Abwechslungsreicher Jugendfeuerwehrtag in Schönewalde

Symbolfoto: Blaulichtreport Elbe-Elster

Schönewalde. Am Samstag, den 13.09.2025, veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Schönewalde für ihre Jugendfeuerwehren den jährlichen Jugendfeuerwehrtag. Schon am frühen Morgen gegen 08:30 Uhr trafen die Kinder und Jugendlichen aus der Jugendgruppe Schönewalde am Gerätehaus ein. Nach einer groben Einweisung in den geplanten Ablauf, machten sich die Nachwuchseinsatzkräfte mit den zur Verfügung stehenden Fahrzeugen vertraut. Zudem wurden die verschiedenen Positionen und Funktionen ausgelost, um späteren Unstimmigkeiten im Falle eines Einsatzes aus dem Weg zu gehen. Nur kurze Zeit später war es dann auch schon so weit. Gegen 09:20 Uhr wurde zum ersten Mal an diesem Tag der Alarm ausgelöst und das Stichwort „Hilfeleistung: Verkehrsunfall mit Personenschaden“ mitgeteilt. Im örtlichen Gewerbegebiet hatten die Ausbilder einen ausrangierten Pkw abgestellt, eine Puppe auf dem Fahrerplatz gesetzt und ringsum diverse Gegenstände, zum Beispiel Bretter, Warnbaken und ein Kunststofffass platziert, sodass es so aussah als wäre ein Fahrzeug in eine Baustelle gefahren. Nachdem sich die Mädchen und Jungen Zugang zum Pkw verschafft hatten, wurde die Erstversorgung durchgeführt und die dargestellte Person schließlich mittels Rettungsbrett/ Spineboards durch den Kofferraum gerettet. Selbstverständlich waren drum herum auch andere Tätigkeiten abgearbeitet worden, beispielsweise die Verkehrssicherung, die Stabilisierung des Pkw und das Sicherstellen des Brandschutzes.

Nach Rückkehr zum Gerätehaus stand schon die gemeinsame Vorbereitung des Mittagessens auf dem Plan. So galt es unter Anderem Wurst und Zwiebeln für Nudeln mit Tomatensauce zu schneiden, bevor die Betreuer das Zepter übernahmen und das Mittag frisch vor Ort kochten. Für die Kinder und Jugendlichen stand derweil noch eine Stunde Ausbildung im Themengebiet der Vegetationsbrandbekämpfung auf dem Plan. Nach einer kurzen Präsentation verschiedener Handwerkzeuge und Einsatzmittel, wurde die einfache Schlauchverlegung unter Druck auf der Wiese neben dem Gerätehaus geübt.

Am frühen Nachmittag wurde der Vorplatz des Schönewalder Gerätehauses deutlich voller an Personen und Fahrzeugen, denn es stießen die Jugendfeuerwehren aus Knippelsdorf und Stolzenhain zum Jugendfeuerwehrtag dazu. Nicht lange blieb es ruhig, denn bereits gegen 14:00 Uhr folgte der nächste Einsatz. Mit dem Stichwort „Brand: klein“ wurde das Löschgruppenfahrzeug (LF 10) aus Stolzenhain zum dortigen Waldbad alarmiert. Bereits auf der Anfahrt konnte man über dem Gelände eine leichte Rauchentwicklung wahrnehmen, Helfer aus der hiesigen Ortswehr hatten in einer großen Feuerschale ein Feuer entzündet. Aufgrund der Örtlichkeit erhöhte man das Alarmstichwort nun auf „Brand: Wald“ und so rückten nun auch die Kinder und Jugendlichen aus Knippelsdorf und Schönewalde mit den jeweiligen Einsatzfahrzeugen an. In großer Zusammenarbeit wurde ein Löschangriff über mehrere D- Rohre aufgebaut und Löschwasser aus dem Becken des Waldbades entnommen. Mittels Wärmebildkamera wurden schließlich auch die letzten Glutnester ausfindig gemacht, freigelegt und abgelöscht, sodass alle mit einem Lächeln im Gesicht wieder an das Gerätehaus nach Schönewalde zurückkehren konnten.

