Neue Ausbilder für die Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis

Wünsdorf. Nach intensiver Planung und Vorbereitung haben im November diesen Jahres 16 engagierte Kameradinnen und Kameraden aus verschiedenen Kommunen des Landkreises Elbe-Elster einen extra für den Landkreis Elbe-Elster aufgelegten Lehrgang zum Thema „Ausbilder der Feuerwehr“ erfolgreich abgeschlossen. Der Lehrgang fand am Standort der Landesschule und Technischen Einrichtung für Brand- und Katastrophenschutz (LSTE) in Wünsdorf statt.
Die Teilnehmer stammen aus den Gemeinden Herzberg, Schlieben, der Verbandsgemeinde Liebenwerda, Plessa, dem Elsterland und Schönewalde. Diese Fortbildung ermöglicht den Kameraden und Kameradinnen nun, in ihren Heimatwehren oder nach angemessener Probezeit, Einarbeitung und dem erfolgreichen Abschluss weiterer Fachlehrgänge auch auf Kreisebene Ausbildungen durchzuführen. Die verschiedenen Fachbereiche, darunter Atemschutzgeräteträger, Truppführer, Maschinisten für Löschfahrzeuge und Hubrettungsgeräte sowie Sprechfunker, bieten zahlreiche Möglichkeiten zur aktiven Mitgestaltung.

Foto: KBM Steffen Ludewig


Im Laufe dieses Jahres konnten zusätzlich vier Führungskräfte aufgrund ihrer beruflichen Qualifikation als Ausbilder der Feuerwehr anerkannt werden. Das Ausbilderteam der Landesschule lobte die Teilnehmer für ihre hohe Motivation und Lehrbefähigung.
Die Erwartung ist, dass die Absolventen des Lehrgangs sukzessive die verschiedenen Fachbereiche stärken und unterstützen werden. Die erworbenen Lernmethoden sollen dabei in die laufenden Trainings integriert werden. Es ist besonders hervorzuheben, dass all diese Kameraden ehrenamtlich tätig sind.


Das Team des Kreisbrandmeisters (KBM) möchte sich an dieser Stelle herzlich bei allen Beteiligten für die Durchführung des speziellen Lehrgangs und das Engagement der Feuerwehrangehörigen zur Qualifikation bedanken. Diese Fortbildung trägt dazu bei, die Sicherheit und Effizienz der Feuerwehren im Landkreis Elbe-Elster nachhaltig zu stärken. (KBM Steffen Ludewig)

Neues Löschgruppenfahrzeug mit viel Technik

Crinitz. Die Kameradinnen und Kameraden der Ortswehr Crinitz (Freiwillige Feuerwehr des Amtes Kleine Elster) konnten sich jüngst über ein werksneues Löschgruppenfahrzeug LF10 freuen. Dabei handelt es sich um MAN Fahrgestell mit einem feuerwehrtechnischen Auf- und Ausbau durch die Firma Empl, welche unter Anderem einen Standort in Zahna-Elster (Sachsen-Anhalt) betreibt.

Foto: Blaulichtreport Elbe-Elster

Neben der per Norm festgelegten Beladung für eine Löschgruppe (dies sind insgesamt neun Einsatzkräfte) wie beispielsweise Saug- und Druckschläuchen, umluftunabhängigen Atemschutzgeräten mit Zubehör, einer vierteiligen Steckleiter, verschiedenen Hand- und Grobwerkzeugen, Strahlrohren und vielen Dingen mehr, besitzt das neue LF10 eine Beladung, welche auch den Einsatz bei Technischen Hilfeleistungen mittlerer Größe, beispielsweise nach Verkehrsunfällen, ermöglicht. So sind unter Anderem hydraulische Rettungsgeräte (Schere, Spreizer, Rettungszylinder; allesamt auf Akku-Basis), ein Abstützsystem für Kraftfahrzeuge und auch tragbare Beleuchtungseinheiten auf Akku-Basis verlastet. Hinzu kommen weitere Ausrüstungsgegenstände wie eine dreiteilige Schiebleiter, mit welcher Personen aus bis zu zwölf Metern Höhe gerettet werden können, ein Mehrgasmessgerät, eine Wärmebildkamera, ein elektrisch betriebenes Belüftungsgerät auf Akku-Basis und auch D-Schlauchmaterial für die Vegetationsbrandbekämpfung. Abgerundet wird das Ganze durch einen 14 kVA Stromerzeuger, welcher u.A. zum Betrieb von Tiefbrunnen vorgesehen ist.

