Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Schönewalde

Foto: Feuerwehr Schönewalde

Schönewalde. Bereits am Freitag, den 15.02.2019, fand in Schönewalde die Jahreshauptversammlung der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr (FF) statt. Dazu hatten sich neben den Kameraden und Kamerdinnen auch mehrere Gäste, wie der Stadtbrandmeister Steffen Karschunke oder die Mitarbeiter des Bau- und Ordnungsamtes Thomas Kräuter und Ines Fülla eingefunden. Ortswehrführer Thomas Lieske ließ in seinem Rechenschaftsbericht das vergangene Jahr 2018 Revue passieren. Dieses war erneut sehr arbeitsintensiv, wenngleich die absoluten Einsatzzahlen gegenüber dem allgemeinen Trend zurückgingen. Gleichzeitig stieg aber der Zeitbedarf je Einsatz an, was insbesondere auf die Großbrände, unteranderem in Senftenberg, Treuenbrietzen, in der Annaburger Heide oder direkt im eigenen Ort zurück zu führen ist. Er bedankte sich bei allen Kameraden und Kamerdinnen für die aufopferungsvolle Bereitschaft für ihre Feuerwehr aber auch bei den Ehepartnern und Lebensgefährten, denn diese mussten vielfach auf ihre Liebsten verzichten. Auch die Stadtverwaltung der Stadt Schönewalde wurde bedacht, stellt sie doch die finanziellen Mittel für den Betrieb der FF bereit.

Für das gesellschaftliche Zusammenleben innerhalb der Ortschaft sei die Freiwillige Feuerwehr weiterhin eine wichtige Stütze, so der Ortswehrführer. So sei man beteiligt am Osterfeuer, dem Aufstellen des Maibaumes oder dem Fackelumzug zum Heimatfest. Auch unterstützte man mit der vorhandenen Technik das Aufhängen der Weihnachtsbeleuchtung an der Paltrockwindmühle und am Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz.

Beim alljährlichen Stadtpokal konnte man wieder gute Ergebnisse erzielen. So erreichte die Männermannschaft den neunten Platz. Die Frauenmannschaft konnte ihren ersten Platz aus dem Vorjahr verteidigen.

Doch trotz der insgesamt guten Bilanz mussten auch kritische Punkte angesprochen werden. So sie die Anzahl der Maschinisten gerade noch so ausreichend, hingegen fehle es an Atemschutzgeräteträgern. Auch das Alter und die Reparaturanfälligkeit der Fahrzeuge bereiten Sorgen. Zum Beispiel war der zwölfte November des vergangenen Jahres der erste Tag, an dem alle Einsatzfahrzeuge der Ortswehr auch wirklich als vollständig einsatzbereit gemeldet waren. Zuvor waren einzelne Fahrzeuge immer wieder nicht einsatzbereit, da diverse Reparaturen notwendig waren. Für das Tanklöschfahrzeug 24/50 erhielt man sogar ein Leih-Tanklöschfahrzeug der Landesfeuerwehrschule, da dort eine neue Löschwasserkreiselpumpe verbaut werden musste.

Trotz dieser Einschränkungen absolvierten die Kameraden und Kamerdinnen insgesamt 33 Einsätze. Dies waren elf Einsätze weniger als in 2017. Dafür brachten die Einsatzkräfte insgesamt 933,5 Stunden auf (2017: 591,5h).

Die Einsätze des Jahres 2018 gliederten sich wie folgt:

– zehn Brände

– acht Verkehrsunfälle

– acht technische Hilfeleistungen (unteranderem sechs Tragehilfen für den Rettungsdienst)

– sieben Sturmschadenbeseitigungen.

Erneut zeigte sich auch, wie wichtig eine Tagesalarmbereitschaft ist. Hierfür wäre es vorteilhafter, wenn mehr Angestellte der Verwaltung und des Bauhofes Mitglied der FF wären und tagsüber im Ort verfügbar wären.

Anfang Dezember zeigte sich, dass sich die jahrelange gemeinsame Ausbildung mit der Freiwilligen Feuerwehr Holzdorf (Stadt Jessen/ Elster, Sachsen – Anhalt) auf dem Gebiet der technischen Hilfeleistung nach Verkehrsunfällen bezahlt machte, so der Ortswehrführer. Binnen kurzer Zeit waren trotz der nächtlichen Stunde zwei hydraulische Rettungssätze sowie weiteres technisches Gerät vor Ort, mit Welchem eine patientenschonende Rettung durchgeführt werden konnte.

