48-Jähriger Fahrzeugführer bei Gefahrgutunfall verletzt

Foto: Blaulichtreport Elbe – Elster

Bad Liebenwerda. Am Mittwoch, den 15.11.2017, sind die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Bad Liebenwerda, Neuburxdorf, Lausitz, Kosilenzien, Langenrieth, Möglenz sowie der Kreisbrandmeister, Organisatorische Leiter des Rettungsdienst und ein Rettungswagen mit einem Notarzteinsatzfahrzeug alarmiert worden. Das Alarmstichwort von der Leitstelle Lausitz lautete „Hilfeleistungseinsatz Verkehrsunfall – LKW im Graben“, bis dahin schien alles wie ein Routineeinsatz der Feuerwehren. Doch die Einsatzmeldung änderte sich rasant. Nur wenige Minuten später, ist der Leitstelle Lausitz durch den Hinweisgeber bekannt gegeben worden, dass es sich bei den verunglückten LKW um einen Gefahrguttransporter handelte. Umgehend alarmierte der Disponent in Cottbus die gesamte Gefahrstoffeinheit des Landkreis Elbe – Elster. Wie die Polizei mitteilte, kam der Fahrer einer MERCEDES-Sattelzugmaschine nach dem Überholen eines Traktors zwischen Marxdorf und Bönitz auf der B183 von der Fahrbahn ab. Das Fahrzeug kippte hierbei um und kam im Straßengraben zum Stillstand. Der LKW einer Entsorgungsfirma hatte chemische Abfälle geladen, bei denen nach ersten Angaben nicht zweifelsfrei geklärt war, ob diese aus dem Fahrzeugtank austraten. Somit war sicherheitshalber eine weiträumige Sperrung der Bundesstraße in Zusammenarbeit von Feuerwehr und Polizei erforderlich. Der Fahrzeugführer hatte die Ladung in Finsterwalde geladen und sollte diese nach Bitterfeld (Sachsen – Anhalt) transportieren.

Foto: Blaulichtreport Elbe – Elster

Bei dem Aufprall erlitt der 48-Jährige Fahrer leichte Verletzungen, welche ambulant in einem Krankenhaus versorgt werden mussten. Nach genauer Prüfung durch die Feuerwehr konnte Entwarnung gegeben werden, es traten keine giftigen Stoffe aus. Die Lageerkundung der ersteintreffenden Einsatzkräfte ergab, dass der Gefahrguttransporter 9 Tonnen Flüssigkeit beinhaltete. Nur wenige Minuten später, sind weitere Frachtpapiere im Fahrerhaus gefunden worden, die Substanz erhöhte sich auf insgesamt 25 Tonnen ätzende Flüssigkeit. Die Transportfirma konnte ab 12.00 Uhr ca. zwei Drittel des Tankinhaltes abpumpen. Gegen 13:30 Uhr nahmen mehrere Bergungsunternehmen aus Torgau sowie Delitzsch ihre Arbeit auf. Vor Ort standen 26 speziell ausgebildete Einsatzkräfte (CSA – Träger) zur Verfügung. Im Einsatz befanden sich anfänglich 76 Einsatzkräfte der Feuerwehr, sowie weitere Kräfte von Rettungsdienst, Ordnungsbehörden, Polizei und Schnelleinsatzeinheit. Bei der Bergung, entschied sich der Einsatzleiter dazu, die ersten Kräfte vom Einsatz abzulösen und die hohe Anzahl herunterzufahren. Erstmals konnte die erst neu übernommene Ausrüstung zur Dekontamination von Personen, durch die Freiwillige Feuerwehr Herzberg/Elster, komplett aufgebaut und deren Einsatzwert erprobt werden. Erst gegen 16:00 Uhr konnten die restlichen Wehren die Einsatzstelle beräumen.

„Immer wieder werden die Kameradinnen und Kameraden auf solche Situationen in Ausbildungen vorbereitet. Es war ein nicht alltäglicher Einsatz der unsere einsatzvorbereitende Planungen bestätigte. Wir alle sind froh, dass diese Herausforderung so glimpflich abgearbeitet werden konnte. Respekt und ein großes Dankeschön für die Leistung der ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden.“ teilte Kreisbrandmeister Steffen Ludewig gegenüber „Blaulichtreport Elbe – Elster“ mit.

Erst im Mai 2015 wurde die Zusammenstellung der Gefahrstoffeinheit des Landkreises neu konzipiert. Diese taktische Einheit wird durch Fahrzeuge sowie Kameradinnen und Kamerade der Feuerwehren Finsterwalde (Einsatzleitwagen 1), Mühlberg (Gerätewagen – Gefahrgut), Schönborn (ABC Erkundungswagen), Herzberg (Gerätewagen Dekontamination für Personen) und drei Löschfahrzeugen der Frewilligen Feuerwehr Bad Liebenwerda, Finsterwalde sowie Rückersdorf gestellt. Es war der erste reale sowie gemeinsame Einsatz dieser Komponente.

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