Rückersdorf. Am 07. und 08. Oktober übten einige Ortswehren der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Doberlug-Kirchhain und die Ortswehr Rückersdorf in einem von der Wohnungsgesellschaft Doberlug-Kirchhain zur Verfügung gestelltem Wohnblock in der Ortslage Rückerdorf, welcher demnächst abgerissen werden soll. Dabei galt das Hauptaugenmerk auf Techniken und Taktiken die bei einem Gebäudebrand egal ob im Einfamilien- oder Mehrfamilienhaus oder in einem Industriebau benötigt werden.
So gestalteten die Rückersdorfer Kameradinnen und Kameraden an ihrem Samstag mehrere Stationen, wo unter Anderem tragbare Leitern (insbesondere die vierteilige Steckleiter und die dreiteilige Schiebleiter) in Stellung gebracht wurden, das Schlauchmanagement im Treppenhaus als Vorbereitung für einen Innenangriff geübt wurde und einen Treppenaufgang, welcher zuvor mit einer Nebelmaschine vernebelt wurde, durch maschinelle als auch hydraulische Ventilation „entraucht“ wurde. Bei Letzterem kamen sowohl ein Drucklüfter als auch das Hohlstrahlrohr zum Einsatz. Seitens der Rückersdorfer Wehr waren mehr als 20 Einsatzkräfte involviert, wie die Ortswehr mitteilte.
Am Freitagabend zuvor waren die Kameradinnen und Kameraden der Stadt Doberlug-Kirchhain zu Gast. Auch hier wurden verschieden Techniken und Taktiken beim Vorgehen zu einem Wohnungsbrand geübt. Vom Schaffen eines Zuganges zur Nutzungseinheit, über den Löschvorgang mit Hohlstrahlrohren, die Suche nach vermissten Personen und deren anschließender Rettung bis hin zur Entrauchung von Wohnungseinheiten, wurde auch hier ein breites Spektrum an Maßnahmen abgebildet.
Da, wie bereits geschrieben, das Gebäude demnächst abgerissen werden soll, nutzte man die Chance viele Varianten der Türöffnung auszubilden. Dies kann schadarm mittels Türöffnungswerkzeug erfolgen, aber auch zerstörend beispielsweise durch den Einsatz eines Haaligan Tools.
Auch der Zugang zu den verschiedenen Nutzungseinheiten durch das Anleitern mit tragbaren Leitern auf den jeweiligen Balkon unter Atemschutz wurde trainiert.
Für den Innenangriff unter Atemschutz wurden zwei verschiedene Szenarien geübt. Szenario Eins war die Menschenrettung im Keller bei einem angenommenen Brand. Hierfür wurde der Keller komplett verraucht, sodass der Angriffstrupp sich nur auf seinen Tastsinn verlassen konnte. Technische Unterstützung gab hier die Wärmebildkamera.
Für Szenario Zwei wurde das Vorgehen bei einem fiktiven Zimmerbrand geübt. Auch hier lag das Hauptaugenmerk auf dem Schlauchmanagment, welches bei ordentlicher Anwendung die Arbeit des Angriffstrupps erleichtern kann. Um das Vorgehen realistischer zu gestalten, erfolgte die Kommunikation über Sprechfunkverkehr.
Abschließend wurde noch das richtige Belüften und Entrauchen von Wohnungseinheiten gezeigt. Hierfür ist unter Anderem die richtige Positionierung des Lüfters ausschlaggebend, der erzeugte Luftstrom muss die gesamte Öffnungsfläche abdecken, sowie eine geeignete Abluftöffnung, welche ca 1,5-fach größer sein soll wie die Zuluftöffnung.
Die beteiligten Ortswehren bedanken sich recht herzlich bei der Wohnungsgesellschaft Doberlug-Kirchhain für das zur Verfügung stellen des Wohnblocks. So eine Chance für die regelmäßig notwendige Aus- und Fortbildung ist selten, wenngleich notwendig und sehr wertvoll. (DT/RRS)