Weiterblidungsveranstaltung bei der Werkfeuerwehr

Foto: Werkfeuerwehr Volkswagen Sachsen

Herzberg. Am 12.03.2016 reisten die Kreisausbilder der Technische Hilfeleistung aus dem Landkreis Elbe –Elster und deren Helfer sowie einige Kameraden aus der Feuerwehr Schönborn gemeinsam mit dem Fachbereichsleiter Silvio Blumberg aus Herzberg und dem stellv. Kreisbrandmeister Mario Harnisch aus Schönborn zu einer Weiterbildungsveranstaltung zu Volkswagen Sachsen in das Fahrzeugwerk im Zwickauer Stadtteil Mosel. Mit großen Erwartungen fuhren die Kameraden um 6:00 Uhr vom Gerätehaus Bad Liebenwerda los. In Mosel angekommen wurde nach einer kurzen Absprache sofort mit der Ausbildung begonnen. Als Ausbilder standen von der Werkfeuerwehr der Kam. Mario Gruschwitz sowie Silvio Blumberg als Fachbereichsleiter Technische Hilfeleistung zu Verfügung.

Zu Beginn wurden die Abstützsysteme der verschieden Hersteller, die sich im Landkreis Elbe-Elster bei den einzelnen Feuerwehren befinden, auf Herz und Nieren getestet. Gleich hier gab es wertvolle Tipps von den Ausbildern. Bei einem Abstützsystem gibt es den dazugehörigen Keil, der auf der gegenüberliegenden Seite der Stütze als Zurrpunkt und zusätzliche Sicherung für einen PKW bzw. Transporter in Seitenlage Verwendung findet. Das andere Abstützsystem verfügt nicht über einen solchen Keil, daher wurde ganz einfach ein Stufenblock und eine Bandschlinge zu Hilfe genommen und das gleiche Ausbildungsziel ereicht.

An eine kleine Stärkung in den Räumen der Werksfeuerwehr schlossen sich interessante Gespräche mit den Mitarbeitern der Werkfeuerwehr an. Ein Besuch in der werkeigenen Leitstelle hat alle Teilnehmer begeistert.

Nun ging es ans Eingemachte. Die Einsatzkräfte durften an 3 Karosserien Rettungssätze testen und fachgerechte Übungen an den Fahrzeugen durchführen. An den ersten beiden Fahrzeugen hat man parallel die große Seitenöffnung mit den beiden unterschiedlichen Rettungssätzen durchgeführt. Vor- und Nachteile wurden sichtbar. Ein großer Vorteil bei einer Schere ist, dass man immer wieder in den vorhandenen Schnitt die Schere einsetzen kann. Gut erkennbar war, dass die „kleinen“ herkömmlichen Scheren an den neuen Fahrzeugkarossen keine Chance haben. Die beiden großen Scheren haben dies bewiesen.

Ein angeschlossenes Manometer konnte verdeutlichen, mit welchem Druck gearbeitet wurde. Bei 600 Bar war meistens der Schnitt vollzogen, so dass man erkennen konnte, dass die 700 bar Technik nicht mehr wegzudenken ist. Egal ob die Geräte einen Druckknopf, einen Stern- oder einen Drehgriff besitzt, eines haben alle diese Geräte gemeinsam: Der maximale Druck muss sich innerhalb des Hydrauliksystems erst aufbauen und erst dann steht auch die volle Kraft zur Verfügung. Denn Kraft ist Druck mal Fläche, also der vom Aggregat aufgebaute Druck, der auf die Fläche des Kolbens im Arbeitsgerät wirkt.

Das nicht sofort 700 bar zur Verfügung stehen, sollte klar sein, denn erst wenn das Arbeitsgerät auch durch einen Gegendruck belastet wird, kann die Pumpe gegen diese Kraft arbeiten und den Druck erhöhen. Bei den in unseren Breiten vorherrschenden 20-Meter-Schlauchleitungen dauert dies ca.
7 – 10 Sekunden bis der Druck direkt am Arbeitsgerät anliegt!

Wenn Ihr also gerade beim Schneiden einer Fahrzeug-Säule seid und sich die Messer nicht mehr bewegen, müsst Ihr immer 10 Sekunden ohne Unterbrechung auf eurem Druckknopf bleiben. Erst dann könnt Ihr sicher sein, dass Ihr auch wirklich die maximal mögliche Kraft aufgebracht habt. Oftmals bleiben die Messer erst stehen, der Druck baut sich weiter auf und plötzlich schneidet die Schere das Material doch.

Am Ende stand dann noch ein Höhepunkt auf dem Programm. Wann hat man schon die Chance, an einer Bentley Karosserie zu schneiden. Trotz eingezogener Stahlrohre in der Karosserie war es für beide Rettungssysteme kein Problem, den gewünschten Erfolg zu erzielen. Ebenfalls probten wir auch an diesem Fahrzeug eine Dachöffnung. Immer wieder kam es zu neuen Erkenntnissen über verschiedene Varianten der Rettung.

Zum Schluss wurde der Tag gegen 14.00 Uhr durch Silvio Blumberg Fachbereichsleiter TH und dem stellv. Kreisbrandmeister Mario Harnisch ausgewertet. Alle Kameraden konnten viel interessante Ideen und Techniken für sich und/oder für ihre Kameraden oder Ausbildung mitnehmen. Ein großes Dankeschön geht an die Kollegen und Kameraden bei Volkswagen im Werk Zwickau und den Kam. Mario Gruschwitz, der mit seinem Wissen eine große Bereicherung für diese Veranstaltung war.

Ein weiterer Schritt um die Kreisausbildung TH weiter voran zu bringen, den Ausbildern möglichst beste Grundlagen für ihren Unterricht  zu schaffen.

Für das entgegen gebrachte Vertrauen und die Organisation dieser Veranstaltung bedankten sich der Kreisbrandmeister Steffen Ludewig und die zwei Stellv. Marc, Wille und Mario Harnisch bei Kamerad Silvio Blumberg.
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Text: M. Harnisch

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