Stadt Schönewalde. Im Dezember 2021 konnte die Stadt Schönewalde zwei werksneue Tragkraftspritzenfahrzeuge mit Löschwasservorratsbehälter (TSF-W), diverse Werkzeuge für die Türöffnung (u.a. einen Werkzeugsatz „Sperrwerkzeuge“ und ein Haaligan Tool mitsamt Spalthammer) sowie eine Wärmebildkamera übernehmen. Die Übernahme erfolgte in Görlitz bei der Brandschutztechnik Görlitz GmbH (BTG), einem Aufbauhersteller für Feuerwehr- und Sonderfahrzeuge mit Standort in Görlitz.
Die neuen Fahrzeuge ersetzen in den Ortswehren Grassau und Wildenau zwei in die Jahre gekommene Löschfahrzeuge. Besetzt werden beide Löschfahrzeuge je mit einer Staffel, also insgesamt sechs Einsatzkräften.
In der folgenden Tabelle haben wir für Euch die wichtigsten Daten der neuen Fahrzeuge kurz zusammengefasst.
Fahrgestell | Iveco Daily Straßenfahrgestell |
Aus- und Aufbau | Brandschutztechnik Görlitz (BTG) |
Motorleistung | 180 PS |
Getriebe | 6-Gang-Schaltgetriebe |
Zulässiges Gesamtgewicht | 7 Tonnen |
Wattiefe | Ca 50 Zentimeter |
Die Kosten für jedes TSF-W beliefen sich auf rund 140.000 Euro, wobei jeweils 120.000 Euro durch Fördermittel vom Ministerium des Innern und für Kommunales übernommen wurden.
Verlastet ist auf beiden Fahrzeugen jeweils die Ausrüstung für eine Löschgruppe, also Saug- und Druckschläuche, Strahlrohre, Atemschutztechnik, eine tragbare Feuerlöschkreiselpumpe (PFPN 10-1500)* sowie eine vierteilige Steckleiter. Ergänzt wird diese Basisausstattung durch Material zur Verkehrsabsicherung (Verkehrsleitkegel und Blitzleuchten), eine Motorkettensäge mitsamt Schutzkleidung und Zubehör, Material zum Abstreuen auslaufender Betriebsstoffe und am Fahrzeug festangebauter Beleuchtungstechnik, unter Anderem einem Lichtmast mit insgesamt vier LED- Scheinwerfern, welcher über das 12V- Bordnetz betrieben wird. Der mittig im Aufbau eingesetzte Löschwasservorratsbehälter fasst 800 Liter, sodass ein schneller Löschangriff oder auch die Sicherstellung des zweifachen Brandschutzes* abseits von Löschwasserentnahmestellen möglich ist. Die Abgabe des Löschwassers kann zum Beispiel über die Einrichtung zur schnellen Wasserabgabe erfolgen. In diesem Fall besteht diese aus einem in Buchten gelagerten D- Schlauch (25 mm Durchmesser, 20m Länge) mit angekuppeltem Hohlstrahlrohr. Alternativ liegt im Fach darunter ein Schnellangriffsverteiler bereit, also ein B-CBC-Verteiler mit bereits angekuppeltem B-Druckschlauch.
In den trockenen Monaten im späten Frühjahr und Sommer lassen sich die Fahrzeuge sehr gut bei Wald- und Flächenbränden einsetzen. Da die Motoren von Fahrgestell und Feuerlöschkreiselpumpe von Natur aus getrennt sind, kann sehr gut ein mobiler Löschangriff durchgeführt werden. Zudem sind zwei Feuerpatschen verlastet, mit welchen die Brandbekämpfung von bis zu maximal hüfthohen Flammen durchgeführt werden kann, ohne Löschwasser hierfür aufwenden zu müssen.
Um die Sicherheit der Einsatzkräfte an der Einsatzstelle bestmöglich zu gewährleisten, verfügen die Fahrzeuge über eine allseitige Konturbeklebung (Reflektionsbeklebung, welche die Fahrzeugkonturen verdeutlicht), eine heckseitige Warnbeklebung und eine Verkehrswarnanlage (vier orangefarbene LED- Blitzer oberhalb des Heckgeräteraumes). Sämtliche Beleuchtungselemente sind in LED- Technik ausgeführt, um eine gute Ausleuchtung und Sichtbarkeit zu erzielen.
Wir, dass Team vom Blaulichtreport Elbe- Elster, wüschen den Kameradinnen und Kameraden der beiden Ortswehren allzeit gute Fahrt, stets eine sichere Heimkehr und immer einen verletzungsfreien Einsatz- und Ausbildungsdienst mit den neuen Tragkraftspritzenfahrzeugen-Wasser. (RRS)
*PFPN 10-1500 bezeichnet eine tragbare Feuerlöschkreiselpumpe, welche durch einen Verbrennungsmotor angetrieben wird, und eine Förderleistung von 1500 Liter Löschwasser je Minute bei einem Ausgangsruck von zehn Bar hat bei einer geodätischen Saughöhe von drei Metern.
*Sicherstellung des zweifachen Brandschutzes bedeutet die gleichzeitige Bereitstellung von zwei voneinander unabhängigen Löschmitteln. Dies können beispielweise Löschwasser und ABC- Löschpulver sein.