Stadt Sonnewalde. Ende Januar konnte die Ortswehr Großkrausnik endlich ihr neues Tanklöschfahrzeug (TLF 4000 Staffel) in den Dienst stellen. Bereits im Jahr 2019 fanden die Planung, Ausschreibung und schlussendlich die Bestellung des neuen Einsatzfahrzeuges statt. Das neue Gefährt basiert auf einem 18- Tonnen- Fahrgestell der Marke MAN mit einer Motorleistung von 320 PS, welches am 17.12.2020 bei der Firma Iturri in Wilnsdorf (Nordrhein- Westfalen) abgeholt werden konnte.
Satte 4700 Liter Löschwasser und 500 Liter Schaummittel bringt das neue Tanklöschfahrzeug in zwei Tanks an die Einsatzstelle. Das Schaummittel kann direkt ab der Pumpe zugemischt werden. In der Mannschaftskabine, welche für insgesamt sechs Kameradinnen und Kameraden ausgelegt ist, können sich auf Anfahrt bereits zwei Einsatzkräfte mit Pressluftatemschutzgeräten ausrüsten. Zwei weitere Geräte sind im Aufbau verlastet. Weiterhin befinden sich in den Geräteräumen zwei Beladungssätze „Waldbrand“, zwei Motorkettensägen, ein Notstromaggregat mit 6,5 KW Leistung sowie viele weitere Ausrüstungsgegenstände für die Brandbekämpfung, Wasserförderung und einfache technische Hilfeleistung. Um nächtliche Einsatzstellen ausreichend beleuchten zu können, kann ein Lichtmast mit LED-Scheinwerfern ausgefahren und über das 24V- Bordnetz des Fahrzeuges betrieben werden.
Damit das TLF 4000 Staffel auch im Gelände gut vorankommt, besitzt es Allradantrieb und auf der Hinterachse grobstollige Bereifung. Um den Maschinisten, also dem Fahrer oder der Fahrerin des Fahrzeuges, die Arbeit während der Einsatzfahrten zu erleichtern, verfügt das MAN- Fahrgestell über ein Automatikgetriebe.
Für den Fall, dass ein Überfahren heißer Flächen notwendig sein sollte, zum Beispiel nach einem Flächenbrand auf einem Stoppelfeld, so besitzt das Fahrzeug Bodensprühdüsen. Diese sollen ein Aufflammen von Glutnestern unter dem Fahrzeug verhindern.
Für die Kameradinnen und Kameraden der Ortswehr Großkrausnik ist das TLF 4000 Staffel ein Meilenstein in der Historie ihrer Wehr. Zuletzt rückte man noch mit einem Löschgruppenfahrzeug LF 8 auf Robur LO 2002 A aus. Dieser Oldtimer absolvierte im Dezember immerhin sein 50. Dienstjubiläum. Stattdessen geht es von nun an mit einem fabrikneuen Einsatzfahrzeug zu den Notfällen in der Stadt Sonnewalde.
Doch auch mit dem altgedienten Einsatzfahrzeug kann einer benachbarten Ortswehr weitergeholfen werden, auch wenn dies kein Dauerzustand sein kann. Bisher rückte die Ortswehr Kleinkrausnik lediglich mit einem Traktor Belarus samt angehängtem Tragkraftspritzenanhänger (TSA) aus. Da mit diesem Zug keine Mannschaft transportiert werden konnte, mussten die weiteren Kameradinnen und Kameraden mit privaten Pkw folgen. Ab sofort ist es möglich, Mannschaft und Gerät mit einem Fahrzeug vom Gerätehaus zur Einsatzstelle und zurück zu bringen.
Wenn gleich das LF 8 auf LO 2002 A kein Einsatzfahrzeug auf dem heutigen Stand der Technik ist, wessen sich die Verantwortlichen durchaus bewusst sind, so ist es doch eine Bereicherung für die Ortswehr Kleinkrausnik. Nachdem der Kamerad Marcel Atlaß im Jahr 2015 die verantwortungsvolle Position als Ortswehrführer übernommen hat, konnte er die Truppe der verbliebenen Kameradinnen und Kameraden wieder zu einer einsatzbereiten Gruppe formieren. Hierzu zählen insbesondere der Besuch von Lehrgängen, um sich neues Wissen anzueignen sowie das regelmäßige Stattfinden von Ausbildungen und Übungen innerhalb der Ortswehr, um Abläufe zu verinnerlichen und mit der gestellten Technik vertraut zu sein. Zurzeit sind 16 aktive Kameradinnen und Kameraden in Kleinkrausnik tätig.
Für das laufende Jahr sollen unseren Informationen zufolge dort im Stadtgebiet der Stadt Sonnewalde ein Feuerwehrgrundlehrgang (Truppmann Teil 1) und ein Sprechfunklehrgang stattfinden, sodass auch aus dieser Ortswehr weitere Einsatzkräfte geschult werden können. Zudem soll die Zusammenarbeit mit der Wehr aus Großkrausnik intensiviert werden. Leider sind aufgrund der aktuellen Coronaschutzbeschränkungen keine Übungen oder Ausbildungen möglich, so dass auch hier, wie überall im Land Brandenburg, der Feuerwehrdienst ruht. Lediglich eine Unterweisung in das „neue“ Einsatzfahrzeug war für die Kleinkrausniker möglich.
Abschließend wünschen wir den Kameradinnen und Kameraden der Ortswehren Großkrausnik und Kleinkrausnik allzeit gute Fahrt und stets eine gesunde Heimkehr von den (hoffentlich wenigen) kommenden Einsätzen.