Wahrenbrück. Am vergangenen Samstag, den 11.06.2022, fand im Gerätehaus der Ortswehr Wahrenbrück sowie in einem Waldstück Richtung Zinsdorf eine Ausbildung zum Thema Brandbekämpfung bei Wald- und Vegetationsbränden statt. Federführend in Planung und Ausbildung war der Kamerad Christian Burkhardt aus Wahrenbrück. Die teilnehmenden Kameradinnen und Kameraden kamen aus den Ortswehren Marxdorf, Winkel, Saxdorf und Wahrenbrück. Hinzu kamen noch drei Kameraden aus Neuburxdorf. An Fahrzeugtechnik standen somit ein Löschgruppenfahrzeug (LF), zwei Tragkraftspritzenfahrzeuge- Wasser (TSF-W), ein Mannschaftstransportwagen mit Tragkraftspritzenanhänger (MTW+TSA) und ein SW 2000- Trupp zur Verfügung.
Am Morgen begann man zunächst mit einer theoretischen Einheit. So erläuterte man den Einsatzkräften zunächst die Grundlagen und die Funktionsweise von Kreisregnern für den Feuerwehrdienst (hiervon stehen bei der Ortswehr Maasdorf insgesamt zwölf Stück bereit). Hieran schloss sich das Themengebiet Wasserversorgung an. Insbesondere die sogenannte lange Wegstrecke, welche häufig bei Wald- und Vegetationsbränden Verwendung findet, wurde durch den Kreisausbilder für Maschinisten für Löschfahrzeuge, den Kameraden Olaf Keilhauer, erläutert. Auch besichtigte man gemeinsam den Schlauchwagen, welcher bei der Ortswehr Neuburxdorf stationiert ist. Auf diesem Fahrzeug ist ein Großteil der benötigten Ausrüstung für eine lange Wegstrecke verlastet, allen voran die insgesamt 2000 Meter B- Druckschlauch, wovon 1800 Meter gekuppelt in großen Kassetten auf der Ladefläche mitgeführt werden, sodass diese während der Fahrt ausgelegt werden können.
Nach dem gemeinsamen Frühstück verlegte man mit allen Fahrzeugen in ein Waldstück an der Ortsverbindungsstraße Wahrenbrück- Zinsdorf, wo nun der praktische Teil der Ausbildung stattfand. Dieser startete mit der Präsentation der Kreisregner im Betrieb. Hierzu wurden zwei Stück in einem Abstand von ca 25 Metern Entfernung aufgebaut und vom LF Wahrenbrück durch einen Saugbrunnen mit Löschwasser versorgt. Im Vorfeld hatte der Ausbilder Christian Burkhardt mehrere Regenmesser im Waldstück verteilt. Nach guten zwei Stunden Laufzeit konnten so ca 10 Liter je Quadratmeter (diese Messbecher wurden nur durch einen Regner abgedeckt) bzw ca 20 Liter je Quadratmeter (überlappender Bereich beider Regner) gemessen werden.
Zeitgleich während die Kreisregner ihre Arbeit verrichteten, diese sind im laufenden Betrieb sehr personalsparsam, da lediglich eine kleine Mannschaft benötigt wird um die Feuerlöschkreiselpumpe(n) und die Anlage zu überwachen, setzte der Kreisausbilder Olaf Keilhauer seine Ausbildung zum Thema der langen Wegstrecke fort. Durch die anwesenden Kameradinnen und Kameraden wurde eine Schlauchleitung vom LF Wahrenbrück zum TSF-W Marxdorf und TSF-W Winkel gelegt. Als Endverbraucher für das geförderte Löschwasser installierte man unter Anderem einen Befehlsmonitor. Insbesondere die Maschinisten waren nun gefordert, die Ausgangsdrücke ihre jeweiligen Feuerlöschkreiselpumpe anzupassen an den sich verändernden Volumenstrom.
Da das Hauptaugenmerk an diesem Ausbildungstag auf der Arbeit der direkt in der Brandbekämpfung tätigen Kameradinnen und Kameraden lag, war der nächste Schwerpunkt auf dem „Pump and Roll- Verfahren“. Zu Deutsch bedeutet dies ein zeitgleiches pumpen von Wasser und fahren des Fahrzeuges. Die Tragkraftspritzenfahrzeuge- Wasser, wie sie in den Ortswehren Marxdorf und Winkel genutzt werden, verfügen über diese Funktion, den hier ist die Feuerlöschkreiselpumpe entnehmbar und somit nicht baulich an den Fahrzeugmotor gekoppelt. Bei größeren Löschfahrzeugen hingegen sieht dies schon anders aus, hier ist eine spezielle Getriebekonfiguration notwendig.
Durch die Wasserabgabe während der langsamen Fahrt des Einsatzfahrzeuges ist es möglich, mehrere hundert Meter Feuersaum zügig abzulöschen, eine wassersparende aber effiziente Löschmittelabgabe vorausgesetzt. So kann bereits eine ersteintreffende Ortswehr mit beispielweise einem TSF-W und einem Löschwasservorrat von 500 bis 750 Litern die Flammen in ihrer Ausbreitung stoppen.
Hierfür wurden den Kameradinnen und Kameraden mehrere Varianten aufgezeigt, wie dies umgesetzt werden kann. Auch das Legen einer Schaumbarriere mittels einer Mittelschaumpistole ist grundsätzlich möglich.
Den Abschluss der praktischen Übungen bildete ein Demonstrationsvergleich zwischen den altbekannten Storz C- Strahlrohren und einem Storz D- Strahlrohr. Hierzu wurde ein Haufen Äste und Reisig aufgestapelt und entzündet. Im Vorfeld hatte man um das Brennmaterial einen Schaumgürtel gelegt, sodass dessen schützende Wirkung auch gut gezeigt werden konnte. Nun konnten sich die anwesenden Kameradinnen und Kameraden selbst von den Vorteilen eines leichteren Storz D- Strahlrohres in der Brandbekämpfung überzeugen.
Nachdem alle Stationen und Schlauchleitungen zurückgebaut worden waren, verlegte man zurück zum Gerätehaus der Ortswehr Wahrenbrück. Hier gab es neben einer abschließenden Auswertung des Tages noch für Alle eine warme Mahlzeit aus der Gulaschkanone. (RRS)