Realitätsnahe Einsatzübung in Crinitz: Vermisste Kinder, Rettungshunde und ein starkes Team

Foto: Blaulichtreport Elbe-Elster (TH)

Crinitz, 18. Oktober 2025 – Unter dem Einsatzstichwort „Vermisstensuche“ fand am Samstag eine groß angelegte Übung der Freiwilligen Feuerwehr Crinitz (Amt Kleine Elster) statt. Unterstützt wurde sie von der Jugendfeuerwehr Crinitz sowie der Rettungshundestaffel des DRK Kreisverbands Lausitz e.V. aus Finsterwalde. Ziel war es, unter möglichst realistischen Bedingungen die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Jugendfeuerwehr und Rettungshundeteams zu trainieren – mit großem Erfolg.

Planung und Vorbereitung: Ein Waldstück wird zum Übungsgelände

Bereits im Vorfeld wurde ein geeignetes Waldstück in der Nähe des Gerätehauses Crinitz ausgewählt und sorgfältig vorbereitet. Die Organisatoren holten die Genehmigung des Waldbesitzers ein und informierten die Anwohner, um einen reibungslosen Ablauf ohne Zuschauer zu gewährleisten. Die Übung sollte nicht nur realitätsnah, sondern auch sicher für alle Beteiligten sein – insbesondere für die 24 Kinder und Jugendlichen der Jugendfeuerwehr.

Der Einsatz beginnt: Vier Kinder werden vermisst

Gegen 9 Uhr wurden vier Kinder im Wald versteckt – gut eingepackt in Decken und Matten, um sie vor der morgendlichen Kälte zu schützen. Um 9:30 Uhr ertönte die Sirene: Die fünf Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Crinitz rückten aus und demonstrierten den Jugendlichen, wie ein echter Einsatz abläuft – inklusive Funkkontakt zur Leitstelle Lausitz.

André Wagner, Zugführer der Rettungshundestaffel, übernahm die Einsatzleitung und informierte die Teilnehmer: Vier Kinder gelten seit dem Vorabend als vermisst. Die Suche begann – unterstützt von vier speziell ausgebildeten Flächensuchhunden und sowie fünf Einsatzkräften der Rettungshundestaffel, darunter auch die jeweiligen Hundeführer.

Foto: Blaulichtreport Elbe-Elster (TH)

Systematische Suche auf sechs Hektar

Das rund sechs Hektar große Waldgebiet wurde in vier Suchsektoren aufgeteilt. Während drei Kameraden mit vier Jugendlichen am Gerätehaus in Bereitschaft blieben, machten sich die übrigen 20 Jugendfeuerwehrmitglieder, zwei Feuerwehrkameraden und die Hundestaffel auf den Weg in den Wald.

Bereits nach 15 Minuten schlug der erste Hund an und ein Suchtrupp meldete den ersten Fund: Ein Kind war stabil, aber nicht ansprechbar. Die Jugendfeuerwehr reagierte professionell per Funk und organisierte gemeinsam mit der Feuerwehr eine Tragehilfe durch das unwegsame Gelände – mit Spineboard und vollem Einsatz. Hierzu kamen die am Gerätehaus in Bereitstellung gebliebenen Kameradinnen und Kameraden sowie Mitglieder der Jugendfeuerwehr zum Einsatz.

Weitere Funde und Verlegungen

Gegen 10:30 Uhr wurde ein zweites Kind entdeckt – leicht unterkühlt, aber unverletzt. Kurz darauf verlegte der Einsatzleiter den Bereitstellungsraum in östliche Richtung, da ein weiterer Hund angeschlagen hatte. Um 10:50 Uhr wurde das dritte Kind gefunden – ansprechbar, aber mit einer Fraktur am rechten Bein. Auch hier erfolgte die Rettung mit dem Spineboard. Das vierte Kind wurde um 11:15 Uhr entdeckt – orientierungslos, aber gehfähig.

Foto: Blaulichtreport Elbe-Elster (TH)

Nachbesprechung und Dank an alle Beteiligten

Nach Abschluss der Übung um 11:30 Uhr fand im Bereitstellungsraum eine Nachbesprechung statt. Einsatzleiter André Wagner und Koordinator der Übung Tino Hannig lobten ausdrücklich den Einsatz aller Beteiligten – von den Hunden über die Feuerwehrkameraden bis hin zu den Jugendlichen. Besonders hervorgehoben wurde die Disziplin und Ausdauer der Jugendfeuerwehr, die mit „112 % Einsatz“ glänzte.

Ein besonderer Dank ging an:

  • Die vier versteckten Kinder, die bis zu zwei Stunden ausharrten
  • Michael Schulze und Christine Schmidt, Jugendwarte der FF Crinitz
  • Ronny Brenz (FF Gahro), Benita Wolf und Steffen Nadebor (FF Lichterfeld), die als Betreuer unterstützten
  • Die Rettungshundestaffel Finsterwalde, mit Hunden im Alter von 2 bis 12 Jahren
Foto: Blaulichtreport Elbe-Elster (TH)

Abschluss mit Bockwurst und Technik

Nach der Übung gab es im Gerätehaus warme Getränke, Bockwurst und Brötchen. Doch der Tag war für Viele noch nicht zu Ende: Auf Wunsch der Kinder wurde spontan eine kleine Ausbildung zum Thema „Aufbau eines Behelfsmonitors“ durchgeführt. Erst gegen 14 Uhr endete dieser lehrreiche und kameradschaftliche Tag.

Fazit:
Diese Übung war ein voller Erfolg – nicht nur aus technischer Sicht, sondern vor allem als Zeichen für gelebten Teamgeist, Nachwuchsförderung und die enge Zusammenarbeit zwischen Menschen und Tieren. Außerdem war es für die Rettungshundestaffel eine sehr gute Möglichkeit die eigenen Fähigkeiten eindrucksvoll zu zeigen und zugleich ihren Rettungshunden eine wichtige Trainingseinheit bieten zu können. Eine Wiederholung im nächsten Jahr? Sehr wahrscheinlich – und mehr als verdient. (TH)

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