Massen. „Kaum zu glauben, wie schnell zwei Jahre vergehen können. Als im August 2022 die damaligen Neuntklässler der Grund- und Oberschule Massen mit dem Feuerwehr-Unterricht im Wahlpflichtbereich begannen, waren die Übungen und Lerninhalte für viele noch Neuland. Bis auf einige Wenige, die sich bereits in der Jugendfeuerwehr engagierten, gab es kaum Berührungspunkte. Und so standen Themen wie „Welche Aufgaben hat die Feuerwehr?“, „Welche Ausrüstungsgegenstände und Geräte gibt es?“ und auch ganze Themenblöcke zum Beispiel zu Erster Hilfe auf dem Stundenplan. Für die zehnten Klassen neigt sich die Schulzeit nun langsam dem Ende zu und so standen vor kurzem auch die Abschlussprüfungen im Fach Feuerwehr an. Während es in der schriftlichen Prüfung galt, die Theorie aufs Papier zu bringen, wurden bei der praktischen Prüfung die gelernten Inhalte in einer realistischen Übung abgefragt. Auf dem Verkehrsübungsplatz in Massen, der von der Kreisverkehrswacht Elbe-Elster e.V. dankenswerterweise kostenfrei zur Verfügung gestellt wurde, hatten die Ausbilder zwei anschauliche Einsätze inszeniert: ein Verkehrsunfall mit einer verletzten Person und auslaufendem Öl sowie ein Gebäudebrand, der gelöscht werden musste. In zwei Gruppen zu jeweils 7 Leuten rückten die Prüflinge zu ihren Einsätzen aus. Die anfängliche Aufregung war zu spüren, wodurch sich auch der eine oder andere kleine Fehler einschlich. Grobe Schnitzer blieben jedoch aus, sodass sich alle Schülerinnen und Schüler über sehr gute bis ausreichende Ergebnisse und damit über die bestandene Prüfung freuen konnten. Und nicht nur das Schulfach gilt als bestanden. Auch die Prüfungen zum Truppmann Teil I und II wurden somit erfolgreich absolviert. Mit dieser Grundausbildung in der Tasche können sie ab einem Alter von 16 Jahren aktiv am Einsatzgeschehen der Feuerwehren teilnehmen.
Während die einen bereits bestanden haben, arbeiten die anderen noch zielstrebig darauf hin. Die Feuerwehrschülerinnen und -schüler der neunten Klasse sind mit dem Abschluss der Erste-Hilfe-Übung ihrem Ziel ebenfalls näher gekommen. In den vergangenen Wochen absolvierten die Jugendlichen mit der großen Unterstützung durch das DRK einen Ersthelfer-Kurs, der kürzlich in einer unangekündigten Übung endete. Drei Mitarbeiterinnen der Amtsverwaltung hatten sich als „Unfallopfer“ zur Verfügung gestellt und so galt es für die Mädchen und Jungen einen Treppensturz, einen Autounfall und einen Unfall durch herabfallende Bierbänke zu versorgen. Kleine Schwierigkeit bei allen drei Szenarien: neben einer offensichtlichen Wunde gab es jeweils noch eine „versteckte“ Verletzung. So mussten die Ersthelfer in der Interaktion mit dem Opfer beispielsweise herausfinden, dass der Autounfall die Folge eines Herzinfarktes war und das bei ihrer Versorgung entsprechend berücksichtigen. Im Anschluss wurden die Übungen gemeinsam ausgewertet, sodass jede Gruppe auch die Aufgaben der anderen nachvollziehen konnte. Alle Schülerinnen und Schüler waren sich dabei einig, dass sie nach einem ersten kurzen Schreck recht schnell in die Situation hineingefunden und als Gruppe gut funktioniert hätten. Auch Amtsbrandmeister Oliver Ittner und Lehrer Alexander Hartnick zeigten sich erfreut über das schnelle und weitgehend richtige Handeln ihrer Schüler. Ein erster Schockmoment sei ganz normal. „Wichtig ist, dass man einfach macht und hilft. Dann läuft vieles auch richtig“, sagt Oliver Ittner.“ (Sarah Große, Redaktion AKE)
Ergänzend sagte der Amtsbrandmeister Oliver Ittner gegenüber Blaulichtreport Elbe-Elster, dass er es jedem interessierten Schulträger anbietet, welcher auch überlegt ein solches Angebot für seine Schülerinnen und Schüler zu schaffen, gerne Kontakt aufzunehmen und Erfahrungen auszutauschen.