Rückblick auf ein turbulentes Jahr mit 173 Einsätze

Foto: Blaulichtreport Elbe – Elster

Herzberg/Elster. Die Freiwillige Feuerwehr Herzberg/Elster blickte bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung auf das vergangene Jahr 2017 zurück. Stadtbrandmeister Ralf Becker eröffnete pünktlich um 19:00 Uhr am vergangenen Freitag die Versammlung im Bürgerhaus. Er begrüßte die Kameradinnen sowie Kameraden und die Gäste wie z. B. Karsten Eule-Prütz (Bürgermeister), Michael Oecknigk (Bürgermeister a. D.), Steffen Ludewig (Kreisbrandmeister), Steffen Karschunke (Stadtbrandmeister Stadt Schönewalde), Michael Marke (Leiter des Technischen Hilfswerk OV Herzberg), Lena Clauß (Kreisfeuerwehrverband Elbe – Elster) sowie Bodo Schmidt (Kreisbrandmeister a. D.).

Foto: Blaulichtreport Elbe – Elster

Ein turbulentes Jahr mit vielfältigen Aufgaben liegt hinter den Kameradinnen und Kameraden. Insgesamt mussten die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Herzberg/Elster im Jahr 2017 zu 173 Einsätzen ausrücken. Leider gibt es nicht immer erfreuliche Nachrichten, so dass es auch im letzten Jahr geschah, dass Kameradinnen und Kameraden in Brandenburg und in Deutschland ihr Leben verloren haben, betonte Stadtbrandmeister Ralf Becker. Das letzte Opfer aus den Reihen der Kameraden ist erst am Donnerstag, den 18.01.2018, in Thüringen zu beklagen gewesen. Um diese Kameradinnen und Kameraden nicht zu vergessen, eröffnete Ralf Becker die Jahreshauptversammlung mit einer Schweigeminute.

„Eine hohe Einsatzbereitschaft und viel „Manpower“ war im vergangenen Jahr bei den 173 Einsätzen nötig. Aber gerade diese „Manpower“ bereitet mir Sorgen, denn als wir im Jahre 2007 noch auf 321 aktive Kameradinnen und Kameraden zurückblicken konnte, waren es im Jahr 2016 nur noch 206 und 2017 nur noch 182 Einsatzkräfte. Der Altersdurchschnitt bei der aktiven Einsatzabteilung liegt bei 43 Jahren.“ so der Stadtbrandmeister.

Foto: Blaulichtreport Elbe – Elster

Im vergangenen Jahr konnte bei der Freiwilligen Feuerwehr Herzberg/Elster zwei neue Fahrzeuge in Dienst gestellt werden. Zu einem ist es das erst neulich beschaffte Löschgruppenfahrzeug (LF20) sowie ein Mannschaftstransportwagen (MTW) für die Ortswehr Gräfendorf. Diese Fahrzeuge haben einen Wert von 379.000 Euro. Weiterhin wurde im Jahr 2017 Geld für Löschwasserbrunnen, persönliche Schutzausrüstung, den Umbau einer Sirene sowie die Ertüchtigung des Gerätehauses der Ortswehr Mahdel ausgegeben. Insgesamt investierte die Stadt Herzberg/Elster 425.500 Euro für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger.

Nach der Eröffnungsrede von Ralf Becker blickte der stellv. Stadtbrandmeister Dirk Laurig auf die Einsätze zurück. Die 173 Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr unterteilten sich in 128 Technische Hilfeleistungen, 26 Brandeinsätze sowie jeweils 9 Fehlalarme und Feuersicherheitswachdienste. Wie schon der Stadtbrandmeister erwähnte, war es ein turbulentes Jahr. Die hohe Einsatzzahl ist nicht nur aufgrund der Naturereignisse zu verzeichnen, sondern auch aufgrund von Einsätzen mit dem Stichwörtern wie z. B. „Brandeinsatz: Gebäude Groß“ oder „Hilfeleistungseinsatz: Gefahrgut Groß“. Für die Freiwillige Feuerwehr der Kreisstadt sei es ein Rekordjahr, so Laurig.

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Nach 23 Jahren im Amt als Bürgermeisters und 27 Jahren als gewählter Volksvertreter, verabschiedete sich auch der Bürgermeister (a. D.) Michael Oecknigk von den Kameradinnen und Kameraden. In seiner Rede blickte auch er auf die Zusammenarbeit mit Höhen und Tiefen in den vergangenen 27 1/2 Jahren zurück. Besonders blickte er auf die drei Jahrhunderhochwasser (2002, 2010, 2013) zurück, welche zu verzeichnen waren.

