Erschreckend schlechte Hilfsbereitschaft nach Verkehrsunfall

Foto: Feuerwehr Amt Elsterland

Amt Elsterland. Am Montag, den 11.6.2018, ereignete sich auf der Landstraße L622 zwischen Rückersdorf und Doberlug – Kirchhain auf Höhe des Hammerteiches ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem eine Fahrzeugführerin in ihrem Kleinwagen eingeklemmt wurde. Im Kurvenbereich ist die Fahrerin eines Pkw Renault in den Gegenverkehr geraten und dort mit einem entgegenkommenden Radbagger kollidiert. Die herbeigerufenen Einsatzkräfte der Feuerwehr Rückersdorf schafften unter Zuhilfenahme des hydraulischen Rettungssatzes eine Öffnung für den Rettungsdienst. Dazu wurde die Fahrertür entfernt. Anschließend konnte der Rettungsdienst die Patientin versorgen sowie patientengerecht retten. Des Weiteren waren die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Schönborn, Lindena und Gruhno im Einsatz um auslaufende Betriebsstoffe der beiden Fahrzeuge zu binden, den Brandschutz sicherzustellen und in Zusammenarbeit mit der Polizei die Unfallstelle in beide Richtungen abzusichern. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Mario Harnisch und der Amtsbrandmeister Christian Passin sprechen allen Einsatzkräften ihren Dank für die gezeigte Einsatzbereitschaft aus.

Foto: Blaulichtreport Elbe – Elster

Leider wurde bei diesem Einsatz erneut festgestellt, dass in großen Teilen der Bevölkerung keine Bereitschaft zur Hilfe gegenüber dem Nächsten besteht. So sind, nach Aussage von Ersthelfern und Einsatzkräften, zahlreiche Autofahrer an der noch ungesicherten Unfallstelle vorbeigefahren. Auf der einen Seite gefährdet dies die Sicherheit der Personen welche vorbildlich als Ersthelfer geholfen haben, andererseits gefährdet dies das Unfallopfer sowie die übrigen Verkehrsteilnehmer. Grund dafür ist, dass Unfallstellen vielfach unübersichtlich und nicht alle Gefahren, zum Beispiel auslaufende Betriebsstoffe oder Trümmer, sofort sichtbar sind. Dieses Verhalten von Zivilisten wurde vor Kurzem bei einem simulierten Verkehrsunfall im Landkreis Oberhavel ebenfalls gesichtet. Zahlreiche Autofahrer fuhren ohne Reaktion an der Unfallstelle vorbei. Dabei ist dies nach Strafgesetzbuch eine Straftat, welche durchaus mit einer Freiheitsstrafe belangt werden kann! Da wir, die Mitglieder von Blaulichtreport Elbe – Elster, selbst alle Mitglieder in Hilfsorganisationen im Landkreis Elbe – Elster sind, in diesem Fall von Freiwilligen Feuerwehren, können wir sagen: HELFEN KANN JEDER!.

Wir verlangen nicht, dass jeder Zivilist an einer verunfallten Person Erste Hilfe leistet im Sinne von Anlegen von Verbänden oder Herz – Lungen – Wiederbelebung inklusive Beatmung. Was jeder Autofahrer kann ist: Anhalten – Absichern – Notruf absetzen! Dadurch wäre gewährleistet, dass sich die Retter, also Freiwillige Feuerwehren, der Rettungsdienst, die Polizei und weitere unterstützende Einheiten direkt auf den Weg machen können. Jeder Fahrzeugführer welcher an einer Unfallstelle ohne Reaktion vorbeifährt, verlängert somit die Zeit bis die Rettungskette einsetzt und setzt so das Leben der oder des Unfallopfers aufs Spiel bzw. verschuldet sich an dessen Tod! Aus diesem Grund appellieren wir an alle Straßenverkehrsteilnehmer, dass mindestens die Grundlagen für die Rettungskette gelegt werden müssen.

  1. Halten Sie deshalb unbedingt an und schalten Sie die Warnblinkanlage ihres Kfz
    ein.
    .
  2. Legen Sie ihre Warnweste an und sichern sie die Unfallstelle mit dem Warndreieck
    ab.
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  3. Setzen Sie einen Notruf unter der Rufnummer 112 (kostenlos europaweit) ab.
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  4. Wenn Sie sich physisch und psychisch in der Lage fühlen, leisten Sie unbedingt Erste Hilfe am Patienten. Das dafür notwendige Equipment führen Sie im Verbandkasten in ihrem Kfz mit. Dort finden Sie auch eine bebilderte Anleitung mit den wichtigsten Schritten.Haben Sie dabei keine Angst, verlieren Sie jedoch niemals den Respekt gegenüber den Gefahren einer Unfallstelle, zum Beispiel dem fließenden Verkehr.Denken Sie immer daran, dass auch Sie persönlich oder jemand aus Ihrer Verwandtschaft oder dem Freundeskreis betroffen sein könnte. In diesem Fall würden Sie diesen Personen auch schnellstmöglich die beste Versorgung durch die Rettungskräfte wünschen.

Bei Fragen wenden Sie sich gerne an uns. Wir werden diese schnellstmöglich beantworten.

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