Die Besonderheiten im vergangenen Jahr waren mit Sicherheit zwei Alarmierungen im Rahmen von Einsätzen der Brandschutzeinheit des Landkreises Elbe – Elster. Hierbei fuhr man mit dem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 20/16 nach Senftenberg zum Brand eines Altreifenlagers sowie nach Frohnsdorf bei Treuenbrietzen zum bisher größten Waldbrand im Land Brandenburg.

Gegen Ende seiner Ausführungen kritisierte er die von der Landesregierung beschlossenen Geldprämien, welche für die Verleihung der „Treuen Dienste“ ausgezahlt werden sollen. Diese sei insbesondere für die älteren Kameraden ungerecht, da diese nicht rückwirkend gezahlt wird.

Ein Großeinsatz im Jahre 2018 wird den Kameraden bestimmt lange im Gedächtnis bleiben. Am Samstag, den 04.08, gegen 12:10 Uhr alarmierte die Leistelle Lausitz mit dem Stichwort Brand Sonderobjekt. Daraus entwickelte sich der bisher größte Einsatz auf dem Gebiet der Stadt Schönewalde. Gegenüber dem Gerätehaus brannte es auf einem Recyclinghof. Dieser Einsatz forderte alle Ortswehren aus dem Stadtgebiet sowie zahlreiche weitere Kräfte aus dem ganzen Umland. Ortswehrführer Lieske präsentierte zahlreiche Fakten zu diesen kräftezehrenden zwei Tagen und ließ diese somit noch einmal Revue passieren. Er vergaß auch nicht sich an dieser Stelle bei all Jenen zu bedanken, die zum Erfolg des Einsatzes beigetragen haben. So wurden zum Beispiel Wasserfässer mit 11.000 Litern Fassungsvermögen zur Brandstätte geschafft, die Versorgung mit Getränken und Essen sichergestellt und die Einsatzleitung fachlich unterstützt.

Abschließend äußerte er die Hoffnung, dass der nächste Sommer nicht so extrem verläuft wie 2018 und die Anzahl der Großeinsätze zurückgeht.

 

Im Anschluss übergab er das Wort an den Ortsjugendwart Ricardo Stolle. Dieser berichtete, dass im vergangenen Jahr von Anfang Februar bis Ende November regelmäßig die Ausbildung der Jugendfeuerwehr durchgeführt wurde. Dabei legte man großen Wert auf eine spielerische und altersgerechte Vorbereitung der Kinder für den späteren Einsatzdienst. Die Mitgliederentwicklung gab großen Anlass zur Freude. So stieg die Mitgliederzahl von acht auf 13 Kinder an. Auch konnte ein Mitglied die Grundausbildung Truppmann Teil eins absolvieren, sodass dieser ab sofort für Einsätze zur Verfügung steht. Im September unterstützte die Jugendfeuerwehr den Tag der offenen Tür. Hierbei zeigten die zukünftigen Feuerwehrmänner- und Frauen einen Löschangriff auf ein brennendes Palettenhaus. Durch diese öffentlichkeitswirksame Maßnahme konnten die fünf neuen Mitglieder gewonnen werden. Weitere Aktionen im vergangenen Jahr waren die Teilnahme an der 48h-Aktion, der Besuch des Tages der offenen Tür der Landefeuerwehrschule in Eisenhüttenstadt oder die alljährliche Weihnachtsfeier.

Nach diesen Rechenschaftsberichten beförderten die Ortswehrführung und der Stadtbrandmeister gemeinsam mehrere Kameraden zu neuen Dienstgraden, welche diese sich durch die erfolgreiche Teilnahme an Lehrgängen verdient hatten.

Danach verbrachten alle Anwesenden den Abend noch in gemütlicher Runde zusammen.

Im Namen des Ortswehrführers Thomas Lieske möchten wir an dieser Stelle darauf hinweisen, dass neue Mitglieder für die Jugendfeuerwehr als auch für die aktive Abteilung gerne gesehen werden. Insbesondere Personen, egal ob Mann oder Frau, welche im Raum Schönewalde arbeiten, sollten sich angesprochen fühlen. Zur langfristigen Sicherstellung der Tagesalarmbereitschaft sind weitere Mitglieder unerlässlich.

Wir, die Mitglieder von Blaulichtreport Elbe – Elster, sind bei der Kontaktaufnahme gerne behilfreich.

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