Da das neue LF 10 namensgebend nicht nur für die Technische Hilfeleistung gedacht ist, sind natürlich auch zahlreiche Ausstattungsmerkmale auf einen schlagkräftigen Einsatz im Rahmen der Brandbekämpfung ausgelegt. Besonders zu erwähnen sind hier die festeingebaute Feuerlöschkreiselpumpe im Heck des Fahrzeuges mit 2000 Litern je Minute Förderstrom bei 10 bar Pumpenausgangsdruck und ein Löschwasservorratsbehälter für insgesamt 2000 Liter, welcher aber elektronisch auf 1920 Liter nutzbare Füllmenge begrenzt ist. All diese Dinge bringen natürlich ordentlich Gewicht mit, sodass das neue Löschgruppenfahrzeug insgesamt 14 Tonnen Gesamtmasse auf die Waage bringt.

Foto: Blaulichtreport Elbe-Elster (KT)

Von den ersten Ideen und Planungen bis hin zur kürzlich erfolgten Auslieferung dauerte es ungefähr vier Jahre, wobei diese Zeit durch Liefer- und Produktionsprobleme und das Warten auf Entscheidungen bezüglich möglicher Förderungen in die Länge gezogen wurde.

Die Gesamtkosten für das neue Einsatzfahrzeug für die Crinitzer Kameradinnen und Kameraden belaufen sich auf ca 400.000€, wobei ca. 100.000€ allein auf die feuerwehrtechnische Beladung entfallen. Die Kosten trägt das Amt Kleine Elster als Träger des Brandschutzes komplett allein, da keine Förderungen für dieses Fahrzeug gewährt wurden.

Das bisherige Löschfahrzeug der Ortswehr, ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit Löschwasservorratsbehälter (TSF-W), wechselt ab sofort zur Ortswehr Schacksdorf, um dort ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) abzulösen.

Wir, das Team des Blaulichtreport Elbe-Elster, wünschen den Kameradinnen und Kameraden der Ortswehr Crinitz Alles Gute zum neuen Einsatzfahrzeug und stets eine sichere und unfallfreie Heimkehr von allen Einsätzen und Übungen.

(RRS)

Einsatzübung als Test für Einsatzkräfte und Abläufe

Großbahren. Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Sonnewalde veranstaltete für ihre Kameradinnen und Kameraden eine groß angelegte Einsatzübung. Insgesamt waren 66 Einsatzkräfte fast aller Ortswehren im Einsatz. Einzig die Ortswehren Sonnewalde und Münchhausen waren nicht im Einsatz, um den Grundschutz im Gebiet sicherzustellen.

Foto: Freiwillige Feuerwehr Stadt Sonnewalde

Bei der Einsatzübung, angenommen wurde ein Gebäudebrand in einer ehemaligen Milchviehanlage mit mehreren, vermissten Personen. Der Auftrag, diese Personen zu finden und zu retten sowie im weiteren Verlauf des Einsatzes das Feuer zu löschen, galt den insgesamt 19 anwesenden Atemschutzgeräteträgern.

Das für die Löscharbeiten benötigte Löschwasser musste von zwei verschiedenen Löschwasserentnahmestellen über zwei Schlauchleitungen (ca. 100m und ca. 500m entfernt) herangeschafft werden.

Die fachliche Beobachtung der vorgenommenen Maßnahmen erfolgte durch den Stadtbrandmeister der Stadt Sonnewalde, den Kameraden Guse, und durch drei weitere Einsatzkräfte mit Zugführerqualifikation. Seitens der politischen Führung waren der Bürgermeister, Herr Freitag, und der Ordnungsamtsleiter, Herr Wild, anwesend.

