Verbandgemeinde Liebenwerda. Die Freiwillige Feuerwehr der VG Liebenwerda war in der letzten Woche stark gefordert. Unter den insgesamt fünf Einsätzen befand sich gleich zwei Mal das Stichwort „Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person“ und einmal „Brand Gebäude groß“.
Der Auftakt erfolgte am Samstag, den 23.11.2024, gegen 19:08 Uhr. Im Kreuzungsbereich B183- L66 bei Lausitz war es zu einem Verkehrsunfall gekommen. Ein Pkw war mit einem Verkehrsschild kollidiert. Die Kameradinnen und Kameraden wurden mit dem Stichwort „Hilfeleistung: Verkehrsunfall mit Personenschaden“ alarmiert. Vor Ort sicherten diese die Einsatzstelle ab, unter anderem gegen Brandgefahren und den fließenden Verkehr, während sich der Rettungsdienst des Landkreises Elbe-Elster (LK-EE) der verletzten Fahrerin annahm, diese versorgte und für weitere Untersuchungen in ein Krankenhaus transportierte.
Bereits gegen 21:40 Uhr am selben Abend signalisierten die Digitalen Meldeempfänger den nächsten Alarm. Auf der B183, Ortsverbindung Lausitz- Bönitz, war es zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen. Ein Pkw war von der Straße nach links abgekommen und mit zwei Bäumen kollidiert. Die Fahrerin wurde hierbei im Wrack eingeklemmt. Nach dem Eintreffen an der Einsatzstelle wurde zunächst eine sogenannte schnelle Rettung über eine große Seitenöffnung eingeleitet. Hierfür entfernen die Einsatzkräfte auf einer Seite der Karosse beide Türen sowie die B-Säule. Im Verlauf dieser Arbeiten verschlechterte sich leider der Zustand der Patientin, sodass in Absprache mit dem Rettungsdienst vor Ort eine Sofortrettung durchgeführt wurde. Durch weitere Einsatzkräfte wurde parallel ein Landeplatz für den dringend benötigten Rettungshubschrauber ausgeleuchtet. Während der gesamten Rettungs- und Bergungsarbeiten kam es auf der B183 zu einer Vollsperrung.
Am Sonntagmorgen, des 24.11.2024, gegen 04:03 Uhr wieder von den Digitalen Meldeempfängern aus dem Schlaf gerissen. Diesmal hieß das Stichwort „Brand: Gebäude groß“ in der Ortschaft Rothstein. Im Keller eines Gebäudes stand der Lagerraum für das Heizmaterial, hauptsächlich Holz und Kohle, in Vollbrand. Hatten die Eigentümer noch vor Eintreffen der ersten Einsatzkräfte selbst Löschversuche unternommen, mussten diese betreut werden, bevor sie an den Rettungsdienst für weitere Untersuchungen übergeben wurden. Gleichfalls gelang es den ersten Kameradinnen und Kameraden vor Ort einen Hund aus dem Gebäude zu retten.
Zusammen mit weiteren Einsatzkräften wurden schließlich über zwei Angriffswege handgeführte Strahlrohre vorgenommen und der Brand so unter Kontrolle gebracht. Zur Sicherheit der vorgehenden Kräfte wurde im betroffenen Teil die Elektroversorgung abgestellt. Schließlich konnte ein Übergriff der Flammen auf weitere Teile des Gebäudes verhindert und der Brand gelöscht werden. Für die Kameradinnen und Kameraden war zu diesem Zeitpunkt aber der Einsatz noch nicht beendet, gilt es doch danach die Fahrzeuge wieder einsatzbereit aufzurüsten, kontaminierte Schutzkleidung der Reinigung zuzuführen, genauso wie benutzte Atemschutztechnik und verdreckte Schläuche zur Reinigung und Prüfung dem Feuerwehrtechnischen Zentrum (FTZ) in Herzberg übergeben werden.
Am frühen Sonntagabend, gegen 17:55 Uhr, also kurz vor dem Abendessen, wurde die Hilfe der Ortswehr Bad Liebenwerda erneut benötigt. In einem Mehrfamilienhaus sperrte ein Kleinkind die eigene Mutter aus, verschloss die Tür hierbei sogar, konnte jedoch die Tür nicht mehr alleine öffnen. Mittels Fräser rückten die Einsatzkräfte dem Schloss lautstark zu Leibe, öffneten die Tür und konnten so die Familie wiedervereinen. Anschließend setzte man ein neues Schloss ein, um die Verschlusssicherheit zu gewährleisten.
Auch am Montagabend, des 25.11.2024, mussten die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr der Verbandsgemeinde Liebenwerda ausrücken, um Menschenleben zu retten. Auf der L64, Ortsverbindung Oschätzchen- Zobersdorf, war ein Kleinwagen von der Straße abgekommen und mit einem Baum kollidiert. Die Landespolizei teilte hierzu mit, dass die Fahrerin einem Wildtier ausweichen wollte und schließlich die Kontrolle verlor. Gegen 19:30 Uhr war die Freiwillige Feuerwehr zusammen mit Rettungsdienst und Landespolizei alarmiert worden, wiederum mit dem Stichwort „Hilfeleistung: Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen“. Glücklicherweise bestätigte sich dieses Stichwort vor Ort nicht, beide Personen waren nicht eingeklemmt. Aber die Fahrerin, welche sich noch im Fahrzeug befand, als auch ihr Beifahrer, er befand sich bei Eintreffen schon außerhalb des Wracks, waren schwerverletzt. So liefen in den ersten Minuten die Absicherung der Einsatzstelle und die Erstversorgung der Patienten parallel ab. Zur Befreiung der Fahrerin wurde eine technische Rettung durch die Heckklappe des Kleinwagens vorbereitet, schließlich aber nicht benötigt. Im Laufe des Einsatzes landeten zwei Rettungshubschrauber nahe der Unglücksstelle, um die schwerverletzten Personen nach erfolgter Sichtung und Erstbehandlung in geeignete Fachkliniken zu transportieren.
Da sich Angehörige der Verunfallten an der Einsatzstelle versammelten, wurde durch den Einsatzleiter umgehend die Notfallseelsorge hinzugezogen, zur psychosozialen Notfallbetreuung dieser Personen. Nach Abschluss der Rettungsarbeiten leuchtete man die Unfallstelle für die Vorortermittlungen von Landespolizei und DEKRA aus. Eine besondere Belastung für die Einsatzkräfte bei diesem Einsatz war die Tatsache, dass eines der Unfallopfer selbst Feuerwehrmitglied in der Verbandsgemeinde ist und daher einigen der im Einsatz befindlichen Feuerwehrleute gut bekannt war. Dennoch wurde der Einsatz sehr professionell abgearbeitet, teilte der Verbandsgemeindewehrführer Mathias Bauer mit und dankte zugleich allen beteiligten Einsatzkräften für ihre Einsatzbereitschaft auch in diesen schwierigen Situationen.
(RRS, mit Ergänzungen durch M.Bauer)