Nach einer kurzen Verschnaufpause bei Keksen und Getränken, starteten die Ausbilder mit ihren Schützlingen in einen weiteren Ausbildungsblock. Hierfür hatte man sich auf einen Stationsbetrieb mit drei Gruppen vorbereitet. So gab es eine Station an der die Erste Hilfe, insbesondere das Anlegen von verschiedenen Verbänden, geübt wurde. An einer weiteren Station beschäftigte man sich mit dem Thema Löschschaum: Welche Bestandteile braucht Schaum? Wie kann er ausgebracht werden? Welche Typen von Löschschaum gibt es? Schließlich konnten alle Gruppen eindrucksvoll die Schaumabgabe mit einem M4-S4-Kombischaumrohr üben. Zu guter Letzt übte man an der dritten Station verschiedene feuerwehrtypische Knoten anhand einer Saugleitung, wie sie für die Löschwasserentnahme aus einem offenen Gewässer benötigt wird. Gegen 17:00 Uhr wurde der Stationsbetrieb jedoch durch den nächsten Alarm unterbrochen. Mit dem Stichwort „Hilfeleistung: Technische Menschenrettung“ ging es für einen Großteil der Kinder und Jugendlichen in den Nachbarort Freywalde, wo es galt eine Person (auch hier wieder dargestellt durch eine Puppe), unter einem umgestürzten Baum zu befreien. Zusammen mit den Betreuern wurde die Einsatzstelle gesichert, Hebekissen in Stellung gebracht, der Baum mit Rüsthölzern unterbaut und schließlich kontrolliert angehoben, bis die Person befreit und auf ein Rettungsbrett/ Spineboard umgelagert werden konnte. Zeitgleich arbeiten die zunächst am Standort verbliebenen Kinder und Jugendlichen einen Kleinbrand, dargestellt durch einen Feuerkorb, an der Bushaltestelle der örtlichen Grundschule ab.

Nachdem alle Einsatzfahrzeuge mit den jeweiligen Besatzungen zurückgekehrt und die Gerätschaften wieder einsatzbereit gemacht wurden, gab es für Alle das Abendessen. Fleißige Eltern hatten Salate gemacht, Gemüse aufgeschnitten oder grillten direkt am Gerätehaus für alle beteiligten Personen. Nach dem Abendessen setzte man die Ausbildung im Stationsbetrieb fort, sodass die Nachwuchskräfte die Möglichkeit hatten alle drei Stationen zu besuchen.

Gegen 20 Uhr wurde zum letzten Mal für diesen Tag der Alarm für die Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehren ausgelöst. In großer Kolonne ging es mit dem Stichwort „Hilfeleistung: Vermisstensuche“ an den Rand des Waldgebietes Hörning, ganz im Norden von Schönewalde gelegen. Zum Teil auf offener Wiese, zum Teil in einem Waldstück hatten sich fünf Personen versteckt. Diese galt es nun zu finden und die Erstversorgung sowie den Transport zur Verletztensammelstelle an den Einsatzfahrzeugen durchzuführen. Stellenweise musste zudem eine technische Rettung durchgeführt werden, waren zwei der vermissten Personen doch unter einem Stapel von Paletten und Brettern eingeschlossen bzw. mit dem Bein in einer Astgabel eingeklemmt. Nachdem alle fünf verletzten Personen aufgefunden, erstversorgt und zur Sammelstelle transportiert worden waren, endete auch der Abschlusseinsatz des diesjährigen Jugendfeuerwehrtages mit allen beteiligten Kindern und Jugendlichen sowie den Betreuern.

Nach der Rückkehr zum Schönewalder Gerätehaus wurde noch gemeinsam aufgeräumt, bevor die Jugendgruppen der Ortswehren Stolzenhain und Knippelsdorf ihren Heimweg antraten. Einige der Schönewalder Kinder nutzten das Angebot und übernachteten noch im Gerätehaus. Mit einem ausgiebigen Frühstück startete man in den Sonntagmorgen, bevor die Nachtlager abgebaut wurden und die Eltern ihren Nachwuchs abholten.

Ortsjugendwart Ricardo Stolle bedankt sich bei allen beteiligten Betreuern, helfenden Eltern und Unterstützern für die gute und reibungslose Zusammenarbeit, wodurch dieser Jugendfeuerwehrtag wieder ein Höhepunkt im Jahresdienstplan wurde. (RRS)

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