Wenn die Sirene in den Schlagzeilen erscheint

Foto: Blaulichtreport Elbe – Elster

Landreis Elbe – Elster. Nach Ende des Kalten Krieges galten Sirenen als überflüssig. Die flächendeckende Alarmierung der Bevölkerung erschien nicht mehr nötig. Der Ostblock stellte keine Bedrohung mehr dar. Einige Kommunen übernahmen die Sirene trotzdem vom Bund. Etwa die Hälfte wurde demontiert. Doch inzwischen hat ein Umdenkungsprozess stattgefunden. Die Sirenen erleben ein regelrechtes Comeback.

 

Aber warum erlebt diese „veraltete“ Warntechnik eine Renaissance?

Die Antwort ist ganz einfach: Mit keinem anderen System lässt sich die Bevölkerung so schnell, umfassend und flächendeckend warnen wie mit Sirenen. „Die Sirene ist für uns als Alarmmittel unverzichtbar.“ schilderte Kreisbrandmeister Steffen Ludewig vor wenigen Tagen gegenüber der Lausitzer Rundschau. „Wir haben deutlich veränderte Einsatzlagen, kämpfen viel öfter mit Stürmen, Hochwasser, Waldbränden. Da gewinnt die Information der Bevölkerung immer größeren Stellenwert. In Sachsen wie z. B. Riesa oder Dresden bewähren sich die Sirenen mit gleichzeitig programmierter Lautsprecherfunktion immer wieder.“ hieß es weiterhin auf Nachfrage.

“Die vom Bund und den Ländern alternativ ausprobierten Warn-Apps sind kein adäquater Ersatz”, sagt Florian Mikschy, Mitglied der Interessengemeinschaft Sirenfreunde gegenüber dem Feuerwehr-Magazin. Ein Blick in die Statistik zeigt, dass die Warn-Apps jeweils zwischen ein und fünf Millionen Mal heruntergeladen wurden. Ohne Frage sind das beeindruckende Zahlen. Bei einer Bevölkerung von über 80 Millionen Menschen in Deutschland kann aber von einer flächendeckenden Verbreitung keine Rede sein. Gerade die älteren Mitbürger lassen sich auf diesem Weg vermutlich nicht erreichen. Viele besitzen schlichtweg kein Smartphone.

Als alleiniges Warnmittel der Bevölkerung scheinen die Apps daher ungeeignet, als Instrument für Zusatzinformationen machen sie aber durchaus Sinn. Dies ist auch eine der Kernaussagen der Facebook-Gruppe Sirenenfreunde Südwestpfalz, die sich schon seit Jahren für den Erhalt der Sirenen engagiert.

„Unsere Erfahrung zeigt, dass, wenn die Sirene zum Einsatz ruft, der eine oder andere zum Einsatz erscheint, der bei einem stillen Alarm vielleicht nicht gekommen wäre“, berichtet Zwick. Die laute Alarmierung der Feuerwehrangehörigen im ländlichen Raum werde auch in der Bevölkerung überwiegend positiv wahrgenommen und fördere somit das Ansehen der Institution. „Die Bevölkerung darf ruhig mitbekommen, dass wir regelmäßig Einsätze haben“; so Zwick weiter.

Quelle: Feuerwehr – Magazin

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