Foto: Freiwillige Feuerwehr Stadt Sonnewalde

Nach Ende der Einsatzübung gab es für alle anwesenden Einsatzkräfte zunächst eine kleine Stärkung dann im Anschluss eine Auswertung. Viele Dinge hätten gut geklappt, jedoch gab es auch einige Punkte, an denen noch gearbeitet werden muss. Grundsätzlich sind sich aber alle Führungskräfte einig, dass Einsatzübungen ein gutes Mittel sind, um die Einsatzkräfte für den Ernstfall zu testen und auch Abläufe und Gerätschaften auf die Probe zu stellen. Defizite, welche aufgetreten sind, können nun in der regelmäßigen Ausbildung gezielt angegangen werden. (RRS)

Übergabe Mannschaftstransportfahrzeug an die Jugendfeuerwehr Elsterwerda.

Elsterwerda. Am 28.10.2023 wurde ein neues Mannschaftstransportfahrzeug (MTW) offiziell an die Jugendfeuerwehr der Ortswehr Elsterwerda übergeben.
Im Mai 2023 wurde das Fahrgestell, ein Renault Trafic, durch das Autohaus Lehmann an die Stadtverwaltung Elsterwerda ausgeliefert. Das Fahrzeug wurde dann durch die Firma Elsterwerbung Elsterwerda komplett in rot foliert und beklebt. Das Design hat der Herr Wiedemann speziell für diese Verwendung entworfen, sodass dies ein Unikat ist. Zentrale Themenbereiche des Designs waren die Jugendfeuerwehr und die Elster, wie sie auch im Stadtwappen vorhanden ist.

Durch den Feuerwehrverein Elsterwerda konnte die Sondersignalanlage gesponsert werden, sodass das Fahrzeug in Doppelfunktion auch als Einsatzfahrzeug nutzbar ist. Den Umbau zum Einsatzfahrzeug haben dann die Kameraden in Eigenleistung vollzogen. Dieses hat ca. 40 Stunden in Anspruch genommen.
Das Fahrzeug wird als Transportfahrzeug für die Jugendfeuerwehr und für die Einsatzkräfte verwendet.

Foto: FF Elsterwerda

Als kleine Überraschung überreichte Herr Rose, vom Autohaus Renault-Lehmann einen Gutschein für die Jugendfeuerwehr in Höhe von 500€ – ganz herzlichen Dank für diese großzügige Geste.

Ein großer Dank geht an die Stadtverwaltung Elsterwerda, das Autohaus Renault Lehmann Elsterwerda, Elsterwerbung inklusive Herrn Wiedemann die das Genannte überhaupt erst ermöglicht haben. (DW)

Foto: FF Elsterwerda

Dem Nachwuchs den Einsatzalltag näherbringen

Bad Liebenwerda. Kurz vor den diesjährigen Herbstferien startete die Jugendfeuerwehr der Ortsfeuerwehr Bad Liebenwerda der Verbandsgemeinde Liebenwerda vom 7.10.2023 zum 8.10.2023 mit dem ,,Berufsfeuerwehrtag“. Dienstbeginn war Samstag um 8 Uhr und das geplante Dienstende am Sonntag um 10 Uhr. Die Kinder und Jugendlichen sollten hierbei einen kleinen Einblick in den Berufs- und Einsatzalltag einer Berufsfeuerwehr erhalten. Die Organisation und Planung erfolgten durch die Jugendwarte bereits ein halbes Jahr im Voraus.

Ziel ist es, dem Feuerwehrnachwuchs das Einsatzgeschehen, aber auch ein besseres Gruppengefühl zu vermitteln und die Jungkameraden somit besser auf die Arbeit in der Einsatzabteilung vorzubereiten.

Durch die Begrüßung des Verbandsgemeindewehrführers Mathias Bauer und der Verbandsgemeindebürgermeisterin Claudia Sieber wurde der Berufsfeuerwehrtag offiziell eröffnet.

