Kleiner Fehler sorgt für großen Gefahrstoffeinsatz

Symbolfoto: Blaulichtreport Elbe-Elster (DT)

Finsterwalde. Am späten Vormittag des 13. Septembers 2023, gegen 11 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Finsterwalde zu einem Gefahrstoffeinsatz alarmiert. Nach einer ersten Lageerkundung stand fest, dass es tatsächlich zu einem Unfall im Umgang mit einem Gefahrstoff gekommen war. In einem Betrieb hatte ein Mitarbeiter eines Transportunternehmens versehentlich ca. zwei Tonnen gelöschten Kalk in einen Behälter mit schätzungsweise 18 bis 20 Tonnen 33%-ige Salzsäure gepumpt. Hierdurch wurde eine heftige, exotherme Reaktion ausgelöst.
Wie der Einsatzleiter, Andy Hoffmann, gegenüber Blaulichtreport Elbe-Elster mitteilte, wurde aufgrund der brisanten aber doch anfangs unklaren Lage die gesamte Gefahrstoffeinheit* des Landkreises Elbe-Elster nachalarmiert sowie umgehend Kontakt zum Fachberater für Gefahrstofflagen Alexander Trenn aufgenommen. Desweiteren wurden gefährdete Bereiche um die Einsatzstelle herum geräumt.
Eine weitere Lageerkundung ergab, dass sich die Außenhaut des Behälters auf ca. 60 Grad Celsius erwärmt hatte sowie starke Deformationen an den Entlüftungsleitungen des Behälters sichtbar waren. Ein Austritt von Gefahrstoffen konnten glücklicherweise nicht festgestellt werden.
Die Temperatur der Außenhaut des Behälters wurde durch Einsatzkräfte regelmäßig überprüft. Gemeinsam mit dem Fachpersonal des Anlagenbetreibers konnte ermittelt werden, dass die Neutralisationsanlage am Ende der Entlüftungsleitungen noch intakt und funktionsfähig war. Somit konnte davon ausgegangen werden, dass zu keiner Zeit gefährliche Stoffe in die Umwelt austreten konnten.
Durch den Einsatzleiter wurde der betroffene Betriebsbereich wieder an den Anlagenbetreiber übergeben, mit der Bedingung, dass die Temperatur des Behälters als auch die Funktion der Neutralisationsanlage stündlich kontrolliert werden, bis alle Werte wieder im Normalbereich sind.
Wie Andy Hoffmann gegenüber Blaulichtreport Elbe-Elster weiter mitteilte, befanden sich zwischenzeitlich über 80 Einsatzkräfte, größtenteils ehrenamtliche Kameradinnen und Kameraden, an der Einsatzstelle. Hierzu zählten unter anderem der Rettungsdienst des LK-EE mit mehreren Fahrzeugen, der Kreisbrandmeister und ein Stellvertreter, die Landespolizei und natürlich die Freiwillige Feuerwehr mitsamt der Gefahrstoffeinheit.
Gegen 15:00 Uhr wurde der Einsatz für beendet erklärt. (RRS)

  • Die Gefahrstoffeinheit im Landkreis Elbe-Elster ist eine Zusammenstellung von Spezialfahrzeugen und speziell ausgebildeten Kameradinnen und Kameraden aus den Freiwilligen Feuerwehren, welche bei Unglücksfällen mit Gefahrstoffen zum Einsatz kommt.
    Ihr gehören ein CBRN-Erkundungskraftwagen, stationiert bei der Ortswehr Schönborn; ein Gerätewagen Gefahrgut, stationiert bei der Ortswehr Elsterwerda; ein Gerätewagen Dekontamination Personen, stationiert bei der Ortswehr Herzberg; sowie als Führungsfahrzeug ein Einsatzleitwagen 1, stationiert bei der Ortswehr Finsterwalde Mitte an. Hinzu kommen die Ortswehren Rückersdorf, Bad Liebenwerda und Finsterwalde Mitte mit je einem Löschgruppenfahrzeug.

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