung für die eingesetzten Einsatzkräfte.
„Ich dachte es sei ein Albtraum. Als ich das Rollo hochzog, nachdem die Sirene ging und ich komische Geräusche hörte, wollte ich meinen Augen nicht glauben. Ich bin immer noch schockiert – auf dem ersten Blick sah es aus, als würde die gesamte Agrargenossenschaft in Flammen stehen. Mein Respekt gilt den Einsatzkräften. Die Sirene hörte kaum auf zu heulen, da kam auch schon das erste Einsatzfahrzeug um die Ecke.“ schilderte eine Bewohnerin der Grochwitzer Straße.
Auch der Kreisbrandmeister, Steffen Ludewig, ist hinzugezogen worden. Dieser stand der Einsatzleitung mit Rat zur Seite und machte sich ein Bild von dem gesamten Schadensausmaß des Brandes.
„Dank der guten Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren Herzberg, Schönewalde und Falkenberg war die Einsatzstelle schnell und gut organisiert, Abschnitte wurden gebildet und die umliegenden Gebäude gesichert. Danke an alle beteiligten Kameradinnen und Kameraden.“ teilte er mit.
Im Laufe des Vormittages wurde ein Statiker des Landkreises Elbe – Elster zur Einsatzstelle hinzugezogen. Dieser stellte nach Begutachtung fest, dass beide Gebäude einsturzgefährdet sind. Ein Zutritt in die betroffenen Objekte ist untersagt worden. Die Löscharbeiten werden wahrscheinlich noch bis zum Mittwoch andauern. Beide Gebäude brannten nahezu vollständig bis auf die Grundmauern nieder. Zur Brandursache wird die Tatortgruppe des Landeskriminalamtes ihre Ermittlungen erst aufnehmen können, nachdem das Feuer vollständig gelöscht und die Brandstelle abgekühlt ist.