Foto: FF VG Liebenwerda

Nicht lange, und der erste Alarm lief ein. Gemeldet war eine „Ölspur“ auf dem Wirtschaftsweg hinter der Firma Osterhuber. Unter fachkundiger Anleitung der Jugendwarte konnte diese schnell beseitigt werden.

Nach jedem Einsatz werden dann die Fahrzeuge und benutzen Gegenstände gereinigt und die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt.

Bei den nachfolgenden Einsätzen wurden dann Szenarien wie ein Brandeinsatz, eine Technische Menschenrettung, eine eingelaufene BMA mit anschließendem Brandgeschehen inszeniert und erfolgreich durch die Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehr abgearbeitet.

Das Highlight an dem Tag war ein Hilfeleistungseinsatz Kommunal, bei welchem unter Einbezug der Rettungshundestaffel zwei vermisste Personen im Wald bei Wahrenbrück gesucht werden mussten. Anschließend liefen die Kinder und Jugendlichen noch unter Begleitung der Ortsjugendwarte über Winkel zum Rothsteiner Felsen, von wo aus dann Alle nach einer kleinen Stärkung wieder gemeinsam ins Gerätehaus zurückversetzten.

Foto: FF VG Liebenwerda

Der, für alle erfolgreiche Berufsfeuerwehrtag, endete am Sonntag circa 10 Uhr nach dem gemeinsamen Frühstück und Wiederherstellen der Grundordnung mit einer durchweg positiven Auswertung durch die Jugendwarte und Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Unser Dank gilt: der Verbandsgemeinde Liebenwerda, der Firma Landschaftsgartenbau Sybille Jakober, der Kriminalpolizei Brandenburg, der DRK Rettungshundestaffel Bad Liebenwerda, den Mineralquellen Bad Liebenwerda, AR Trading GmbH und der Firma Holzzentrum Theile.

(Pressemitteilung der Verbandsgemeinde Liebenwerda)

Strohballenmiete abgebrannt

Gemeinde Sallgast, Ortslage Zürchel. Am Samstag, den 30.09.2023 gegen 16:50 Uhr wurden die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren des Amtes Kleine Elster und der Stadt Finsterwalde mit dem Stichwort Brand: Fläche zu einer brennenden Strohballenmiete nahe der Ortslage Zürchel alarmiert. Schon von Weitem waren die Flammen der in Vollbrand stehenden Miete sichtbar.

Anfänglich ließ Einsatzleiter Oliver Ittner, Amtsbrandmeister des Amtes Kleine Elster, durch einen Teleskoplader Material vom brennenden Haufen entfernen, jedoch musste diese Aktion abgebrochen werden, da die einzig verfügbare Hydrantenleitung dauerhaft zu wenig Wasser zum Schutz des Teleskopladers brachte.

Foto: Freiwillige Feuerwehr Amt Kleine Elster

In gemeinsamer Absprache mit dem betroffenen Agrarbetrieb und dem Kreisbrandmeister wurde, insbesondere in Hinblick auf die bevorstehende Nacht und den Aufwand die ca. 40×10 Meter große Strohballenmiete vollständig abzulöschen, entschieden diese kontrolliert abbrennen zu lassen.
Die nächstgelegene Ortschaft war ca. 400 Meter entfernt, zudem zog der Agrarbetrieb mittels Scheibegge noch einen Schwarzstreifen ringsherum, sodass die Gefahr einer Ausbreitung als äußerst gering eingeschätzt wurde. Über die Nacht wurde eine Brandwache gestellt, sodass ein Großteil der Einsatzkräfte wieder abrücken konnte. Die Polizei konnte im Rahmen ihrer ersten Ermittlungen vor Ort zwei minderjährige Tatverdächtige ermitteln. Den Sachschaden schätzt man auf ca. 30.000 Euro. (RRS)

