Schilda (Amt Elsterland). Das mittlerweile in die Jahre gekommene Tragkraftspritzenfahrzeug mit Löschwassertank (TSF-W), der Ortswehr Schilda (gehört zum Amt Elsterland), auf VW LT-50 Basis ist mit Baujahr 1996 mittlerweile fast 30 Jahre alt. Es wurde nun durch ein neues TSF-W auf Basis eines Iveco Daily mit einem feuerwehrtechnischen Auf- und Ausbau durch die Firma Brandschutztechnik Görlitz (BTG).
Das nun außer Dienst gestellte Einsatzfahrzeug, welches zukünftig bei der Ortswehr Schadewitz einen vorhandenen Tragkraftspritzenanhänger (TSA) ersetzen und diese Ortswehr nun endlich motorisieren soll, wurde ursprünglich noch als Kleintanklöschfahrzeug (KTLF) bezeichnet, wog 5,2 Tonnen und der Aufbau des Fahrzeuges wurde von der Firma Schmitz übernommen. Eine Hochdrucklöschanlage der Firma UDOR mit einem 60m Schnellangriffsschlauch wurde aus einem fest verbauten Löschwassertank mit 750 Liter Fassungsvermögen gespeist. Anfänglich war das Fahrzeug auch mit einem hydraulischen Rettungssatz bestück, welcher jedoch aufgrund von Umstrukturierungen an die Ortswehr Rückersdorf (ebenfalls Amt Elsterland) abgegeben wurde. Ein Stromerzeuger der Firma Knurz lieferte bei Bedarf 5kVA*. Als Zusatzbeladung befanden sich Schaummittel zur Erzeugung von Löschschaum und ein Hydroschild (dient zur Erzeugung einer halbkreisförmigen Wasserwand, z.B. für Riegelstellungen) an Bord. Ein Schlauchhaspelnachläufer, bestückt mit zehn B-Druckschläuchen, dies entspricht ungefähr 200 Metern Schlauchstrecke, ergänzte noch die Beladung des Fahrzeuges. Dieser kleine Anhänger wird auch vom neuen Löschfahrzeug mit zu Brandeinsätzen gezogen werden, denn so kann die Staffelbesatzung (dies entspricht sechs Kameradinnen und Kameraden) zügig eine entsprechende B-Schlauchleitung aufbauen.
Eine zusätzliche Besonderheit des alten TSF-W war die auswechselbare Anhängerkupplung. Diese ermöglichte entweder das Anbringen eines Kugelkopfes oder einer Klaue, je nach Bedarf.

Das neue Einsatzfahrzeug wiegt ganze zwei Tonnen mehr und somit 7,2 Tonnen, welche durch einen 180PS starken Motor vorangetrieben werden. Die im Heck eingeschobene tragbare Feuerlöschkreiselpumpe der Firma Rosenbauer vom Typ Fox S, eine PFPN 10-1000, besitzt eine automatische Druckregelung und kann vom festverbauten 750 Liter Löschwassertank versorgt werden. Alternativ kann direkt aus einem offenen Gewässer oder einem Brunnen Löschwasser angesaugt werden. Der Heckgeräteraum wird durch eine Klappe verschlossen, welche bei Schlechtwetter als Witterungsschutz dienen kann. Auch ein Schnellangriff ist wieder auf dem Fahrzeug zu finden, diesmal jedoch in Form eines 30m D-Schlauches in Kombination mit einem Turbo-Twist-Strahlrohr. Der neue Stromerzeuger stammt ebenfalls von der Firma Rosenbauer und ist vom Typ RS14 Super Silent und hat mit 14kVA ordentlich an Leistung zugelegt im Vergleich zum alten Stromerzeuger. Ein Hauptgrund für die Beschaffung dieses starken Gerätes war die Errichtung eine Elektrotiefbrunnens in der Nexdorfer Straße in der Ortslage Schilda. An solchen Tiefbrunnen kann das Löschwasser nicht mit den mitgeführten Kreiselpumpen gefördert werden, da die wasserführenden Schichten zu weit unten im Boden liegen. Stattdessen ist in der Tiefe eine elektrisch angetriebene Wasserpumpe verbaut, welche dann das Löschwasser an das Tageslicht fördert. Zumeist verfügen solche Tiefbrunnen aber über keinen Anschluss an das Landstromnetz, sodass die Feuerwehr eine eigene Energiequelle mitbringen muss.
Auch neu befindet sich jetzt ein handbetätigter, pneumatischer Lichtmast am Kofferaufbau, mit dessen vier LED-Scheinwerfern die ehrenamtlichen Einsatzkräfte nun in der Lage sind Einsatzstellen zügig und ohne Inbetriebnahme des tragbaren Stromerzeugers zu beleuchten. Für den Betrieb der LED-Scheinwerfer reicht die 12V- Spannung des fahrzeugeigenen Bordnetztes aus. Weiterhin ist auf dem TSF-W der Ortswehr Schilda ein Mehrzweckzug (MZ 16) mit dem dazugehörigen Erdanker verlastet. Hiermit können beispielsweise in Schieflage geratene Fahrzeuge gegen ein Umstürzen gesichert oder Objekte gezogen werden.
Wir, das Team des Blaulichtreport Elbe- Elster, wünschen der Ortswehr Schilda allzeit gute Fahrt, stets Freude mit dem neuen Einsatzfahrzeug und immer eine gesunde Heimkehr von allen Übungen und Einsätzen. (DT/ RRS)
* Die Einheit KiloVoltAmpere, kurz kVA, wird häufig bei der Angabe der elektrischen Leistung von Stromerzeugern verwendet. Keinesfalls darf KiloVoltAmpere mit Kilowatt (kW) gleichgesetzt werden, denn in kVA bezeichnet die Scheinleistung. Diese setzt sich aus der nutzbaren Leistung (Wirkleistung) und der nicht nutzbaren Leistung (Blindleistung) zusammen. Wieviel kW in 1 kVA stecken, wird durch den sogenannten Leistungsfaktor angegeben. Liegt dieser beispielsweise bei 80%, so erzeugt ein Stromerzeuger mit 1 kVA Scheinleistung lediglich eine nutzbare elektrische Leistung von 0,8 kW.