„Es wird nach wie vor für mich als Pensionär immer wieder interessant sein wie weit Sie ihren Dienst vollziehen können, vollziehen müssen und unter welchen Bedingungen. Mehrfach klang heute Abend an, dass die Anerkennung in der Politik nicht so vorhanden sei, wie man das sich vorstellt. Ich fordere aber viel mehr, eine größere Anerkennung Ihrer Leistung durch die Gesellschaft. Es kann nicht angehen, wenn Kameradinnen und Kameraden im Einsatz sind, um anderen zur Hilfe zu eilen, dass Sie dann angegriffen werden und niemand zeigt dann Courage. Vorhin haben die Kameraden Ralf Becker und Dirk Laurig davon berichtet, dass Ihre Familien zuhause auf Sie warten müssen und da kann es nicht sein, dass Sie sich dann mit halbwilden Leuten auseinandersetzen müssen, nur um Dritten zur Hilfe zu eilen. Ich gehe in Hoher Anerkennung ihrer Leistung. Ich gehe nach 27 1/2 Jahren als Pensionär mit der Gewissheit, dass wir das Machbare versucht haben. Ich gehe in Demut, ich gehe in Respekt und in ganz großer Dankbarkeit für all das was Sie geleistet haben.“, so der ehemalige Bürgermeister.

Auch der neue Bürgermeister Karsten Eule-Prütz, welcher Anfang Januar das Amt des Bürgermeisters in Herzberg übernahm und zuvor als Leiter des Stabsbereiches Logistik in der Polizeidirektion Süd in Cottbus tätig war, begrüßte die Kameradinnen sowie Kameraden. „Ich werde mich so kurz halten wie meine Amtszeit ist.“ teilte er humorvoll mit.

„In den letzten Tagen haben wir uns natürlich schon einmal zusammengesetzt, um die Probleme welche nun schon mehrmals angesprochen worden sind zu erläutern. Am vergangenen Donnerstag beim Orkantief „Friederike“ war ich für ein paar Stunden im Gerätehaus der Feuerwehr und hab mir angeschaut, was sie geleistet haben – dafür noch einmal vielen Dank. Wie sie vielleicht wissen, ich hatte irgendwann auch mal eine Uniform an und ein blaues Licht auf dem Dach, allerdings auf der anderen Seite und insofern kann ich einige Nöte die sie haben verstehen. Der Unterschied ist, dass Sie das alles freiwillig machen und ich wurde dafür bezahlt. Ich möchte damit sagen, dass Sie ein sehr wichtiger Bestandteil der Stadt Herzberg/Elster und der Ortsteile sind.“ so Karsten Eule-Prütz.

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Auch Kreisbrandmeister Steffen Ludewig bedankte sich bei den Verantwortlichen für die Einladung zur Jahreshauptversammlung. In seiner Rede blickte er auf die Sturmeinsätze zurück und betonte, dass es in der Zukunft nicht weniger werden wird. „Wir werden viel und neue Herausforderungen in das neue Jahr mitnehmen. Ich bin dankbar und froh darüber, dass bei den wetterbedingten Einsätzen keine Kameradinnen sowie Kameraden zu Schaden gekommen sind. “ erläuterte Steffen Ludewig. Neben den Naturereignissen blickte er auch auf den Gefahrguteinsatz bei Bad Liebenwerda zurück.

Der Stadtbrandmeister der Stadt Falkenberg/Elster, Sören Dieke, ließ ausrichten, dass er sich über die gute Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren der beiden Städte sehr freue. Diese Zusammenarbeit sei nicht allein auf größere Einsatzszenarien beschränkt, sondern ziehe sich durch alle Bereiche. Lediglich bei der Nachwuchsgewinnung- und förderung, so Dieke, sehe er Verbesserungsbedarf.

Nach den offiziellen Ansprachen sind insgesamt 19 Kameradinnen und Kameraden befördert worden. Weiterhin wurden drei Kameraden mit der Leistungsspange in Bronze im Bereich Technische Hilfeleistung ausgezeichnet. Bei Buffet und in gemütlicher Runde, haben die Gäste zusammen mit den Kameradinnen und Kameraden den Abend ausklingen lassen.

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