Kleiner Fehler sorgt für großen Gefahrstoffeinsatz

Finsterwalde. Am späten Vormittag des 13. Septembers 2023, gegen 11 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Finsterwalde zu einem Gefahrstoffeinsatz alarmiert. Nach einer ersten Lageerkundung stand fest, dass es tatsächlich zu einem Unfall im Umgang mit einem Gefahrstoff gekommen war. In einem Betrieb hatte ein Mitarbeiter eines Transportunternehmens versehentlich ca. zwei Tonnen gelöschten Kalk in einen Behälter mit schätzungsweise 18 bis 20 Tonnen 33%-ige Salzsäure gepumpt. Hierdurch wurde eine heftige, exotherme Reaktion ausgelöst.
Wie der Einsatzleiter, Andy Hoffmann, gegenüber Blaulichtreport Elbe-Elster mitteilte, wurde aufgrund der brisanten aber doch anfangs unklaren Lage die gesamte Gefahrstoffeinheit* des Landkreises Elbe-Elster nachalarmiert sowie umgehend Kontakt zum Fachberater für Gefahrstofflagen Alexander Trenn aufgenommen. Desweiteren wurden gefährdete Bereiche um die Einsatzstelle herum geräumt.
Eine weitere Lageerkundung ergab, dass sich die Außenhaut des Behälters auf ca. 60 Grad Celsius erwärmt hatte sowie starke Deformationen an den Entlüftungsleitungen des Behälters sichtbar waren. Ein Austritt von Gefahrstoffen konnten glücklicherweise nicht festgestellt werden.
Die Temperatur der Außenhaut des Behälters wurde durch Einsatzkräfte regelmäßig überprüft. Gemeinsam mit dem Fachpersonal des Anlagenbetreibers konnte ermittelt werden, dass die Neutralisationsanlage am Ende der Entlüftungsleitungen noch intakt und funktionsfähig war. Somit konnte davon ausgegangen werden, dass zu keiner Zeit gefährliche Stoffe in die Umwelt austreten konnten.
Durch den Einsatzleiter wurde der betroffene Betriebsbereich wieder an den Anlagenbetreiber übergeben, mit der Bedingung, dass die Temperatur des Behälters als auch die Funktion der Neutralisationsanlage stündlich kontrolliert werden, bis alle Werte wieder im Normalbereich sind.
Wie Andy Hoffmann gegenüber Blaulichtreport Elbe-Elster weiter mitteilte, befanden sich zwischenzeitlich über 80 Einsatzkräfte, größtenteils ehrenamtliche Kameradinnen und Kameraden, an der Einsatzstelle. Hierzu zählten unter anderem der Rettungsdienst des LK-EE mit mehreren Fahrzeugen, der Kreisbrandmeister und ein Stellvertreter, die Landespolizei und natürlich die Freiwillige Feuerwehr mitsamt der Gefahrstoffeinheit.
Gegen 15:00 Uhr wurde der Einsatz für beendet erklärt. (RRS)

  • Die Gefahrstoffeinheit im Landkreis Elbe-Elster ist eine Zusammenstellung von Spezialfahrzeugen und speziell ausgebildeten Kameradinnen und Kameraden aus den Freiwilligen Feuerwehren, welche bei Unglücksfällen mit Gefahrstoffen zum Einsatz kommt.
    Ihr gehören ein CBRN-Erkundungskraftwagen, stationiert bei der Ortswehr Schönborn; ein Gerätewagen Gefahrgut, stationiert bei der Ortswehr Elsterwerda; ein Gerätewagen Dekontamination Personen, stationiert bei der Ortswehr Herzberg; sowie als Führungsfahrzeug ein Einsatzleitwagen 1, stationiert bei der Ortswehr Finsterwalde Mitte an. Hinzu kommen die Ortswehren Rückersdorf, Bad Liebenwerda und Finsterwalde Mitte mit je einem Löschgruppenfahrzeug.

Schwerer Verkehrsunfall bei Schlieben

Amt Schlieben. Am Vormittag des 14.09.23 kam es im Amt Schlieben zu einem folgeschweren Verkehrsunfall während eines Überholvorgangs. Gegen 10:15 Uhr alarmierte die Leitstelle Lausitz die Freiwilligen Feuerwehren Schlieben und Hohenbucko, sowie den Rettungsdienst auf die Ortsverbindung der B87 zwischen Schlieben und Naundorf.

