Marxdorf. Dank der Ersatzbeschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeuges-Wasser, kurz auch TSF-W genannt, konnte das in die Jahre gekommene Kleinlöschfahrzeug (KLF) auf Basis eines Barkas B1000, welches mittlerweile 30 Dienstjahre treu gedient hat, bereits im Ende des vergangenen Jahres ausgemustert werden. In der Freiwilligen Feuerwehr Marxdorf verrichten derzeit 16 aktive Einsatzkräfte darunter zwei Kameradinnen ihren Dienst. Der Alters und Ehrenabteilung gehören weitere sechs Kameraden an. Das Frühjahr nutzen die Kameradinnen und Kameraden derzeit um sich mit dem neuen Einsatzfahrzeug vertraut zu machen und alle Gerätschaften zu testen. Im Gegensatz zum Vorgängerfahrzeug hat das TSF-W eine deutliche Mehrbeladung verlastet.
Einige Eckdaten: In seinem ersten Leben kam das Fahrzeug im Land Sachsen zum Einsatz. Von dort erwarb es die Stadt Uebigau-Wahrenbrück. Der feuerwehrtechnische Aufbau sowie die Mannschaftskabine, in welcher sechs Einsatzkräfte Platz nehmen können, ist auf einem 7,5-Tonnen-Fahrgestell der Firma MAN aufgebaut. Mitgeführt werden unter Anderem 600l Löschwasser, eine tragbare Feuerlöschkreiselpumpe, Material zur Straßenverkehrsabsicherung, eine Motorkettensäge samt Zubehör, ein Notstromaggregat sowie das für einen Löschangriff benötigte Material. Zudem ist am Fahrzeug ein Lichtmast festinstalliert, sodass in Zukunft die Einsatzstellen schnellstmöglich ausgeleuchtet werden können. „All dies ist eine wahre Bereicherung für unsere kleine Ortswehr“, so der Ortswehrführer Maik Schneider im Gespräch gegenüber Blaulichtreport Elbe-Elster. Da die Freiwillige Feuerwehr Marxdorf direkt an der B183 liegt werden sie bei Technischen Hilfeleistungen, zum Beispiel nach Verkehrsunfällen, alarmiert. Gegenüber dem Vorgängerfahrzeug habe sich die Sichtbarkeit deutlich erhöht, was die Sicherheit der Einsatzkräfte vor Ort deutlich erhöhe. Ringsum die Ortschaft liegen zudem zahlreiche landwirtschaftliche Nutzflächen sowie Wälder. Hier werde sich der Löschwassertank mit 600 Litern Inhalt positiv bemerkbar machen, denn so sei ein schneller Löschangriff auch durch die Marxdofer Kameradinnen und Kameraden durchführbar, so der Ortswehrführer weiter.
Wie eingangs erwähnt wird fleißig am Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser geübt, um zukünftig die neu erworbene Technik optimal zu beherrschen und für den Einsatz fit zu sein. Ein Problem aber beschäftigt die Frauen und Männer. Während der Barkas B1000 mit einem normalen Führerschein der Klasse B gefahren werden dürfte, so wird für das neue Fahrzeug ein Führerschein der Klasse C1 benötigt. Eine Alternative zur kostspieligen Ausbildung mehrerer Kameraden durch eine Fahrschule stellt der sogenannte „Feuerwehrführerschein“ dar. Dabei dürfen Kameradinnen und Kameraden mit Führerscheinklasse B nach vorangegangener gründlicher Einweisung und einer Prüfungsfahrt Einsatzfahrzeuge der Führerscheinklasse C1 fahren. Hier hofft man darauf, dass die benötigten internen Fortbildungenzeitnah durchgeführt werden, um die Einsatzbereitschaft sicherzustellen.
Ein Projekt, welches ebenfalls angegangen werden muss, ist das Gerätehaus der Ortswehr. Erbaut im Jahre 1932, beherbergt es das bisherige Einsatzfahrzeug sowie die persönliche Schutzausrüstung (PSA). Das neue Fahrzeug muss, bedingt durch seine Größe, provisorisch bei einem Kameraden untergestellt werden und wird im Alarmfall oder zu den Ausbildungen zum Geräthaus gefahren. Planungen für eine Alternative sind seitens der Stadt eingeleitet worden und werden aktiv durch die Kameraden/innen begleitet.
Die offizielle Einweihung des Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser ist für den 18.04.2020 geplant, Änderungen aufgrund der aktuellen Lage vorbehalten. Die Bewohner des Ortes Marxdorf sowie kleine und große Gäste aus Nah und Fern sind dann gern gesehen. (KT/RRS)