Aufwendige Brandbekämpfung eines Schornsteinbrandes

Foto: Freiwillige Feuerwehr Verbandsgemeinde Liebenwerda

Brottewitz. Am Mittwochabend des 10. Januar 2024 gegen 18:14 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr der Verbandsgemeinde Liebenwerda nach Brottewitz zu einem Schornsteinbrand alarmiert. Im ersten Abmarsch rollten zunächst die Ortswehren Brottewitz, Mühlberg und Bad Liebenwerda.
Schon beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte bestätigte sich die gemeldete Lage, denn es schlugen Flammen und Glut aus dem Schornstein, ein unübersehbares Zeichen dafür, dass sich der im Inneren abgelagerte Ruß entzündet hatte. Zugleich ist der Flammenschlag aus der Esse aber auch ein gutes Zeichen für die Einsatzkräfte, denn zu diesem Zeitpunkt hat noch kein Verschluss, beispielswese durch das hitzebedingte Aufquellen des Rußes, stattgefunden.


Zu den ersten Maßnahmen der Kameradinnen und Kameraden vor Ort zählte die Kontrolle des Schornsteinverlaufes im Gebäudeinneren, aufgrund der Gefahr von Atemgiften, unter umluftunabhängigem Atemschutz und im Außenbereich durch die Besatzung des Hubrettungsfahrzeuges der Ortswehr Bad Liebenwerda. Parallel wurde eine Löschwasserversorgung aufgebaut, um im Falle einer Brandausbreitung auf das Gebäude, direkt den Löschangriff einleiten zu können, die Einsatzstelle ausgeleuchtet sowie gegen den fließenden Verkehr abgesichert.
Wie der stellvertretende Verbandsgemeindewehrführer Martin Neumann gegenüber Blaulichtreport Elbe-Elster mitteilte, wurde im Rahmen dieser Tätigkeiten auch die Heizung abgeschaltet und ein Ofen ausgeräumt.
Um fachliche Unterstützung zu bekommen, versuchten die Einsatzleitung als auch die integrierte Regionalleitstelle Lausitz in Cottbus, den zuständigen Schornsteinfegerbetrieb zu erreichen, jedoch misslangen die Versuche.

Foto: Freiwillige Feuerwehr Verbandsgemeinde Liebenwerda


Daraufhin ließ der Einsatzleiter, Andre Boden, die Ortswehr Neuburxdorf nachalarmieren, da auf deren Einsatzfahrzeug ein Gerätesatz mit dem notwendigen Schornsteinfegerwerkzeug verlastet ist. „Ebenso wurde der ehemalige Kreisbrandmeister, Gerd Heß, hinzugezogen, welcher in Mühlberg wohnhaft ist und beruflich Schornsteinfegermeister war. Er wurde zur Einsatzstelle geholt, um fachliche Expertise zu geben und die Kameraden beim Kehren und Räumen anzuleiten“, wie Martin Neumann weiterhin mitteilte.
Aufgrund der Größe des Objektes und aufgrund vieler Abzweige im Schornstein, gestaltete sich das Kehren schwierig und aufwendig. Zudem wurde im Dachgeschoss Dämmmaterial nahe des Schornsteinzuges entfernt, nachdem hier eine leichte Rauchentwicklung aufgetreten war.
Während der Kehrarbeiten verletzten sich zwei Kameraden an den Händen. Sie zogen sich leichte Verbrennungen zu, nachdem sie die Kette, an der das Kehrwerkzeug befestigt ist, angefasst hatten und die Hitze, trotz getragener Feuerwehrschutzhandschuhe, direkt durchgeschlagen hatte. Die Besatzung eines nachgeforderten Rettungswagens behandelte beide ambulant noch vor Ort.


Mit Verspätung traf auch der zuständige Schornsteinfeger an der Einsatzstelle ein, sodass mit ihm die letzten Maßnahmen abgestimmt werden konnten.
Abschließend wurden sämtliche Räumlichkeiten des Gebäudes belüftet und mit einem Mehrgasmessgerät auf schädliche Konzentrationen, beispielsweise an Kohlenstoffmonooxid (CO), kontrolliert. Zudem wurde der gesamte Schornsteinzug nochmals mit einer Wärmebildkamera auf versteckte Glutnester abgesucht.
Nachdem der zuständige Schornsteinfeger das Gebäude wieder zur Nutzung freigegeben hatte, hieß es für die eingesetzten Einsatzkräfte gegen 22:00 Uhr Einsatzende.
Der tatsächliche Feierabend lag für viele Kameradinnen und Kameraden deutlich später, denn es mussten alle eingesetzten Atemschutzgeräte und -masken sowie das genutzte Schlauchequipment getauscht werden. Hierfür war das Feuerwehrtechnische Zentrum (FTZ) aus Herzberg nachalarmiert worden.
Im Einsatz befanden sich insgesamt 35 Kameradinnen und Kameraden mit sieben Einsatzfahrzeugen.
Abschließend merkte Martin Neumann noch an: „Trotz der niedrigen Außentemperaturen lief die Zusammenarbeit unter allen Beteiligten sehr gut. Erfreulich zu berichten gilt es, dass sich lokale Gastronomen und Einsatzkräfte, welche nicht mit ausrücken konnten, um die Versorgung gekümmert haben. So wurden Tee, Kaffee und Pizza spendiert, um alle etwas bei Laune zu halten.“ (RRS)

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