Mit dem Eintreffen der ersten Einsatzkräfte bestätigte sich das Meldebild. Ein stark deformierter Pkw stand fernab der Bundesstraße auf der angrenzenden Ackerfläche. Zahlreiche Ersthelfer waren zur Hilfe geeilt und versorgten die verletzten  Insassen. Nach erster Lageerkundung war die Pkw-Fahrerin schwerverletzt und bereits durch die Ersthelfer aus dem Unfallwrack befreit und erstversorgt worden. Für die Beifahrerin kam leider jegliche Hilfe zu spät, sie verstarb während des Unfallgeschehens an Verletzungen, welche mit dem Leben nicht mehr vereinbar waren. Ein weiterer involvierter Transporter kam sicher auf der Straße zum Stehen. Der Fahrer des Transporters blieb unverletzt. Die Feuerwehr sicherte primär die Unfallstelle und unterstützte bei der Erstversorgung der schwerverletzten Pkw-Fahrerin. Neben dem alarmierten Rettungswagen kam der Rettungstransporthubschrauber (RTH) Christoph 33 der ADAC Luftrettungsstation Senftenberg zur Unfallstelle geflogen. Nach weiterer medizinischer Versorgung und Herstellung der Transportfähigkeit wurde die polytraumatisierte Fahrerin in ein überregionales Klinikum der Maximalversorgung mit dem RTH verflogen. Die Landespolizei sicherte den Unfallort und nahm die Ermittlungen zum Unfallhergang auf. Diesbezüglich wurden die Unfallanalytiker der DEKRA aus Cottbus zur Unfallstelle angefordert. Nach ausgiebiger Unfall- und Beweisaufnahme durfte erst dann die verstorbene Beifahrerin durch die Freiwillige Feuerwehr aus dem Unfallwrack geborgen und dem Bestattungsdienst übergeben werden.

Foto: Blaulichtreport Elbe-Elster (SZ)

Abschließend wurde die Unfallstelle durch die Polizei an den Straßenbaulastträger übergeben, welcher die Bundesstraße nach Aufräumarbeiten und einer ausgeschilderten Umleitung wieder freigab. Unser tiefstes Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen der Verstorbenen. Ebenso wünschen wir der verletzten Fahrerin eine schnelle Genesung und allen Beteiligten eine unproblematische Verarbeitung des Erlebten.

Wir danken für die gute Zusammenarbeit aller sich im Einsatz befundenen Kräfte.

Schwarze Rauchwolken über Kirchhain

Doberlug-Kirchhain. Am Freitag, den 25.08.2023, stiegen dicke, dunkle Rauchwolken über Kirchhain in den Himmel. 16:59 Uhr alarmierte die Leitstelle Lausitz die Feuerwehren der Orte Kirchhain, Werenzhain, Doberlug und Frankena sowie den Rettungsdienst aus Doberlug-Kirchhain zum Einsatzstichwort Brand: Gebäude groß. Beim Eintreffen der Feuerwehren stand der Dachstuhl eines Gebäudes am Kirchplatz in Vollbrand. Deshalb wurde bereits nach wenigen Minuten der Teleskopmast aus Finsterwalde nachalarmiert.

Foto: Freiwillige Feuerwehr der Stadt Doberlug-Kirchhain

Die Kameraden und Kameradinnen der Feuerwehren bauten zwei lange Wegstrecken mit je zwei Angriffsleitungen auf. Diese waren einmal ca. 550m und einmal ca. 700m lang, womit eine Wasserversorgung über zwei Seiten erfolgen konnte. Den Abschnitt Wasserversorgung leitete Mario Harnisch, der im Rahmen der Stützpunktfeuerwehr als Führungskraft vor Ort war. Die Löschmaßnahmen wurden über den Akazienweg mit dem Abschnittsleiter Uwe Roland und über die Kirchstraße durch Abschnittsleiter Heiko Lehmann durchgeführt. Für eine bessere Brandbekämpfung fügte man dem Löschwasser Netzmittel hinzu.

