Pechschwarze Rauchsäule unterbricht Mittagsruhe

Foto: Blaulichtreport Elbe – Elster

Schönewalde. Am Samstag, den 04.08.2018, wurden die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Schönewalde gegen 12:10 Uhr mit dem Stichwort Brand: Sonderobjekt in die Straße der Jugend nach Schönewalde alarmiert. Zu diesem Zeitpunkt stand über dem betreffenden Firmengelände bereits eine pechschwarze Rauchsäule. Da das Gerätehaus der FFW Schönewalde gegenüber dem Brandobjekt lag, entfiel für diese Kameraden der Anfahrtsweg, sodass sehr zeitnah mit der Brandbekämpfung begonnen werden konnte. Zunächst begann man, geschuldet dem fehlenden Zugang zum Gelände, mittels der Monitore (ugs. Wasserwerfer) vom Tanklöschfahrzeug (TLF) und der Drehleiter mit ihrem Rettungskorb (DLK) einen Erstangriff auf den brennenden Haufen an Kunststoffen vorzunehmen. Damit wollte man, was glücklicherweise gelang, ein Übergreifen der Flammen auf einen angrenzenden Holzhaufen und auf ein benachbartes Firmengrundstück verhindern. Gespeist wurden diese Rohre zunächst lediglich aus einem Feuerlöschbrunnen in der Nähe des Brandgeländes.

Durch die nach und nach eintreffenden Ortswehren wurden insgesamt vier lange Wegstrecken zu weiteren Feuerlöschbrunnen aufgebaut, um den massiven Löschmittelbedarf decken zu können. Selbstverständlich wurden nach und nach mehr Rohre vorgenommen, sobald die entsprechenden Kräfte verfügbar waren. Eine weitere, sehr wertvolle Wasserentnahmestelle waren zwei Wasserfassanhänger mit jeweils 11.000 Litern Fassungsvermögen, welche bei der Fließgrund Agrarproduktion GmbH stationiert sind, und somit zeitnah zur Verfügung standen. Diese wurden im Pendelverkehr mittels zweiter Traktoren der Einsatzstelle zugeführt und am Heimatstandort durch einen dortigen Brunnen wiederbefüllt.

Im weiteren Verlauf des Einsatzes kamen auch die Wehren aus Herzberg und Schlieben zur Hilfe. Die Telekopmastbühne (TMB) aus Herzberg wurde ebenfalls an der Frontseite des Geländes eingesetzt, um mit dem Monitor die, zeitnah nach Eintreffen der ersten Kräfte, zusammengebrochene Lagerhalle mit Solaranlage und den Brandguthaufen abzulöschen.

Aufgrund der massiven Rauchentwicklung entschied man sich, den Chemisch/Biologisch/Radioaktiv/Nuklear – Erkundungskraftwagen (CBRN – ErKw) der FFW Schönborn hinzuzuziehen. Durch die installierte Messtechnik wurde bei mehreren Messungen im Bereich der Einsatzstelle ein erhöhter Wert an Kohlenstoffmonooxid und Blausäure festgestellt. Aufgrund dessen entschied der Einsatzleiter, dass alle Kräfte, welche aktuell nicht direkt in Aufgaben eingebunden waren, sich nur noch in geschlossenen Räumen im Gerätehaus der FFW Schönewalde aufhalten sollen. Die eigentlichen Löscharbeiten fanden größtenteils nur unter schwerem, umluftunabhängigem Atemschutz statt, was aufgrund der sommerlichen Temperaturen zu einer hohen Belastung der Atemschutzgeräteträger führte.

Die Schadstoffmessungen im Bereich der Ortschaft lieferten kein entsprechendes Ergebnis, hier waren die oben genannten Gifte nicht ausreichend konzentriert um gesundheitsschädlich zu sein. Trotzdem bat man die Bevölkerung Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie auf Aufenthalte im Freien zu verzichten, was insbesondere auf die sehr starke Geruchsbelästigung zurückzuführen war.

Da am späten Nachmittag bereits abzusehen war, dass dieser Einsatz mindestens die gesamte Nacht und bis weit in den folgenden Sonntag hinein noch andauern würde, alarmierte man gegen 18:22 Uhr die Wehren aus Uebigau, Doberlug, Kirchhain und Langennaundorf. Dadurch konnten zahlreiche Kräfte aus dem Stadtgebiet, welche von Beginn an im Einsatz waren, über Nacht nachhause um ein paar Stunden Schlaf zu bekommen. Zusätzlich alarmierte man das Technische Hilfswerk (THW) Ortsverband (OV) Cottbus, welches mit dem Bergungsräumgerät (BRmG) den qualmenden und immer wieder aufflammenden Haufen an Kunststoffen auseinander ziehen sollte, um so ein endgültiges Ablöschen zu Ermöglichen. Man nutzte hierzu auch einen firmeneigenen Bagger, welcher durch Kräfte des THW gesteuert wurde.

Gegen Mitternacht entsandte auch die Bundeswehr vom nahegelegenen Fliegerhorst Schönewalde / Holzdorf zwei Flugfeldlöschfahrzeuge (FLF) vom Typ Ziegler Z8 und Ziegler Z6, welche die Löscharbeiten vor Ort unterstützen.

Am Sonntagmorgen gegen 07:00 Uhr alarmierte man erneut die Wehren aus Schönewalde und Umgebung, da der Wachschichtwechsel anstand. Zur Ablösung der THW – Kräfte wurde der OV aus Frankfurt/Oder angefordert. Man konzentrierte sich nun hauptsächlich darauf, dass der gesamte Berg aus Kunststoffen weiter umgelagert wurde und mittels Monitor von der DLK und einem C – Rohr mit Netzwasser (Löschwasser, welches geringfügig mit Schaummittel versetzt wurde) abgelöscht wurde. Nur so war es möglich alle Glutnester zu finden und effektiv ein Aufflammen zu verhindern. Gleichzeitig begann man damit von den vier langen Wegstrecken drei Stück abzubauen, welche nicht mehr benötigt wurden aufgrund des gesunkenen Wasserbedarfes. Am Sonntagnachmittag gegen 13:30 Uhr konnte dann endlich durch den Einsatzleiter der Funkspruch „Feuer aus“ an die Leitstelle Lausitz abgegeben werden. Danach musste jedoch die restliche Einsatzstelle noch aufgeräumt werden und die eingesetzte Technik musste ausgetauscht bzw. wieder einsatzbereit gemacht werden. So kamen die meisten Kameraden und Kameradinnen nicht vor ca 16 Uhr in ihr Wochenende. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

Die Kameraden und Kameradinnen der Freiwilligen Feuerwehren bedanken sich beim Bürgermeister der Stadt Schönewalde, Herrn Michael Stawski, für die sehr gute Versorgung mit Getränken und Essen während des gesamten Einsatzes.

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