Mit Blick in die Vergangenheit in eine ungewisse Zukunft

Foto: Blaulichtreport Elbe – Elster

Falkenberg. Am Samstag, den 23.03.2019, führten alle Ortswehren der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Falkenberg/ Elster gemeinsam ihre Jahreshauptversammlung durch. In seinem Rechenschaftsbericht ließ der Stadtbrandmeister Sören Diecke zahlreiche Einsätze Revue passieren. Insgesamt mussten 91 Einsätze abgearbeitet werden. Diese unterteilten sich in 26 Brandeinsätze, 61 Technische Hilfeleistungen und vier Fehlalarmierungen. Dabei wurde „wieder das volle Spektrum der Feuerwehrarbeit“ abgedeckt, so Diecke wörtlich. Das Jahr 2018 begann mit dem Sturmtief „Friedericke“. Einen schweren Schlag erlebten dabei die Kameraden und Kamerdinnen der Ortswehr Beyern. Als man gerade dabei war einen Baum von der Straße zu räumen, stürzte ein weiterer großer Baum auf das Einsatzfahrzeug. Glücklicherweise blieben alle Kräfte unverletzt. Insgesamt mussten an diesem und den darauffolgenden Tagen 31 sturmbedingte Einsätze absolviert werden. Bei mehreren Einsätzen des Rettungsdienstes waren die Kamerdinnen und Kameraden ebenfalls gefordert. So wurden Einsatzstellen im Straßenverkehrsraum abgesichert, Tragehilfen geleistet oder auch ein festgefahrener Rettungstransportwagen (RTW) wieder flottgemacht.

Foto: Blaulichtreport Elbe – Elster (Archivbild April 2018)

Einen ebenfalls nicht unwichtigen Punkt in der Einsatzstatistik stellte der Bereich der Tierrettung dar. So musste im April ein Pferd aus einem Pool gerettet werden. Mit Unterstützung durch einen Tierarzt konnte dieses zeitnah seinen Besitzern wieder übergeben werden. Anders verlief leider eine Tierrettung im Juli. Hier wurde aus der Rettung trotz aller Bemühungen der Kameraden und Kamerdinnen eine Bergung, da das Pferd aufgrund erlittener Verletzungen, welche zu Beginn nicht sichtbar waren, noch an der Einsatzstelle verstarb. Wie eigentlich alle Freiwilligen Feuerwehren, hatten auch die Einsatzkräfte der Stadt Falkenberg im vergangenen Jahr mit zahlreichen Wald – und Flächenbränden zu tun. Aufgrund der langanhaltenden Trockenheit waren diese Einsätze sehr anstrengend, kräftezehrend und langwierig. Beispielhaft seien an dieser Stelle die Feuer bei Saxdorf, Rehfeld und bei Gräfendorf genannt. Aber auch beim Großbrand in der Annaburger Heide unterstützten die Kameraden und Kamerdinnen. Ein richtiger Aufreger dagegen waren seit Ende Oktober zahlreiche mutwillige Fehlalarmierungen im Bereich des Falkenberger Bahnhofes. Durch diesen Blödsinn wurden immer wieder Rettungsmittel zu nicht vorhandenen Notfällen geschickt, sodass diese bei einem echten Notfall gar nicht oder nur stark verzögert zur Verfügung gestanden hätten.

Foto: Blaulichtreport Elbe – Elster (Archivbild September 2018)

Im vergangenen Jahr fanden im Stadtgebiet von Falkenberg zwei größere Einsatzübungen statt. Zum einen gab es einen simulierten Absturz zweier Kleinflugzeuge im Windpark Kölsa – Rehfeld. Hierbei wurden neben zahlreichen Freiwilligen Feuerwehren aus der Umgebung auch die DRK Bereitschaft Doberlug – Kirchhain und die DRK Rettungshundestaffel Finsterwalde eingebunden. Die zweite Übung im Stadtgebiet simulierte einen Gefahrstoffaustritt aus einem Kesselwagen auf dem Bahnhof Falkenberg. Hierfür waren neben den Ortswehren auch die Kräfte und Mittel des Gefahrstoffzuges des Landkreises Elbe – Elster anwesend. Aus beiden Übungen konnten die Führungs – und Einsatzkräfte ihre Schlüsse ziehen und Maßnahmen für die Zukunft ableiten, um mögliche Schwachstellen auszumerzen.

Den Tiefpunkt im vergangenen Jahr erlebten die Kameradinnen und Kameraden zum Ende des Jahres. Der langjährige Ortswehrführer Bernhard Neupert war einer schweren Krankheit erlegen. Stadtbrandmeister Sören Diecke lobte ihn in seinen Ausführungen ausführlich. Er hinterlasse eine große Lücke, welche nur sehr schwer zu füllen sei, so Diecke. Zum Ende seines Rechenschaftsberichtes kritisierte der amtierende Stadtbrandmeister den Zusammenschluss zur Verbandsgemeinde Liebenwerda aus Sicht der Feuerwehren. So man nicht in den Prozess der Planungen einbezogen worden. Da der Zusammenschluss aber bereits politisch beschlossene Sache sei, gehe man ab dem 01.01.2020 in eine etwas ungewisse Zukunft. Viele Fragen und Probleme sind noch zu klären. Fest stehe jedoch schon jetzt, „dass die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger unter dieser Geschichte nicht leiden darf (…)“, so Diecke wortwörtlich. Zum Abschluss seiner Ausführungen bedankte er sich recht herzlich bei allen Kamerdinnen und Kameraden für ihre tagtägliche Einsatzbereitschaft und die gute Zusammenarbeit. Zugleich wünschte er dem zukünftigen kommissarischem Stadtwehrführer der Verbandsgemeinde Liebenwerda, Kamerad Martin Neumann, viel Erfolg.

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