Foto: Freiwillige Feuerwehr der Stadt Doberlug-Kirchhain

17:56 Uhr und 19:17 Uhr gab es weitere Nachforderungen für die Freiwilligen Feuerwehren der Region: Aus Elsterwerda wurde die Drehleiter angefordert, aus Finsterwalde der Einsatzleitwagen sowie deren Drohne, Rückersdorf, Schönborn und Trebbus kamen mit ihren Löschfahrzeugen zum Einsatz, Dübrichen mit ihrem Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser und Sonnewalde mit ihrem Tanklöschfahrzeug. So waren insgesamt 15 Fahrzeuge und ca. 120 Einsatzkräfte im Einsatz. Durch die gute Zusammenarbeit aber auch durch zwei Riegelstellungen zu angrenzenden Wohngebäuden sowie einem weiteren Stallgebäude, konnte eine weitere Brandausbreitung auf den gesamten Gebäudekomplex verhindert werden.

Foto: Freiwillige Feuerwehr der Stadt Elsterwerda

Insgesamt brannte eine Gebäudefläche von 25x50m. Zwei angrenzende Wohngebäude wurden während des Einsatzes vorsorglich geräumt. Zu Personenschäden kam es laut Stadtbrandmeister René Wunderlich nicht. Zur Absicherung der Einsatzkräfte waren unter anderem auch zwei Krankentransportwagen der DRK-Bereitschaft Doberlug-Kirchhain sowie der organisatorische Leiter des Rettungsdienstes Elbe-Elster vor Ort. Die Einsatzmaßnahmen zogen sich bis tief in die Nacht. Gegen 03:30 Uhr konnte an die Leitstelle Lausitz das Einsatzende gemeldet werden und die Einsatzkräfte konnten zu ihren Gerätehäusern zurückkehren. Laut Pressemitteilung der Polizei Brandenburg gilt als Brandursache das Zündeln mehrerer Kinder. (JK)

Kommunalübergreifende Ausbildung mit den Kreisregnersystemen

Maasdorf. Am Samstag, den 19.08.2023, trafen sich die Kameradinnen und Kameraden verschiedener Freiwilliger Feuerwehren in Maasdorf für einen Ausbildungsdienst der besonderen Art. Erstmals wurden die Kreisregnersysteme aus Lebusa (Amt Schlieben) sowie Maasdorf (VG Liebenwerda) zusammen in den Einsatz gebracht. Nach einer kurzen Kennlernrunde wurde an die Kleine Elster verlegt. Hier erfolgte eine Unterweisung zum Aufbau des kombinierten Kreisregnersystems und zum allgemeinen Ablauf der Übung. Als unterstützende Komponente für die Sicherstellung der Wasserversorgung kam die Ortswehr Winkel mit ihrem Tragkraftspritzenfahrzeug- Wasser (TSF-W) sowie die Ortswehr Bad Liebenwerda mit ihrem Löschgruppenfahrzeug16- Tragkraftspritze (LF 16–TS) zum Einsatz. Als besondere Gäste kamen Kameraden der Ortswehr Neudorf (LK Meißen) hinzu, welche als Gegenspieler auf der sächsischen Landesseite ebenso über ein Kreisregnersystem verfügen. Hierbei ist der Beginn einer guten Zusammenarbeit spürbar.

Foto: Blaulichtreport Elbe-Elster (SZ)

Den ersten Abschnitt der Einsatzübung bildete das TSF-W der Ortswehr Winkel mit dem Maasdorfer TSF-W sowie dessen selbstentwickelten Kreisregnersystem auf einem eigens hierfür umgebauten Anhänger. Dieses Projekt wurde durch den Ortswehrführer René Walther initiiert, welcher das Kreisregnersystem sowie den Anhänger in Eigenleistung konstruierte. Die Wasserversorgung erfolgte parallel über die Tragkraftspritze der Ortswehr Winkel in zwei offene Faltbehälter. Das Maasdorfer TSF-W pumpte dann das Wasser in das aufgebaute Kreisregnersystem. Dieses verfügt derzeit über 24 Kreisregner, welche eine Strecke von insgesamt 800 Metern bei Abständen von 20 bis 30 Metern zueinander abdecken, mit einer Überdeckung der jeweiligen Sprühbereiche von zwei bis drei Metern. Neben der direkten Einspeisung wurde eine Bypass-Leitung bis zur Mitte der aufgebauten Strecke verlegt. Dies soll den großen Druckverlust durch die Wasserabgabe im ersten Teil ausgleichen. Die Schlauchleitung, welche die Kreisregner versorgt, soll laut den Verantwortlichen vor Ort mit vier Bar betrieben werden, um Schäden an der Technik zu vermeiden.

Foto: Blaulichtreport Elbe-Elster (SZ)

Das mitgeführte Kreisregnermodul auf einem ebenfalls selbst konstruierten Anhänger der Ortswehr Lebusa verfügt derzeit über zehn Kreisregner, soll jedoch auf die doppelte Anzahl erweitert werden. Dieses wurde direkt dem System der Maasdorfer Wehr angeschlossen und von der anderen Seite über das LF-16 TS aus Bad Liebenwerda eingespeist.

Grundsätzlich dient das System primär zur weitläufigen stationären Bewässerung von feuergefährdeten Bereichen wie z.B. den Einsatz als Riegelstellung an Wald- und Feldwegen bei Vegetationsbränden, aber nicht der direkten Brandbekämpfung an einer Feuerlinie. Ebenso kann das System auch bei bereits eingedämmten Brandflächen und Brandobjekten eingesetzt werden, um eine kontinuierliche Bewässerung ohne zeitlich erhöhten Personaleinsatz zu ermöglichen.

Foto: Blaulichtreport Elbe-Elster (SZ)

Die Übung zeigte durchaus erfreuliche Ergebnisse, sodass der gemeinsame Einsatz beider Kreisregnermodule aus Maasdorf und Lebusa eine schlagkräftige Komponente bilden kann. Unabdingbar ist jedoch die Voraussetzung, eine sichere, starke Wasserversorgung zur Verfügung zu haben, um durch das System eine effiziente Wirkung zu ermöglichen.

René Walther sowie sein Unterstützer des Projektes Eric Zeidler sehen gemeinsam mit allen Beteiligten großes Potenzial im Kreisregnersystem und wünschen sich ein verstärktes Augenmerk auf die immer wichtiger werdende Vegetationsbrandbekämpfung. Hierbei kam es nach dem eigentlichen Teil der Ausbildung im Bereich des Kreisregnersystems zu einem weiteren Ausbildungsinhalt. Einige Kameraden der teilnehmenden Wehren haben sich mit der Taktik der „Schnellen fortlaufenden Schlauchverlegung“= „Progressive Hose Lay“ zur Vegetationsbrandbekämpfung mittels D-Schläuchen vertraut machen dürfen. (Blaulichtreport Elbe- Elster berichtete). Seit diesem Jahr besteht im Landkreis Elbe- Elster eine Arbeitsgruppe mit Schwerpunkt auf der Vegetationsbrandbekämpfung in Zusammenarbeit mit den Spezialisierten Kräften Vegetationsbrand (SKV NordOst) der Freiwilligen Feuerwehren Zehdenick, Templin und Liebenwalde. Hier wurde wie z.B. das „Progressive Hose Lay“ in Form eines praktischen Tagesseminars und Kennlerntages in Zehdenick ausgebildet. Künftig werden weitere Onlineschulungen mit Schwerpunkt auf Wetterlehre, Feueranalyse sowie Taktik, als auch ein weiterer Seminartag in Zehdenick mit Schwerpunkt auf dem Einsatz von Handwerkzeugen stattfinden.

Foto: Blaulichtreport Elbe-Elster (SZ)

Die Initiatoren dieses Ausbildungsdienstes bedanken sich herzlich bei allen Teilnehmern für die gute Zusammenarbeit und neu getroffene Erfahrungswerte. (SZ)

Foto: Blaulichtreport Elbe-Elster (SZ)

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